2. Bundesliga 2:3 nach 2:0 – HSV-Torwart Ulreich schenkt Heidenheim den Sieg

Christian Kühlwetter drehte das Spiel gegen den HSV nahezu im Alleingang
Foto: Stefan Puchner / dpaDer Hamburger SV hat einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben und ist die Tabellenspitze los. Beim 1. FC Heidenheim verlor das Team von Daniel Thioune nach einer 2:0-Führung noch 2:3 (2:2). Nach fünf Siegen in Serie zum Saisonauftakt warten die Hamburger damit seit vier Spieltagen auf einen Erfolg.
Die Heidenheimer mussten auf ihrer linken Abwehrseite auf Jonas Föhrenbach verzichten, der ebenso wie Ersatztorwart Kevin Ibrahim wegen eines positiven Corona-Tests nicht zur Verfügung stand. Der HSV machte sich die neu geordnete linke Seite zunutze: Manuel Wintzheimer setzte sich über den rechten Flügel durch und bereitete mit einer Hereingabe das 1:0 vor. Sonny Kittel drückte den Ball am langen Pfosten aus kurzer Distanz über die Linie (16. Minute).
Nach einem Eckball erhöhte Toni Leistner per Dropkick auf 2:0 für die Hamburger (24.). Dann drehte Heidenheims bester Torjäger auf: Christian Kühlwetter nutzte einen missglückten Versuch des HSV, ihn ins Abseits zu stellen, um frei vor Sven Ulreich den Anschlusstreffer zu erzielen (27.). Kurz vor der Pause spielte Denis Thomalla frei vor Ulreich noch einmal quer, Kühlwetter traf erneut (44.).
Auch nach der Pause tat sich der HSV schwer. Kurz vor Schluss leistete sich Ulreich einen schlimmen Patzer: Im Spielaufbau sprang dem Torhüter der Ball so weit vom Fuß, dass der lauernde Kühlwetter dazwischengehen und zur Heidenheimer Führung treffen konnte (90.). Dank seines Hattricks steht Kühlwetter nun bei acht Saisontoren, nur der in Heidenheim unauffällige Simon Terodde (neun Tore) war in dieser Zweitliga-Saison häufiger erfolgreich.
Greuther Fürth bestätigte seine starke Form auch im Frankenderby: Gegen den 1. FC Nürnberg gewannen die Fürther ihr fünftes Spiel in Folge. Mit dem 3:2 (2:1) beim Lokalrivalen setzte sich Fürth noch dazu am HSV vorbei an die Tabellenspitze.
Dabei profitierten die Fürther gleich zweimal von Tiefschlafphasen der Nürnberger Defensive zu Beginn der Spielhälften: In Halbzeit eins brauchte Havard Nielsen keine drei Minuten, um den Ball über Christian Mathenia zu chippen und zum 1:0 zu treffen. Nachdem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Manuell Schäffler, der aus kurzer Distanz eine Flanke von Robin Hack über die Linie köpfte (8.), brachte Nielsens zweiter Treffer die erneute Führung: Im linken Halbraum griff kein Nürnberger den Norweger an, Nielsen nahm Maß und traf aus gut 20 Metern in die lange Ecke (36.).
Nach dem Seitenwechsel dauerte es erneut nicht lange bis zum Fürther Tor: Eine Fünf-gegen-drei-Überzahlsituation spielten die Gäste überlegt aus, Branimir Hrgota erhöhte auf 3:1 (47.). Nikola Dovedan gelang nach einem Ausrutscher von Hans Nunoo Sarpei lediglich noch der Anschlusstreffer (79.).
Hannover 96 unterlag Zuhause gegen Holstein Kiel 0:3 (0:0), obwohl es lange so ausgesehen hatte, als sollte sogar ein Sieg möglich sein. Allein Marvin Ducksch hatte im ersten Durchgang zweimal das 1:0 auf dem Fuß (21./37.). Den Hannoveranern aber fehlte das Abschlussglück. Nach der Pause sorgten eigene Fehler für den ersten Gegentreffer: Erst ging Verteidiger Simon Falette im eigenen Strafraum mit der Hand an einen Chipball von Fin Bartels, Kiels Alexander Mühling traf vom Punkt zur Führung (58.).
Nur eine Minute danach kassierten Hannover das 0:2: Fabian Reese war über links in den Strafraum eingedrungen, seinen Querpass in die Mitte grätschte Dominik Kaiser an Torhüter Michael Esser vorbei ins eigene Netz. Kiel nutzte die Verunsicherung der Hausherren, per Kopf brachte Janni Serra kurz darauf eine Flanke von Bartels im Tor (60.). Hannover kam danach nicht mehr in die Partie zurück, noch dazu sah Falette wegen Meckerns noch die Gelb-Rote Karte (71.).