Remis in Düsseldorf Den HSV erwischt schon wieder die Frühjahrsmüdigkeit

Hinten fehleranfällig, vorne ideenlos: Der Hamburger SV hat zum dritten Mal in Folge einen Sieg in der 2. Bundesliga verpasst. Noch steht er auf dem Relegationsplatz, doch die Entwicklung erinnert an die vergangenen Jahre.
Der Hamburger Bakery Jatta (vorne) im Zweikampf mit Michal Karbownik

Der Hamburger Bakery Jatta (vorne) im Zweikampf mit Michal Karbownik

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Dean Mouhtaropoulos / Getty Images

Der Hamburger SV hat in der 2. Fußball-Bundesliga den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen. Der Aufstiegsfavorit kam nach schwacher Leistung bei Fortuna Düsseldorf nicht über ein 2:2 (1:2) hinaus. Zum Auftakt des 26. Spieltags war mit dem SV Darmstadt ein weiterer Spitzenklub im Einsatz, die Lilien gewannen beim 1. FC Nürnberg 1:0 (1:0) und bleiben an der Tabellenspitze.

In den Auswärtsspielen in Heidenheim (3:3) und Karlsruhe (2:4) hatten sich die Hamburger in den ersten Hälften als defensivschwach gezeigt und jeweils drei Gegentore kassiert. Das war in Düsseldorf zunächst anders, denn der HSV führte früh, als Laszlo Benes einen Foulelfmeter im Nachschuss verwandelte (5. Minute).

Sicherheit gab das nicht, die Fortuna fand schnell zurück ins Spiel. In Abwesenheit des gelbgesperrten Kapitäns Sebastian Schonlau zeigte die HSV-Defensive zu viele Lücken. Zunächst köpfte Dawid Kownacki nach einem Eckball freistehend ein (21.), wenig später verlängerte Rouwen Hennings per Kopf in den Lauf von Felix Klaus und der Mittelfeldspieler ließ Torhüter Daniel Heuer-Fernandes mit einem Schuss ins lange Eck keine Chance (28.).

In der zweiten Hälfte war der HSV darum bemüht, zum Ausgleich zu kommen, doch offensiv fiel der Mannschaft lange nicht viel ein. Ein Freistoß von Sonny Kittel, den Torhüter Florian Kastenmeier über die Latte lenkte, war in der 71. Minute die erste gute Torchance. Kittel war es dann auch, der Christopher Klarer nach guter Vorarbeit von Ludovit Reis zu einem Eigentor zwang (75.). Mehr sprang für das Auswärtsteam nicht mehr heraus, auch weil Innenverteidiger Francisco Montero mit Gelb-Rot vom Platz flog (89.).

Die Hamburger lagen in den vergangenen vier Zweitliga-Jahren nach der Hinrunde jeweils auf einem Aufstiegsplatz. Auch vor dem 26. Spieltag waren sie in drei Fällen noch unter den ersten Drei und am Ende kam nach schwachen Ergebnissen im Frühling mit drei vierten Plätzen und einem Scheitern in der Relegation das böse Erwachen.

In dieser Saison machte der HSV einen insgesamt sehr gefestigten Eindruck, lag nach der Hinrunde wieder auf Platz drei, doch die Frühjahrsmüdigkeit schlägt auch im zweiten Jahr unter Trainer Tim Walther zu. Das Unentschieden gegen Düsseldorf ist bereits das dritte Spiel in Folge ohne Sieg. Die Fortuna als erster Verfolger liegt immerhin noch sieben Punkte hinter den Hamburgern auf Platz vier – das ist in der derzeitigen Verfassung die beste Nachricht für die Hamburger.

Eigentlich wollte sich der HSV nach der Länderspielpause nach oben orientieren, doch die direkten Aufstiegsplätze sollten in dieser Form und nach Darmstadts Erfolg in Nürnberg (nun fünf Punkte vor dem HSV) vorerst kein Thema mehr sein. Der zweite Konkurrent Heidenheim spielt am Samstag im Topspiel beim 1. FC Kaiserslautern und könnte bei einem Sieg auf drei Zähler enteilen.

Die Lilien haben ihrerseits ihre kleine Auswärtskrise überwunden – zuletzt hatte Darmstadt in Heidenheim und Bielefeld verloren. Das Tor des Tages erzielte ein Nürnberger auf der falschen Seite, nach einer Flanke von Matthias Bader traf Christopher Schindler den Ball beim Klärungsversuch nicht richtig und Torhüter Peter Vindahl Jensen war chancenlos (31.). Der Klub bleibt nach der Niederlage auf dem zwölften Tabellenplatz, der Vorsprung von vier Punkten auf den Relegationsplatz könnte im Laufe des Spieltags kleiner werden.

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