

Hamburg - Neun Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz, vier Punkte auf den Relegationsplatz: Der FC St. Pauli hat durch einen 3:0-Erfolg gegen den FC Augsburg einen großen Schritt Richtung Bundesliga gemacht. Dabei zeigte die Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski in der zweiten Halbzeit eine beeindruckende Leistung.
Die Partie der beiden offensivstärksten Mannschaften der Liga war auch das Duell der Top-Torjäger der zweiten Liga: St. Paulis Marius Ebbers gegen Augsburgs Michael Thurk - mit einem klaren Sieger. Ebbers gelangen zwei Treffer (63. und 83. Minute), nachdem Matthias Lehmann die Hamburger nach dem Seitenwechsel in Führung geschossen hatte (52.).
Stanislawski hatte seine Mannschaft im Vergleich zur 0:1-Pleite gegen Fortuna Düsseldorf auf drei Positionen umgestellt. Mittelfeldspieler Max Kruse, Verteidiger Florian Lechner und Angreifer Rouwen Hennings mussten raus. Dafür konnte Fabian Boll nach abgelaufener Rot-Sperre wieder mitwirken. Außerdem standen Carsten Rothenbach und Deniz Naki beim Anpfiff auf dem Feld.
Wenig flüssige Kombinationen und Torgefahr zu Beginn
Die erste Gelegenheit hatten die Gäste nach einem Fehlpass von St. Paulis Torwart Matthias Hain, der Glück hatte, dass Augsburg-Stürmer Nando Rafael der Ball versprang (3.). Überhaupt unterliefen beiden Teams zu Beginn der Partie etliche technische Fehler, so dass der Spielaufbau häufig ins Stocken kam.
Nur selten gelang aus der Abwehr heraus ein flüssiges Kombinationsspiel. Wenn es mal gefährlich wurde, dann nur, wenn die Gastgeber nach Ballgewinn schnell umschalteten und mit wenigen Pässen in Strafraumnähe der Augsburger kamen, oder wenn auf der Gegenseite Keeper Hain durch Rückpässe und starkes Pressing in Bedrängnis gebracht wurde.
Im mit 19.901 Zuschauern ausverkauften Stadion am Millerntor zeigte St. Pauli die bessere Spielanlage, die größeren Chancen besaß aber Augsburg: Einen Freistoß von Marcel Ndjeng konnte Hain parieren (20.). Auch neun Minuten später gegen FCA-Stürmer Ibrahima Traore reagierte Hain glänzend.
Lehmann und Ebbers treffen für St. Pauli
Die Gastgeber wurden in der ersten Hälfte nur selten richtig gefährlich, wie bei der Flanke von Naki, die Augsburgs Torwart Simon Jentzsch aus dem Strafraum fausten konnte (35.), oder durch einen Kopfball von Boll (37.). Mit fortlaufender Spieldauer ging es ruppiger auf dem Platz zu: Gelbe Karten gegen Matthias Lehmann (33.), Jonas de Roeck (37.) und Naki (43.) waren die Folge. Tore fielen in der ersten Halbzeit jedoch keine mehr.
Augsburgs Trainer Jos Luhukay wechselte zur Pause Stürmer Sandor Torghelle für Rafael ein. Doch in Strafraumnähe kamen zunächst nur die Hamburger. Der Schuss von Marius Ebbers landete noch knapp über dem Tor (50.), dafür zielte nur zwei Minuten später Lehmann aus 17 Metern ganz genau und traf mit einem Flachschuss in die linke Ecke des Tores vorbei an Jentzsch zum 1:0.
Und die Gastgeber blieben die dominierende Mannschaft: Ebbers nahm eine Flanke von Charles Takyi mit der Brust an, zog direkt ab und markierte mit dem 2:0 sein 16. Saisontor. Augsburg kam kaum noch in die Nähe des gegnerischen Tores und wirkte vollkommen verunsichert. Es war wenig zu sehen von der zweitbesten Offensive der zweiten Liga. Ganz bitter: Top-Stürmer Michael Thurk musste nach einem Zusammenprall mit Lehmann in der 78. Minute ausgewechselt werden. Für ihn kam Elton da Costa. Endgültig war die Partie entschieden, als Ebbers sein zweites Tor zum 3:0 gelang. "Wir haben noch vier Spiele zu spielen, da sind noch zwölf Punkte zu vergeben. Wir haben vier Punkte Vorsprung auf Augsburg, mehr ist nicht passiert", sagte St. Paulis Sportlicher Leiter Helmut Schulte im Anschluss.
Als der Schlusspfiff ertönt war, bildete St. Paulis gesamte Mannschaft in der Mitte des Spielfelds einen Kreis, es schien, als wollte sie sich einschwören auf die letzten vier Spiele, die sie noch vom Aufstieg trennen. Damit niemand zu früh zu träumen beginnt. "Heute haben wir die Chance zu zeigen, wie weit wir in unserer Entwicklung sind", hatte Stanislawski vor der Partie gesagt.
Sein Team hat gezeigt, dass es reif für die Erste Liga ist.
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...konnte auch Stanislawski wieder lachen.