2. Fußball-Bundesliga Remis gegen St. Pauli – Werders Pech und Glück in der 92. Minute

Kampfbetonte Partie in Bremen: Werder und St. Pauli trennten sich remis
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Am zwölften Spieltag der 2. Bundesliga haben sich Werder Bremen und Tabellenführer St. Pauli nach einer aufregenden Schlussphase 1:1 (0:0) getrennt. Hannovers Krise in der Liga geht nach einem 1:1 (1:1) gegen Erzgebirge Aue weiter und Dynamo Dresden verlor beim 0:1 (0:0) gegen Sandhausen erneut ohne eigenes Tor.
Mit der Bilanz von nur einem Sieg aus fünf Spielen empfing Werder Bremen den Tabellenführer, deswegen hatte sich Trainer Markus Anfang für die Partie gegen St. Pauli etwas einfallen lassen: Im Sturmzentrum spielten Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch erstmals gemeinsam, im Tor spielte nach seiner Rückenverletzung wieder Jiri Pavlenka. Bei der Bremer Führung in der 62. Minute hatten auch gleich beide Stürmer ihre Füße im Spiel: An der Mittellinie drehte sich Füllkrug und schickte Ducksch in den Lauf, der am herausgeeilten Torhüter Nikola Vasilj vorbeiging und einschob.
Lange sollte der Vorsprung aber nicht halten, weil St. Paulis Finn-Ole Becker von der rechten Strafraumkante in die Mitte zog und ins kurze Eck traf (67.). Pavlenka, für den Michael Zetterer auf die Bank rückte, hatte bei dem verdeckten Schuss kaum Reaktionszeit. In der Schlussphase war St. Pauli das bessere Team – und kam auch zum vermeintlichen Siegtreffer: Werders Anthony Jung schoss im Fünfmeterraum Simon Makienok so unglücklich an, dass der Ball über Pavlenka hinweg ins Tor flog. Der St.-Pauli-Stürmer hatte den Ball aber zuvor mit der Hand berührt, deswegen zählte der Treffer nicht (90.+2).
Nach den Niederlagen von Schalke und Nürnberg am Freitag baut St. Pauli seinen Vorsprung auf den Relegationsrang sogar aus.
In der ersten Hälfte lud Aue die Hannoveraner wiederholt zu Großchancen ein, kaum einmal konnten sich die Gäste kontrolliert Chancen herausspielen. Die Führung fiel dementsprechend nach einem Abschlag von Aues Keeper Martin Männel, der wie ein Boomerang zurückkehrte und Männel in Form eines Schusses von Sebastian Kerk um die Ohren flog (4.). Zur Pause hätte es auch 3:0 für 96 stehen können: Maximilian Beier (17.) und Gaël Ondoua (40.) vergaben nach teils katastrophalen Fehlern der Auer.
Stattdessen kassiert Hannover den überraschenden Ausgleich: Nach einem langen Ball und einer Kopfballverlängerung kam Dimitri Nazarov rechts im Strafraum zum Abschluss und legte den Ball ins lange Eck (45.+2). Im zweiten Durchgang wurde Aue besser, ein weiterer Treffer gelang aber keinem der Teams. Hannover bleibt dadurch im fünften Ligaspiel in Folge ohne Sieg.
Seit Wochen hapert es bei Dynamo Dresden in der Offensive, die Partie gegen Sandhausen war bereits das fünfte Ligaspiel in Folge ohne eigenes Tor. Umso bitterer dürfte es für die Sachsen sein, dass ausgerechnet der Ex-Dresdner Pascal Testroet das Tor des Tages erzielte – für Sandhausen. Nach einer abgefälschten Ecke traf der bullige Stürmer technisch anspruchsvoll aus der Drehung (50.). Dresdens Offensivbemühungen beschränkten sich lange auf Flanken von Linksverteidiger Chris Löwe, Luca Herrmann traf nach einer dieser Flanken den Pfosten (22.), in der 86. Minute scheiterte Christoph Daferner an Patrick Drewes, nachdem er allein aufs Tor zugelaufen war.