Niederlage zum Drittliga-Auftakt gegen Dresden Kaiserslautern steht sich selbst im Weg

Erstmals standen sich der 1. FC Kaiserslautern und Dynamo Dresden in der niedrigsten Profiliga gegenüber. Obwohl Dresden mehr als eine Hälfte in Unterzahl spielte, gewann der Zweitliga-Absteiger.
Vereitelte in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer - für sein eigenes Team: Kaiserslauterns Stürmer Elias Huth

Vereitelte in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer - für sein eigenes Team: Kaiserslauterns Stürmer Elias Huth

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Alexander Scheuber / Getty Images

Dynamo Dresden hat das Auftaktspiel der 3. Liga gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski setzte sich im Traditionsduell beim 1. FC Kaiserslautern 1:0 (1:0) durch.

Vor 4150 zugelassenen Zuschauern im Fritz-Walter Stadion mussten die Dresdner mehr als eine Hälfte in Unterzahl spielen. Der Ex-Lauterer Paul Will, der im Sommer von der Reserve des FC Bayern kam, kassierte nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (43.). Zuvor hatte Kapitän Sebastian Mai die Dresdner in Führung gebracht: Nach einer Ecke parierte Kaiserslauterns Torhüter Avdo Spahic einen Abpraller seines Mitspielers Kevin Kraus klasse, Mai staubte jedoch mit dem Kopf ab (18.).

In der zweiten Hälfte verpasste Kaiserslautern den Ausgleich. Unter anderem deswegen, weil sie sich gegenseitig im Weg standen: In der Nachspielzeit kam Adam Hlousek nach einer Hereingabe von Simon Skarlatidis von der Kante des Fünfmeterraums zum Abschluss. Der Schuss wurde jedoch von Mitspieler Elias Huth geblockt (90.+3). Für die Niederlage fand Kaiserslauterns Marvin Pourié nach der Partie aber andere Gründe: "Wir müssen aufhören, in Schönheit zu sterben", sagte der Stürmer bei MagentaSport.

Das Ordnungsamt Kaiserslautern überprüfte, ob während des Spiels auf den Tribünen die Corona-Maßnahmen eingehalten werden

Das Ordnungsamt Kaiserslautern überprüfte, ob während des Spiels auf den Tribünen die Corona-Maßnahmen eingehalten werden

Foto: Alexander Scheuber / Getty Images

Groß aufgefahren für den Drittliga-Start

Für die Saisoneröffnung der mit ehemaligen Bundesligisten gespickten untersten Profiliga im deutschen Fußball war groß aufgefahren worden, das Erste übertrug die Partie sogar im Vorabendprogramm. Es war das erste Aufeinandertreffen der beiden Klubs in der 3. Liga, 16-mal hatten sich Dresden und Kaiserslautern zuvor in Ligaspielen gegenübergestanden, jeweils achtmal in der ersten und zweiten Liga. Kaiserslautern war in der Saison 2017/2018 aus der 2. Bundesliga abgestiegen.

Beide Teams haben einen Umbruch hinter sich. 20 Profis verließen Dynamo nach dem Zweitliga-Abstieg, mehr als ein Dutzend neuer Spieler kam. Darunter neben Torschütze Mai und Will weitere Verstärkungen wie Panagiotis Vlachodimos, Patrick Weihrauch oder Christoph Daferner, die Dynamo bereits vor dem ersten Spieltag zum Favoriten auf den Wiederaufstieg gemacht hatten. Diese Ambitionen bestätigte das Team am Montag im DFB-Pokal: Den Zweitligisten Hamburger SV schlug Dynamo 4:1.

Auch in Kaiserslautern tat sich im Sommer einiges. Aufgrund eines Schuldenberges von rund 20 Millionen Euro hatte der Klub nach der vergangenen Saison Insolvenz beantragt. Eine Sonderregelung des DFB in der Coronakrise ermöglichte dem FCK eine straffreie Planinsolvenz: Ohne neun Punkte Abzug und eine Geldstrafe kam der Klub davon. Stattdessen nahm er mehr als acht Millionen Euro von neuen Investoren sowie für Spielerabgänge von Florian Pick, Christian Kühlwetter, Lennart Grill und Timmy Thiele ein. Mit Tim Rieder, Pourié, Nicolas Sessa oder Marlon Ritter kamen trotz der finanziellen Probleme ambitionierte Spieler - wenn auch ablösefrei.

hba/dpa
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