Blatter über kritische Berichterstattung
"Lasst den Fußball leben"
Im Halbfinale des Afrika-Cups kam es zu dramatischen Szenen, es gab insgesamt 36 Verletzte. Fifa-Chef Sepp Blatter hat den Medien deshalb eine Dramatisierung der Ereignisse bei dem Turnier vorgeworfen.
Caf-Präsident Hayatou (l.) und Fifa-Präsident Blatter: Medienschelte
Foto: Gavin Barker/ dpa
Hamburg - Fifa-Präsident Joseph Blatter und der Chef des afrikanischen Fußballverbandes Caf, Issa Hayatou, haben westliche Medien für die Berichterstattung über die Ausschreitungen beim Halbfinale zwischen Ghana und Äquatorialguinea kritisiert.
Ghana-Fans waren von Anhängern der Gastgeber mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen worden. Sie hatten sich deshalb ins Stadioninnere geflüchtet. Anschließend kreiste ein Polizeihelikopter über den Tribünen, um die Heim-Fans zu vertreiben. Die Partie musste für mehr als eine halbe Stunde unterbrochen werden. Ghana gewann 3:0 und steht im Finale am Sonntag gegen die Elfenbeinküste.
"Gute News sind keine News, schlechte News sind News", sagte Blatter zu Reportern am Rande einer Veranstaltung im Austragungsort Malabo. "Wir sprechen nur über das Schlechte. Fußball - was eine so gute Sache ist -, lasst ihn leben", forderte der Fifa-Boss.
Heute, so Blatter, würde man die Zeitungen aufschlagen, Fernsehen schauen und ausschließlich über Mörder und Morde informiert werden. "Über die Hochzeiten von Prinzen und Prinzessinnen sprechen wir nicht mehr", sagte der Fifa-Boss.
Caf-Präsident Hayatou übte speziell an den westlichen Medien Kritik. Die Presse dramatisiere immer, vor allem die westliche, sagte er und verglich die Berichterstattung mit der in Europa: "Wenn etwas Schlimmes in Europa passiert, ist es ein Fehler. Wenn es in Afrika passiert, reden sie über Korruption."