Alemannia Aachen
Stadt plant Kauf des Tivoli-Stadions
Das 2009 eröffnete Tivoli-Stadion ist einer der Hauptgründe für die Insolvenz von Alemannia Aachen. Jetzt will die Stadt die Arena kaufen. Damit hätte der Verein die Sicherheit, weiter am Tivoli spielen zu können.
Aachener Tivoli: Jährliche Kosten von 2,5 bis 3,5 Millionen Euro für die Stadt
Foto: Rolf Vennenbernd/ dpa
Hamburg - Die Stadt Aachen plant den Kauf des Tivoli-Stadions des Traditionsclubs Alemannia Aachen für den symbolischen Preis von einem Euro. Nach einem Gespräch mit Politik und Insolvenzverwaltern stehe bei der nächsten Stadtratssitzung am 20. November eine Grundsatzentscheidung auf der Tagesordnung, teilte die Stadt mit.
Das Stadion kostet sie jährlich 2,5 bis 3,5 Millionen Euro mit Betriebskosten, Zins und Tilgung. Haupteigentümer des Stadions ist Alemannia Aachen über eine Gesellschaft, an der die Stadt einen kleinen Anteil von 8,5 Prozent hält. Gegen den früheren Bundesligisten war am 1. Juni ein Insolvenzverfahren eröffnet worden.
Mit dem Kauf wäre das Stadion nicht mehr in der Insolvenz, sagte der zuständige Dezernent der Stadt, Lothar Barth. Die Stadt könnte mit dem Stadion wieder Einnahmen erwirtschaften, "um den Deckungsbeitrag wieder deutlich nach oben zu fahren". Zudem hätte Regionalligist Alemannia Aachen die Sicherheit, auf dem Tivoli spielen zu dürfen.
Hauptauslöser für die Finanzmisere des Vereins waren die Kosten für das im Sommer 2009 eröffnete, 50 Millionen Euro teure Tivoli-Stadion. Hohe Rückzahlungen hatten der Alemannia mehr und mehr zu schaffen gemacht. Nach einer Umschuldung hatten externe Prüfer weitere Finanzlöcher entdeckt. Da der Verein die Stadionmiete nicht mehr bezahlen konnte, geriet auch die Immobiliengesellschaft Stadion GmbH in die Insolvenz.
Im Februar war der Verein davon ausgegangen, nicht mehr am Tivoli spielen zu können und wegen der hohen Kosten in ein anderes Stadion umzusiedeln. Im Gespräch war das Karl-Knipprath-Stadion im benachbarten Jülich. Dank der Hilfe der Stadt konnte Alemannia allerdings am Tivoli bleiben.