BVB-Zugang Yarmolenko Lieber Tore für Dortmund als Selfies mit Messi

Andriy Yarmolenko soll bei Borussia Dortmund Ousmane Dembélé ersetzen. Der Ukrainer ist vielseitig einsetzbar - und steht schon lange auf dem BVB-Wunschzettel.
Andriy Yarmolenko

Andriy Yarmolenko

Foto: GENYA SAVILOV/ AFP

Wer ist Yarmolenko?

Andriy Yarmolenko, 27, ist ukrainischer Nationalspieler und kommt vom dortigen Hauptstadtklub Dynamo Kiew. Die Ablöse soll 30 Millionen Euro betragen, beim BVB erhält er einen Vertrag bis 2021. In 339 Pflichtspielen erzielte der Angreifer für Dynamo 137 Tore und bereitete 89 Treffer vor. Für die Nationalmannschaft lief er insgesamt 69 mal auf und traf 29 mal. In seiner Heimat ist er ein Star - spätestens seit er die Ukraine fast im Alleingang zur EM 2016 führte. Im Play-off-Hinspiel gegen Slowenien traf er zum 2:0, im Rückspiel erzielte Yarmolenko in der 90. Minute den 1:1-Ausgleich.

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Wie sieht sein Spiel aus?

Trotz seiner Körpergröße (knapp 1,90 Meter) ist Yarmolenko schnell und dribbelstark. Er läuft gerne bis zur Grundlinie durch und flankt den Ball in den Strafraum oder zieht in Arjen-Robben-Manier mit Tempo von der Außenbahn in die Mitte. Wie Robben ist auch Yarmolenko Flügelstürmer. Er kam zwar auch schon als Linksverteidiger zum Einsatz, normalerweise spielt er aber vorne. Zu Beginn seiner Karriere stand er häufig als Linksaußen auf dem Platz. Als in Kiew mit dem heutigen Schalker Jewhen Konopljanka ein weiterer guter Linksaußen zum Team gehörte, wechselte Yarmolenko auf die rechte Außenbahn. Er kann beim BVB also auf beiden Seiten eingesetzt werden.

Wie verlief seine Karriere?

Bereits im Alter von 13 Jahren wechselte Yarmolenko in die Jugendabteilung von Dynamo Kiew. Dort galt er bereits als Nachfolger seines Vorbilds Andrij Schewtschenko, der ebenfalls bei Dynamo seine Karriere begann. Doch nach nur einem Jahr in der Hauptstadt ging er zurück in die Heimat. "Ich habe meine Eltern vermisst. Meine Gedanken waren nicht beim Fußball, sondern bei dem Wunsch, meine Familie wiederzusehen", sagte er später dem britischen "Guardian". "Ich glaube, ich kam zu früh nach Kiew." Erst vier Jahre später ging er nach Kiew zurück. Dieses Mal blieb er.

Yarmolenko bei der EM 2016

Yarmolenko bei der EM 2016

Foto: Jason Cairnduff/ REUTERS

Wahrscheinlich wollte er nach dieser Erfahrung nicht wieder einen Schritt zu früh machen. Denn obwohl in jedem Jahr große europäische Vereine Interesse an einer Verpflichtung hatten, blieb Yarmolenko bei Dynamo. Er wollte seinen Traum erfüllen "eines Tages diese große Tradition von Schewtschenko in diesem Klub fortzuführen". 2009, 2015 und 2016 wurde Yarmolenko mit Dynamo ukrainischer Meister.

Als er Anfang 2016 mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht wurde, sagte er: "Natürlich kann man nach Barcelona gehen, ein cooles Selfie mit Lionel Messi machen, es auf Instagram stellen und viele Likes dafür bekommen. Aber ich bin nicht so ein Typ. Für mich ist es wichtig zu spielen."

War die Verpflichtung ein Schnellschluss?

Die Schlussfolgerung liegt nach dem Abschied von Ousmane Dembélé zum FC Barcelona vielleicht nahe - richtig ist sie nicht. Bereits im Sommer 2015 war der BVB erstmals an Yarmolenko interessiert. Ein halbes Jahr später startete der Verein einen neuen Anlauf. Der Transfer scheiterte aber, weil sein Verein Yarmolenko nicht mitten in der Saison abgeben wollte. Im dritten Versuch klappte es nun. Yarmolenko ist also kein Wunschspieler des neuen BVB-Trainers Peter Bosz, sondern schon länger auf dem Zettel der Verantwortlichen.

Welche Risiken gibt es?

Yarmolenko ist schon 27 Jahre alt und damit fußballerisch weitgehend ausgereift. Dortmund weicht damit etwas vom Schema der vergangenen Jahre ab, als überwiegend junge und entwicklungsstarke Spieler geholt wurden. Einen deutlichen Sprung nach vorne dürfte Yarmolenko nicht mehr machen.

Er brachte es zwar schon auf Einsätze in der Champions League und bei den Europameisterschaften 2012 und 2016. Davon abgesehen spielte Yarmolenko aber seine ganze Karriere in der eher zweitklassigen ukrainischen Liga. In Deutschland muss er sich nun durchgängig auf hohem Niveau beweisen.

ehh
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