Weltfußballerin Hegerberg nach Anschlag in Oslo »Wenn solche Dinge passieren, geht es darum, Liebe zu zeigen«

Ada Hegerberg
Foto:IMAGO/MARIUS SIMENSEN / IMAGO/Bildbyran
Ada Hegerberg hat in ihrer bewegten Karriere als Fußballerin viele Pokale in die Luft gereckt, die frühere Weltfußballerin gewann allein sechsmal die Champions League. Doch keine ihrer Trophäen ist so symbolkräftig wie das kleine Stückchen Stoff, das die Norwegerin am Samstagabend gen Himmel hob.
Nach ihrem Führungstreffer im Länderspiel gegen Neuseeland (2:0) schnappte sich die 26-jährige Hegerberg die regenbogenfarbene Armbinde von Kapitänin Maren Mjelde und hielt sie ins Publikum. Ein Zeichen für die Liebe – gegen den Hass des Attentäters, der Oslo wenige Stunden zuvor in Angst und Schrecken versetzt hatte.
»Wenn solche Dinge passieren«, meinte Hegerberg später bewegt im norwegischen Fernsehen, »geht es darum, zusammenzustehen und Liebe zu zeigen.« Ihr sei es wichtig gewesen, an diesem »besonderen Tag« die »Freude und Vielfalt zu feiern«. Denn zu lieben, schrieb sie bei Instagram, »ist ein Menschenrecht«.
Die Pride-Parade der LGBTQ-Szene in der norwegischen Hauptstadt wurde abgesagt wegen des Anschlags, bei dem zwei Menschen getötet und 21 verletzt wurden. Die Fußballerinnen ließen sich ihr Fest der Liebe nicht nehmen. »Sei, wer du bist – liebe, wen du möchtest« und »Fußball ist für alle«, stand auf Bannern im Ullevaal-Stadion.
Hegerberg und Co. trugen neben Trauerflor das »Prideband«, als sie sich zur Hymne aufstellten. Starstürmerin Caroline Graham Hansen berichtete, sie habe »mit Mühe« ihre Tränen zurückgehalten. Immerhin 12.657 Fans jubelten dem »Landslaget« zu – rund 4000 mehr hatten Tickets, blieben nach der schrecklichen Nacht aber lieber zu Hause.
Auch die Spielerinnen hatten »Angst«, wie Trainer Martin Sjögren erzählte, Graham Hansen sprach von einer »unglaublich sinnlosen« Tat. »Ich hoffe«, sagte Hegerberg, »wir können solche tragischen Ereignisse irgendwann hinter uns lassen.«