Der Weltmeister ist zu Hause.
In einem offenen Bus ließ sich die argentinische Fußball-Nationalmannschaft in Buenos Aires von ihren Fans feiern. Die Regierung machte den Dienstag zum nationalen Feiertag, nach Polizeiangaben waren rund fünf Millionen Menschen in der Hauptstadt unterwegs. Hier, am Obelisken mitten im Zentrum der Stadt, sollte die Parade enden. Aber die Feier lief ganz anders als geplant.
Als der Bus mit Superstar Lionel Messi und seinen Mannschaftskameraden unter einer Brücke durchfuhr, reichte es einigen Anhängern nicht, ihrer Mannschaft zuzujubeln, sie wollten noch näher heran.
Wie es dem Fan geht, der vom Bus stürzte, ist nicht bekannt.
Später wurde die Triumphfahrt im Bus aus Sicherheitsgründen abgebrochen, den Obelisken erreichte die Mannschaft nie. Die Spieler wurden mit Helikoptern weitergebracht.
Messi ist mittlerweile in Rosario angekommen, seine Heimatstadt erreichte er per Privatjet, gemeinsam mit Paulo Dybala und Ángel di María. Am Sonntag hatte Argentinien im Finale gegen Frankreich gewonnen. Der Sieg im Elfmeterschießen bedeutete den ersten WM-Titel für das Land seit 1986, damals mit Diego Maradona. Es war auch die Krönung für Messi, dem dieser Titel noch gefehlt hatte.
In der Nacht kippte die friedliche Feierstimmung in Buenos Aires. Fans lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei. Nach Berichten örtlicher Medien versuchten Beamte, zwei Menschen von der Spitze des Obelisken zu entfernen, das Monument ist von innen begehbar. Danach sollen Fans Polizisten mit Gegenständen beworfen haben. An einigen Stellen der Stadt kam es auch zu Plünderungen.
Die Lage in Argentinien ist schon länger angespannt, das Land befindet sich in einer Wirtschaftskrise, hat eine der höchsten Inflationsraten der Welt. Die Freude über den Gewinn der Weltmeisterschaft scheint die Probleme nur kurzfristig überdeckt zu haben.