Aus im FA Cup gegen Manchester United
Liverpool trifft wieder, verliert aber weiter
Die Torflaute ist vorüber, die Krise aber noch schlimmer geworden: Der FC Liverpool ist im FA Cup an Manchester United gescheitert. Für die Entscheidung sorgte United-Spielmacher Fernandes in ungewohnter Jokerrolle.
Zwei Tore, aber kein Grund zum Jubeln: Mohamed Salah
Foto: Peter Powell/POOL/EPA-EFE/Shutterstock
Manchester United hat sich in der vierten Runde des FA Cups 3:2 (1:1) gegen den FC Liverpool durchgesetzt und die Krise beim amtierenden englischen Meister weiter verschärft. Die Tore für United erzielten Mason Greenwood (26. Minute), Marcus Rashford (48.) und Bruno Fernandes (78.). Für die Reds, die in der Liga zuletzt 438 Minuten ohne eigenen Treffer geblieben waren, erzielte Mohamed Salah zwei Tore (18./59.). Aus den letzten sieben Pflichtspielen holte Liverpool nur einen Sieg, Manchester United ist seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen (vier Siege, ein Remis).
Beim Führungstreffer blitzte das aus den Vorsaisons gewohnte blinde Verständnis der Liverpooler Angriffsreihe wieder auf: Roberto Firmino ließ sich ins Mittelfeld fallen, holte sich zwischen den Linien den Ball ab und setzte Salah mit einem perfekt gewichteten Schnittstellenpass ein. Der Ägypter chippte den Ball über den chancenlosen United-Torhüter Dean Henderson und brachte Liverpool sehenswert in Führung (18.).
Diese aber hielt nicht lange: Die bessere Mannschaft im Old Trafford war Manchester United. Das schlug sich zunächst noch mehr in Spielanteilen als in klaren Chancen nieder. Dann verschätzte sich James Milner: Liverpools Mittelfeld-Routinier sprang unter einem Diagonalball von Rashford hindurch, in Milners Rücken hatte sich Greenwood davongestohlen und ließ Alisson Becker im Tor keine Abwehrmöglichkeit (26.).
Im Anschluss tat sich Liverpool schwer, vor das Tor der Gastgeber zu kommen. Auf der Gegenseite gelang das Donny van de Beek, vor Alisson fand der Niederländer mit einem Querpass allerdings keinen Mitspieler (28.). Paul Pogba setzte einen Schuss aus 18 Metern knapp neben das Tor (45.+1).
Nach dem Seitenwechsel revanchierte sich Greenwood für die Vorlage zum 1:1: Mit einem langen Ball hinter die Liverpooler Abwehr spielte der 19-Jährige den in die Tiefe gestarteten Rashford frei, diesmal war es Liverpool-Verteidiger Rhys Williams, der sich verschätzte. Allein vor Alisson schob Rashford zum 2:1 ein (48.).
Nervenstark vor dem Tor: Marcus Rashford zählt bei United zu den Leistungsträgern
Foto: Phil Noble / imago images/PA Images
Anders als in der ersten Hälfte reagierten Jürgen Klopps Liverpooler auf das Gegentor diesmal mit einer Leistungssteigerung. Einen eigenen Abschluss brachte Milner aus kurzer Distanz noch deutlich über das Tor (58.), dann leitete er mit einem Ballgewinn den Ausgleich ein: Ein verunglücktes Zuspiel von Edinson Cavani landete in Milners Fuß, der Engländer spielte zu Firmino weiter und ließ den folgenden Pass des Brasilianers zum besser postierten Salah durch. Der traf aus etwa zehn Metern zum Ausgleich (59.).
United-Trainer Ole Gunnar Solskjær wechselte daraufhin seinen portugiesischen Spielmacher Bruno Fernandes für die Schlussphase ein. Der beste Torschütze der Red Devils in dieser Saison bekam seinen Auftritt in der 78. Minute: Cavani war kurz vor der Strafraumgrenze von Fabinho gefoult worden. Fernandes legte sich den Ball zurecht – und schlenzte ihn zum Siegtreffer in die rechte untere Ecke. Per Kopf hatte Cavani nach Flanke von Fernandes noch die Chance auf das 4:2, scheiterte aber am Pfosten.