Aus in EM-Qualifikation Türkei trennt sich von Trainer Guus Hiddink

Trainer Hiddink: Erst das Aus in den EM-Playoffs, dann aus dem Amt geflogen
Foto: NIKOLA SOLIC/ REUTERSHamburg - Der Türkische Fußball-Verband (TFF) hat sich am Mittwoch von Nationaltrainer Guus Hiddink getrennt. Der Vertrag sei in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst worden, teilte der TFF einen Tag nach dem 0:0 im Playoff-Rückspiel der EM-Qualifikation in Kroatien mit.
Nach dem 0:3 in der ersten Begegnung hatten die Türken mit dem torlosen Remis in Zagreb die Teilnahme an der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine verpasst.
"Die Möglichkeit ist groß, dass dies mein letztes Spiel mit der Türkei war", hatte Hiddink bereits unmittelbar nach der Partie gesagt. Später sprach er allgemein von einer "Auszeit", die er sich nehmen wolle, "um selbst in meinem Alter darüber nachzudenken, wie meine Zukunft aussieht".
Der 65-Jährige hatte seine Trainerkarriere 1982 mit Engagements in den Niederlanden bei De Graafschap und beim PSV Eindhoven begonnen. In seiner Laufbahn coachte er namhafte Clubs wie Real Madrid und den FC Chelsea, aber auch Nationalteams. So führte er 2002 das Team von Gastgeber Südkorea bis auf WM-Platz vier. Schon vor dem Ende seines Engagements in der Türkei war über ein Comeback von Hiddink bei seinem Ex-Club Chelsea in der Premier League spekuliert worden.
Der Niederländer Hiddink war seit August 2010 Nationaltrainer in der Türkei. Ausgestattet mit einem millionenschweren Vertrag hatte Hiddink den türkischen Fußball fit für die EM machen sollen. Auch die Teilnahme der Türkei an der Weltmeisterschaft 2014 war ausgegebenes Ziel.
Stattdessen gab es immer wieder Pleiten, nach denen der Coach wiederholt ausgiebig die Stärke und das Geschick der Gegner lobte. Selbst gegen den krassen Außenseiter Aserbaidschan unter Trainer Berti Vogts musste die Türkei eine 0:1-Niederlage einstecken. Auch Vogts wird nun als einer der möglichen Kandidaten für die Hiddink-Nachfolge gehandelt. Der Deutsche hatte angekündigt, seinen Vertrag in Aserbaidschan nicht verlängern zu wollen.