Ausschreitungen bei St. Pauli-Spiel Hauptsponsor von Hansa Rostock will aussteigen

Rostock-Anhänger (Archivbild): Hansa-Hauptsponsor vor dem Absprung
Foto: dapdHamburg - Zweitligist Hansa Rostock gerät nach den Ausschreitungen rund um das Spiel gegen den FC St. Pauli (1:3) unter Druck. Trikotsponsor Veolia (Abfallwirtschaft) kündigte seinen Rückzug nach der laufenden Saison an. Das Unternehmen teilte mit, dass die Geschäftsführung derzeit keine Möglichkeit sehe, das Sponsoring über die laufende Saison hinaus zu verlängern. "Die regelmäßigen Ausschreitungen schädigen nicht nur die Reputation des Vereins, sondern auch die der Sponsoren. Für uns ist dies nicht tolerierbar", sagte Geschäftsführer Christian Knaape. Darüber hinaus behält sich das Unternehmen bei weiteren Vorfällen sogar einen vorzeitigen Ausstieg vor.
Zugleich kritisierte Joachim Masuch, Präsident des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern, die Rostocker. Der Verein müsse sich bewusst sein, dass er als Veranstalter die Fürsorgepflicht für die Zuschauer habe: "Beim FC Hansa sehe ich nicht, dass man mit allen Möglichkeiten dafür eintritt", sagte Masuch dem Radiosender NDR 1.
Nach den Ausschreitungen beim Spiel gegen St. Pauli wartet Rostock noch auf eine Bestrafung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Möglich ist neben einer hohen Geldstrafe auch ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. "Ich gehe davon aus, dass frühestens Ende dieser, aber eher Anfang nächster Woche ein Urteil feststeht", sagte Hansas Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann.
Nach dem Führungstreffer der Hamburger zündeten die St. Pauli-Anhänger bengalische Feuer in ihrem Block. Daraufhin flogen von beiden Seiten des Stadions Leuchtraketen in den Block der St. Pauli-Fans. Die Aktion wurde anschließend vom Rostocker Publikum beklatscht. Polizei und Verein haben inzwischen vier mutmaßliche Täter ermittelt. Neben strafrechtlichen Sanktionen sollen die Täter auch Stadionverbote erhalten.