Schweinsteiger über DFB-Team "Man kann sich nicht mehr so hundertprozentig identifizieren"
Der ehemalige Fußballnationalspieler Bastian Schweinsteiger hat mangelnde Identifikation mit der Nationalmannschaft beklagt und sieht Probleme in Sachen Fanbindung. "Man kann sich nicht mehr so hundertprozentig identifizieren mit der Nationalmannschaft - und das ist schade. Ich hoffe, dass das Ruder wieder rumgerissen wird", sagte der ARD-Experte beim Nations-League-Sieg der DFB-Elf in der Ukraine.
Das DFB-Team hatte zuvor in elf Monaten keine Partie gewonnen, unter anderem Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und Ex-Bundestrainer Berti Vogts äußerten Kritik an den Auftritten der Mannschaft. "Ich stehe über den Dingen", sagte Bundestrainer Joachim Löw dazu. "Dass es unterschiedliche Meinungen gibt, das erlebe ich seit 16 Jahren", sagte er.
Das Tief der Nationalelf nach dem frühen WM-Aus 2018 sieht Löw als überwunden an. "Wir werden uns nicht von unserer Linie abbringen lassen, weil man gegen Spanien 1:1 oder die Türkei 3:3 spielt", sagte er. "Wir haben einen klaren Plan. Davon sind wir überzeugt. Ich vertraue meinen Spielern, wir haben sehr gute Ansätze. Wir wissen schon, was wir machen."
Keine "absolute Weltklasse" im DFB-Team
Bei einem Blick auf die deutsche Defensive sah Schweinsteiger aktuell keinen Spieler, der über das Format "absolute Weltklasse" verfüge. "Es sind alles junge, talentierte Spieler", sagte der 36-Jährige. Daher sprach er sich für die Rückkehr seines einstigen Mitspielers Jérôme Boateng aus, der vom Bundestrainer seit rund zwei Jahren nicht mehr berufen wurde.
"Ich persönlich sage immer: Die Besten sollten spielen. Die besten Spieler, die es in Deutschland gibt. Und da sehe ich Jérôme Boateng auf einem sehr hohen Niveau, man hat es ja auch in der Champions League gesehen", erklärte Schweinsteiger. Vor allem mit Blick auf die zuletzt immer wieder wackelnde deutsche Defensive erklärte er in diesem Zusammenhang: "Idealerweise spielt man mit einer Viererkette - damit sind wir auch Weltmeister geworden."