
2:1 gegen Hertha BSC Leverkusen siegt bei Lewandowskis Rückkehr
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Hamburg - Eine Woche nach der Entlassung von Trainer Sami Hyypiä kann Bayer Leverkusen im Kampf um die Qualifikation zur Champions League wieder Hoffnung schöpfen. Unter Sascha Lewandowski als neuem Chefcoach gewann Leverkusen gegen Hertha BSC 2:1 (2:1). Hertha BSC hingegen bleibt im achten Spiel in Folge sieglos.
Stefan Kießling hatte Leverkusen schon nach wenigen Sekunden in Führung gebracht (1. Minute), Julian Brandt erhöhte mit einem Heber (24.). Noch vor der Pause köpfte Sandro Wagner den Anschlusstreffer für Berlin (38.).
Lewandowski war "überglücklich, dass wir einen Heimsieg gelandet haben. Aber wir haben noch sehr, sehr viel Arbeit vor uns", sagte der Trainer, der bis zum Sommer vergangenen Jahres gemeinsam mit Hyypiä eine Doppelspitze gebildet hatte. "Ab morgen müssen wir wieder intensiv arbeiten, denn wir haben viele Baustellen, keine Frage." Der erst 17 Jahre alte Torschütze Brandt bekam vom Coach ein Sonderlob: "An Julian werden wir in den nächsten Jahren noch sehr viel Spaß haben."
Hertha-Trainer Jos Luhukay war enttäuscht: "Wenn man hier einen Punkt holen kann, dann heute", meinte der Niederländer: "Aber wir haben in den ersten 20 Minuten nicht agiert, sondern nur reagiert. Nach dem Anschlusstreffer hatten wir dann ein Fünkchen Hoffnung."
Gerade 39 Sekunden waren gespielt, als Kießling nach einer Flanke von Guilio Donati per Kopf das erste Tor erzielte. Die Hertha war lange ein harmloser Gast und fand keine Antwort auf den Rückstand. Doch auch Leverkusen zeigte sich trotz der frühen Führung nach den jüngsten Misserfolgen verunsichert - bis zur 19. Minute, als Sebastian Boenisch einen starken Schuss ans Lattenkreuz setzte.
Eine Standardsituation bringt die Hertha zurück ins Spiel
Kurz darauf hatte wiederum Berlin Pech, und zwar gleich doppelt. Zuerst entwickelte sich ein Schuss von Änis Ben-Hatira zur Bogenlampe, prallte aber von der Querlatte zurück ins Spiel. Im direkten Gegenzug spielte Heung-Min Son einen perfekten Pass auf Brandt, der Neu-Profi hob den Ball per Direktabnahme gefühlvoll über Hertha-Keeper Thomas Kraft ins Tor.
Berlin brauchte eine Standardsituation, um wieder ins Spiel zu kommen. Tolga Cigerci flankte den Freistoß in den Strafraum, Wagner verlängerte den Ball ins Netz. Drei Tore, zwei Lattentreffer - doch ansonsten war es in der ersten Hälfte ein niveauarmes Spiel.
Das änderte sich auch nicht nach der Pause. Bei beiden Teams stimmte das Zusammenspiel nicht, Torgefahr entwickelte sich ausschließlich durch Einzelaktionen. So ließ Son seinen Gegenspieler Peter Pekarik gekonnt aussteigen, schoss den Ball dann aber von der Strafraumgrenze aus knapp neben das Tor (55.). Emre Can fehlte nach einem sehenswerten Solo durch die Berliner Abwehrreihe die Energie beim Abschluss, so dass Kraft seinen Schuss mühelos halten konnte (68.). Auf der Gegenseite scheiterte Sami Allagui aus spitzem Winkel an Bayer-Keeper Bernd Leno (62.), später setzte der eingewechselte Nico Schultz den Ball über das Tor (80.).
Dauerhaften Druck auf das Leverkusener Tor konnten die Berliner aber nicht aufbauen. Weil Leverkusen seine Konter in der Schlussphase nicht konsequent zu Ende spielte, blieb es beim 2:1.
Bayer Leverkusen - Hertha BSC 2:1 (2:1)
1:0 Kießling (1.)
2:0 Brandt (24.)
2:1 Wagner (38.)
Leverkusen: Leno - Donati, Toprak, Spahic, Boenisch - Lars Bender, Can - Brandt (89. Öztunali), Castro (71. Rolfes), Son - Kießling
Berlin: Kraft - Pekarik, Sebastian Langkamp, Kobiaschwilli (57. Baumjohann), van den Bergh - Hosogai - Allagui, Skjelbred (71. Ronny), Cigerci, Ben-Hatira (46. Nico Schulz) - Wagner
Schiedsrichter: Tobias Stieler
Zuschauer: 29.377
Gelbe Karten: Donati (4) - Cigerci (6)
Torschüsse: 17:9
Ecken: 7:2
Ballbesitz in Prozent: 52:48
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Jubelnde Leverkusener - ein ungewohnter Anblick in der Rückrunde. Aber der Trainerwechsel von Sami Hyypiä zu Sascha Lewandowski hat, zumindest was das Ergebnis betrifft, gefruchtet. Bayer besiegte Hertha BSC 2:1.
Lewandowski hatte sich vor dem Spiel die Profis wie hier Heung-Min Son noch einmal einzeln gegriffen, um sie beim Warmmachen auf die Partie einzustimmen.
Und nach 39 Sekunden gab Stefan Kießling schon das erste Signal ab. In seinem 250. Bundesliga-Spiel erzielte der Torjäger den bisher schnellsten Treffer dieser Saison zum 1:0.
Als Jungstar Julian Brandt nach gut 20 Minuten einen schönen Heber über Hertha-Coach Thomas Kraft ansetzte und das 2:0 erzielte, schien die Partie rasch entschieden.
Aber die Berliner, bis dahin chancenlos, bissen sich in die Partie hinein und nahmen jetzt die Zweikämpfe an.
Leverkusen ließ trotz der bequemen Führung jegliche Sicherheit vermissen, viel Bemühen statt Glanz bekamen die Zuschauer zu sehen.
Sandro Wagner, der den verletzten Stürmer Adrian Ramos vertrat, war nach einem Freistoß am schnellsten mit dem Kopf am Ball und brachte durch das 1:2 wieder Spannung in das Spiel.
In der zweiten Hälfte waren die Berliner zwar bemüht, aber vor dem Tor viel zu harmlos. Es fiel Bayer daher nicht besonders schwer, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Die Berliner hatten sogar noch Glück, dass Bayer zwei Handelfmeter verweigert wurden.
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