Aus im Viertelfinale gegen Inter Leverkusens Europa-League-Träume zerbrechen an Lukaku

Ein kaum zu kontrollierender Romelu Lukaku kam Bayer Leverkusen auf dem Weg ins Halbfinale der Europa League in die Quere. Manchester United brauchte gegen Kopenhagen die Verlängerung - und Elfmeterglück.
Für Bayer zweimal zu oft nicht zu verteidigen: Inters Romelu Lukaku

Für Bayer zweimal zu oft nicht zu verteidigen: Inters Romelu Lukaku

Foto: Marius Becker/ dpa

Inter Mailand steht im Halbfinale der Europa League. Der italienische Vizemeister setzte sich 2:1 (2:1) gegen den letzten Bundesligisten im Wettbewerb, Bayer Leverkusen, durch. Die Treffer für Inter erzielten Nicolò Barella (15. Minute) und Romelu Lukaku (21.), für Bayer war Kai Havertz erfolgreich (24.). Die Partie fand im Stadion von Fortuna Düsseldorf statt, einer der vier Spielstätten des durch die Corona-Pandemie notwendig gewordenen Finalturniers der Europa League in Nordrhein-Westfalen.

Ohne den gesperrten Charles Aránguiz und den kurzfristig verletzten Sven Bender startete Bayer mit deutlich mehr Ballbesitz, aber ohne jede Spielkontrolle in die Partie: Antonio Contes Mailänder stellten Bayers Versuche eines Aufbauspiels schon im Übergang von der Abwehr ins Mittelfeld zu. So ließ Bayer zwar den Ball laufen, kam jedoch nur selten aus der eigenen Hälfte.

Inter hingegen wurde sofort gefährlich, wenn das Team von Peter Bosz den Ballbesitz hergab - vor allem, wenn im Zentrum Lukaku gefunden wurde: Einen ersten Abschluss des Belgiers konnte Daley Sinkgraven noch blocken, den Abpraller schob Barella mit dem Außenrist ins lange Eck (15.). Wenige Minuten später empfing Lukaku den nächsten flachen Diagonalball vom rechten Flügelverteidiger Ashley Young, drehte sich um Edmond Tapsoba und spitzelte den Ball im Fallen an Lukas Hradecky vorbei (21.).

Havertz hält das Spiel offen

Eine Idee von Havertz brachte Bayer zurück ins Spiel: Das umworbene Offensivtalent schlüpfte zwischen zwei Gegenspielern hindurch, spielte sich per Doppelpass mit Kevin Volland in Schussposition und schoss Inter-Torwart Samir Handanovic den Ball durch die Beine (24.). Für Havertz könnte es der letzte Auftritt im Bayer-Trikot gewesen sein, der FC Chelsea ist an einer Verpflichtung des 21-Jährigen interessiert. Leverkusens Geschäftsführer Rudi Völler hatte zuletzt betont, dass Havertz auf jeden Fall nicht vor einem Aus in der Europa League wechseln würde.

Kai Havertz war erneut Leverkusens gefährlichster Offensivspieler

Kai Havertz war erneut Leverkusens gefährlichster Offensivspieler

Foto: Martin Meissner/POOL/EPA-EFE/Shutterstock

In der zweiten Hälfte spielte Leverkusen dann gefälliger nach vorne, die ganz großen Chancen aber blieben aus. Einen Fernschuss von Kerem Demirbay konnte Handanovic entschärfen (61.). Inter kam vermehrt zu Kontergelegenheiten, die beste Chance auf die Vorentscheidung vergab Alexis Sánchez gegen einen stark parierenden Hradecky (66.). Ein Elfmeter gegen Leverkusen wurde kurz vor Schlusspfiff zurückgenommen - Karim Bellarabi hatte Christian Eriksen gefoult, Barella war der Ball zuvor jedoch auf die Hand gefallen (90.). Auch sieben Minuten Nachspielzeit reichten Bayer nicht mehr für ein Ausgleichstor.

Kopenhagen forderte Manchester United

Im zweiten Viertelfinale des Abends tat Manchester United sich gegen den dänischen Vertreter FC Kopenhagen lange schwer. Erst in der Verlängerung setzten sich die Engländer 1:0 (0:0) durch, Bruno Fernandes verwandelte einen Strafstoß (95.). Trotz deutlicher Feldvorteile erspielte sich United zu Beginn kaum Chancen und ließ einige Gegenstöße zu, die Kopenhagen jedoch nicht gut zu Ende spielte. Das vermeintliche Führungstor durch Mason Greenwood kurz vor der Pause (45.) wurde nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten nicht anerkannt.

Nach dem Seitenwechsel trafen zunächst Greenwood (57.), dann Bruno Fernandes nur den Pfosten (63.). Kopenhagens beste Gelegenheit hatte der eingewechselte Mikkel Kaufmann, sein Schuss aus acht Metern blieb an der United-Abwehr hängen (66.). Auch mit laufender Spieldauer ließ sich der dänische Außenseiter keinerlei Kraft- oder Konzentrationsprobleme anmerken und gestaltete die Partie zusehends offener, das Remis nach 90 Minuten war durchaus leistungsgerecht.

Erst in der Verlängerung wurde der Klassenunterschied spürbar. Torhüter Karl-Johan Johnsson hielt Kopenhagen mit Glanzparaden gegen Anthony Martial (93.) und Juan Mata (99., 105.+3) in der Partie und stellte den Europa-League-Rekord von 13 Paraden in einem Spiel ein. Beim Elfmetertreffer von Fernandes (95.) war Johnsson ohne Chance. Andreas Bjelland hatte Martial zuvor mit einem leichten Rempler zu Fall gebracht.

Aus dem Spiel heraus nicht zu überwinden: Karl-Johan Johnsson

Aus dem Spiel heraus nicht zu überwinden: Karl-Johan Johnsson

Foto: Federico Gambarini/ dpa

Die zwei übrigen Halbfinalisten werden am Dienstagabend ermittelt (21 Uhr, Stream: DAZN). Während Inter am Sonntag auf den Gewinner der Partie zwischen Schachtar Donezk und dem FC Basel trifft, spielen die Wolverhampton Wanderers und der FC Sevilla den Gegner von Manchester United oder dem FC Kopenhagen im zweiten Halbfinale am Montag aus.

cev
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten