Bayern-Konter Rummenigge droht Bierhoff
München - "Ich muss offen und ehrlich sagen: Das geht mir langsam auf die Nerven. Der soll sich um seinen eigenen Mist kümmern", kritisierte Rummenigge im "Kicker" und der Münchner "AZ". Zum wiederholten Male habe sich Bierhoff nun schon in Belange des FC Bayern eingemischt, erklärte der Vorsitzende des Rekordmeisters. "Ich erinnere an seine Äußerungen über Sebastian Deisler, und ich kann ihn nur warnen, sich in Zukunft nicht mehr zu Dingen zu äußern, die ihn absolut nichts angehen, sonst passiert hier bald mal etwas." Bierhoff hatte zuletzt Bayern-Profi Deisler zu einem Vereinswechsel geraten, um vor der WM 2006 die nötige Spielpraxis zu erhalten.
Rummenigge gab auch Lehmann eine Mitschuld an der gereizten Stimmung in der Allianz-Arena. "Bierhoff sollte sich bei Herrn Lehmann beschweren. Bei so einem Spiel kann ich auch mal etwas relaxter im Tor stehen und nicht noch die Leute reizen, indem ich einen Schweinsteiger in die Bande reinschubse. Und wenn der Herr Lehmann sich daneben benimmt, sollte Bierhoff das nicht auf den FC Bayern schieben, sondern auf Lehmann", sagte Rummenigge, der ein klärendes Gespräch mit Bierhoff ausschloss: "Dazu besteht kein Anlass. Etwas Gelassenheit täte Oliver Bierhoff gut."

Duell der Giganten: Paukenschlag und Prominenz zur Eröffnung
Bierhoff selbst reagierte gelassen auf die Drohung, nahm aber von seiner Kritik ("Eine Riesensauerei") nach der 2:4-Pleite der DFB-Auswahl gegen den FC Bayern bei der Eröffnung der Allianz-Arena kein Wort zurück. "Das ist eine Meinungsverschiedenheit, wie sie öfter vorkommt. Jeder hat im Stadion gesehen, wie die Fans Lehmann und auch Mike Hanke beschimpft haben. Das fand ich einfach unpassend in einem solchen Rahmen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Aufforderung vom Stadionsprecher oder von den Bayern an die Zuschauer gekommen wäre, fair zu bleiben", sagte Bierhoff.
Das Verhältnis zu den Bayern-Bossen sah Bierhoff dennoch nicht getrübt. "Wir stehen in ständigem und gutem Kontakt. Deshalb gibt es auch keinen Grund, jetzt dort gleich anzurufen." Auch Bundestrainer Jürgen Klinsmann bemühte sich, die Wogen zu glätten. "Für uns ist das kein Problem. Der FC Bayern hat seine Meinung, aber verantwortlich für die Nationalmannschaft sind wir."
Die Vorbereitung der DFB-Auswahl auf das Länderspiel am Samstag (20.30 Uhr/Liveticker SPIEGEL ONLINE) in Belfast gegen Nordirland geriet durch den Zwist in den Hintergrund. Denn auch für Klinsmann waren gute Nachrichten Mangelware. Nach Philipp Lahm und Dietmar Hamann musste heute auch Angreifer Miroslav Klose seine Teilnahme am Konföderationen-Cup (15. bis 29. Juni) absagen.
Der Bremer Stürmer wurde in Augsburg an einer entzündeten Schleimhautfalte im rechten Knie operiert und fällt vier Wochen aus. Für den 26-Jährigen nominierte Klinsmann den Wolfsburger Angreifer Thomas Brdaric nach. Für das Nordirland-Länderspiel fällt zudem Abwehrspieler Christian Schulz aus. Der Bremer musste das Training wegen einer Verletzung im linken Knie abbrechen und unterzog sich einer Kernspin-Tomographie. Für den Konföderationen-Pokal ist Schulz' Einsatz jedoch nicht gefährdet.

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