Stürmer Gomez: Zukunft in München ungewiss
Foto: Stuart Franklin/ Bongarts/Getty ImagesWer Mario Gomez in den ersten 20 Minuten dieses DFB-Pokal-Finales beobachtete, sah keinen Champions-League-Sieger. Und auch keinen frisch gekürten Deutschen Meister. Gomez, der 1,89 Meter-Schrank, wirkte, als würde ihn dieser Abend, dieses Stadion, schlichtweg erdrücken.
Gomez verstolperte zahlreiche Bälle, lief nur wenig und wenn, dann meistens falsch. Die Präzision bei seinen beiden Torschüssen war ungenügend. Nichts von der Euphorie dieser bayerischen Rekordsaison, des Königsklassen-Coups ließ sich in der Körpersprache von Mario Gomez wiederfinden.
Gomez, der in dieser Saison beim FC Bayern nur sporadisch eingesetzt wurde und trotzdem die beste Torquote aller Bundesliga-Stürmer der abgelaufenen Saison aufweist, wirkte beim Aufeinandertreffen mit dem VfB Stuttgart zunächst wie ein Fremdkörper des Münchner Systemfußballs. Arjen Robben, Franck Ribéry oder Thomas Müller, die in den Vorwochen so großartig mit Gomez' größtem Konkurrenten Mario Mandzukic harmoniert hatten, wirkten durch die Lethargie Gomez' einer ihrer größten Stärken beraubt: des schnellen, offensiven Kombinationsfußballs. Der letzte Pass der Münchner kam im ersten Durchgang nur viel zu selten sauber in den Stuttgarter Strafraum.
Dass Gomez in diesem Pokalfinale überhaupt mitwirken durfte, verdankte er einer gefühligen Eingebung von Jupp Heynckes: "Ich hatte schon am Montag den Plan, Gomez von Anfang an zu bringen, habe die Spieler beobachtet und das Gefühl, dass Mario sehr gut motiviert war. Ich kenne ja auch seine Torquote gegen den VfB", sagte Heynckes nach dem Erreichen des historischen Triple.
Gomez, der bis dahin seit seinem Wechsel von Stuttgart zu Bayern insgesamt neunmal gegen seinen Ex-Club getroffen hatte, ist ein sensibler Geist. Dass ihm diese Spielzeit, in die er als zweitbester Bundesliga-Stürmer der Vorsaison (insgesamt 26 Tore) ging, nicht zufriedenstellt, ist wenig verwunderlich. Über seinen Berater ließ Gomez schon vor Monaten verlauten, dass ihm die Reservistenrolle nicht zusagt.
Darüber gemeckert hat er allerdings ebenfalls nicht, sondern es irgendwie ertragen. "Der Mario ist ein Riesentyp, der keine einfache Situation durchmacht. Aber er hat sich immer voll für das Team aufgeopfert und ist kein Stinkstiefel", sagte Thomas Müller. Dass Gomez auch niemand ist, der sich aufgibt, zeigte der Stürmer im Aufeinandertreffen mit dem VfB ebenfalls eindrucksvoll.
Statt sich über die schwache erste Halbzeit zu grämen, begann er im zweiten Durchgang auf einmal zu rennen. Er attackierte die Stuttgarter Innenverteidiger, wich sogar zeitweise zum Pressing auf die Flügel aus. Und erarbeitete sich so die Positionen, um seine größte Stärke auszuspielen: den Torabschluss. In der 49. und 60. Minute hielt er nach Flanken von der rechten Seite seinen Fuß aus wenigen Metern Torentfernung hin und brachte die Bayern mit dem 2:0 und 3:0 auf Siegkurs. "Mario war heute ein ganz wichtiger Garant für das Triple", sagte Abwehrchef Daniel van Buyten und Matthias Sammer ergänzte: "Mario hat uns den Pokal geschenkt."
Dass Gomez auch in Zukunft noch solche Momente für die Münchner mitgestalten darf, wird rund um die Säbener Straße schon seit längerem bezweifelt. Zwar schießt Gomez Tore wie am Fließband, ist einer der abschlussstärksten Stürmer weltweit, doch er ist auch limitiert in seiner Spielweise. Gomez braucht eine Mannschaft, die für ihn spielt, ihm Bälle im Strafraum serviert.
"Wenn Mario Platz für den Abschluss hat, dann macht's halt immer bum, bum", sagte Müller. Aber Gomez hat eben auch immer wieder Spiele wie beispielsweise das verlorene Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea im vergangenen Jahr. Damals wirkte es, als liefe der Stürmer mit einem Tarnanzug umher. Anders konnte man sich nicht erklären, wie ein derart gestandener Spieler innerhalb eines Matches so dermaßen untertauchen kann.
Gomez' Vertrag, der erst im vergangenen Jahr bis 2016 verlängert worden war, gibt dem Stürmer derzeit Sicherheit. Er kann, wenn er möchte, noch drei Jahre bei einem Club bleiben, dem beste Perspektiven im europäischen Spitzenfußball attestiert werden. Sollte Gomez seine aktuelle Reservistenrolle akzeptieren, auch dann, wenn Bayern mit Robert Lewandowski noch einen Top-Stürmer verpflichten sollte, setzt der 27-Jährige allerdings seine Chance auf einen Platz im Nationalteam bei der kommenden Weltmeisterschaft in Brasilien aufs Spiel. Bei einem Wechsel käme wohl nur einer der wenigen anderen europäischen Topclubs in Frage: Real Madrid, der FC Chelsea oder Manchester City.
"Marios Berater hat sich bei uns gemeldet und mitgeteilt, dass Mario sich wohlfühlt. Er hat einen Vertrag und keine der Seiten hat je geäußert, dass man dies ändern möchte. Ich gehe davon aus, dass Mario auch in der kommenden Saison bei uns spielt", erklärte der Sportvorstand Sammer. Gomez selbst wollte weder etwas zum Spiel noch zu seiner Zukunft sagen. Stattdessen verschwand er nach seiner Auswechslung in der 61. Minute als einer der ersten Spieler im Mannschaftsbus.
Bayern München - VfB Stuttgart 3:2 (1:0)
1:0 Müller (37./Foulelfmeter)
2:0 Gomez (48.)
3:0 Gomez (61.)
3:1 Harnik (71.)
3:2 Harnik (80.)
München: Neuer - Lahm, van Buyten, Boateng, Alaba - Javi Martínez, Schweinsteiger - Robben (83. Timoschtschuk), Müller, Ribéry (90.+1 Shaqiri) - Gomez (62. Mandzukic)
Stuttgart: Ulreich - Rüdiger, Tasci, Niedermeier, Molinaro (67. Sakai) - Gentner, Boka - Harnik, Maxim (61. Okazaki), Traoré (75. Cacau) - Ibisevic
Schiedsrichter: Gräfe
Zuschauer: 75.420 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Mandzukic, Schweinsteiger / Boka, Ibisevic, Traoré
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Manuel Neuer, Tor: Er wurde in dieser Saison nur selten geprüft. Wenn es jedoch auf Neuer ankam, zeigte er, dass er zu den weltbesten Keepern gehört. Wie in der 22. Minute dieses Finales, als er den FC Bayern vor einem Rückstand bewahrte: Dabei hielt er nicht nur einen gefährlichen Schweinsteiger-Kopfball, sondern auch den Nachschuss von Georg Niedermeier. War an beiden Gegentreffern schuldlos.
Philipp Lahm, rechte Verteidigung: Der Kapitän spielt vielleicht die stärkste Saison seiner Karriere. Lahm wirkt nicht nur defensiv unheimlich kompakt und konstant gut, sondern gibt auch offensiv Impulse. Einer seiner Sturmläufe führte im Pokalfinale zum Elfmeter vor dem 1:0, eine seiner Hereingaben verwertete Gomez zum 2:0.
Jérôme Boateng, Innenverteidigung: Obwohl er in dieser Spielzeit häufig nur Ersatzspieler war, steigerte sich Boateng zum Ende der Saison zu einer wichtigen Stammkraft. Ruhig, zweikampfstark. Ließ gegen Stuttgart wenig anbrennen, hätte das 1:3 allerdings mit besserem Stellungsspiel verhindern können.
Daniel van Buyten, Innenverteidigung: Seine Ruhe, seine Übersicht, seine Zweikampfhärte sind seit Jahren bekannt. Dass er nicht der schnellste Abwehrspieler ist, ebenfalls. Van Buyten ist in dieser Saison jedoch über jede Kritik erhaben, gleicht mit seinem überragenden Stellungsspiel seine Defizite aus. Agierte gegen Stuttgart als Abwehrchef, hielt den Defensiv-Verbund gut zusammen.
David Alaba, linke Verteidigung: Hatte in der Defensive einige Unkonzentriertheiten, die seine beiden Innenverteidiger für ihn ausbügeln mussten. Unterstützte Ribéry dagegen in der Offensive tatkräftig. Insgesamt eine durchwachsene Leistung.
Javier Martínez, defensives Mittelfeld: Sprach nach etwa 20 Minuten länger auf den bis dahin lustlos wirkenden Gomez ein, dirigierte Alaba immer wieder nach vorn, zeigte Müller bessere Laufwege auf Javier Martínez ist auf dem besten Wege, zum Hirn des Bayern-Spiels aufzusteigen. Eröffnet deshalb auch immer häufiger den Spielaufbau, reißt zudem Kilometer um Kilometer ab. Zeigte gegen den VfB ein taktisch überragendes Spiel.
Bastian Schweinsteiger, defensives Mittelfeld: War in den ersten 20 Minuten einer der wenigen Bayern-Spieler, die wirkliche Akzente setzen konnten. Spielte einige gefährliche Pässe, erkämpfte sich zahlreiche Bälle im defensiven Mittelfeld. Seine Grätsche gegen den einschussbereiten Gentner verhinderte einen möglichen Rückstand der Bayern. Ab Mitte der zweiten Halbzeit tauchte Schweinsteiger aber zunehmend ab. Sah zudem beim 2:3 durch Harnik nicht gut aus.
Arjen Robben, rechtes Mittelfeld: Der Europapokal-Held und Siegtorschütze von Wembley wirkte diesmal nicht so dominant und spritzig wie bei seinem Gala-Auftritt gegen Dortmund. Riss mit seinen Laufwegen trotzdem viele Löcher in die VfB-Abwehr und hätte nach einem Tasci-Tritt einen Elfmeter verdient gehabt. Für ihn kam in der 83. Minute Anatoli Timoschtschuk und erhielt dadurch sein Abschiedsspiel.
Thomas Müller, zentrales Mittelfeld: Erzielt per Elfmeter eiskalt das 1:0, bereitete das 3:0 überragend vor. War zudem ständig unterwegs, sorgte im Stuttgarter Strafraum durchweg für Alarm. Müller krönte mit dieser Leistung seine bärenstarke Saison.
Franck Ribéry, linkes Mittelfeld: Spielte bei weitem nicht so stark und kreativ wie in vielen anderen Auftritten in dieser Saison. Ließ sich vom jungen Stuttgarter Antonio Rüdiger immer wieder provozieren, haderte lange Zeit mit sich und dem Spiel. Erst das 1:0 beruhigte den impulsiven Franzosen. Wurde in der 90. Minute ausgewechselt, für ihn kam Xherdan Shaqiri. Der Schweizer durfte noch ein paar Sprints im Berliner Olympiastadion zeigen.
Mario Gomez, Sturm: War die Überraschung in der Startaufstellung der Bayern. Konnte dieses Vertrauen von Trainer Jupp Heynckes allerdings zunächst nicht zurückzahlen. Vielmehr zeigte Gomez in der ersten Halbzeit, warum er derzeit als Auslaufmodell beim FC Bayern gilt. Lethargisch, mit wenig Einsatz und mangelnder Präzision stolperte er durch die ersten 45 Minuten. Der zweite Durchgang war spielerisch nicht wirklich besser, aber Gomez tat das, was ihn seit Jahren weltweit auszeichnet: Er traf. Zweimal.
Mario Mandzukic, Sturm: Kam in der 61. Minute für Gomez und zeigte sofort, was ihn in dieser Saison so stark macht: das Pressing. Lief jeden Stuttgarter Abwehrspieler an, störte den Spielaufbau der Schwaben ungemein. Hatte aber ansonsten wenig auffällige Aktionen.
Jérôme Boateng, Innenverteidigung: Obwohl er in dieser Spielzeit häufig nur Ersatzspieler war, steigerte sich Boateng zum Ende der Saison zu einer wichtigen Stammkraft. Ruhig, zweikampfstark. Ließ gegen Stuttgart wenig anbrennen, hätte das 1:3 allerdings mit besserem Stellungsspiel verhindern können.
Foto: Stuart Franklin/ Bongarts/Getty ImagesSven Ulreich, Tor: Zeigte wieder einmal, dass er einer der am meisten unterbewerteten Torhüter der Liga ist. Bei den VfB-Fans Publikumsliebling, aber bundesweit zu wenig wertgeschätzt. Rettete in der ersten Hälfte mehrfach gegen die einschussbereiten Robben und Alaba. Einen Elfmeter muss man nicht halten. Auch an den Gomez-Toren ohne Schuld.
Antonio Rüdiger (r.), rechte Verteidigung: Der Berliner war kurzfristig für Sakai in die Startformation gerutscht. Aber die Nervosität merkte man dem jungen Mann wenig an - obwohl er es mit Franck Ribéry und David Alaba auf seiner Seite zu tun hatte. Rüdiger hat seine Sache gut gemacht.
Serdar Tasci (l.), Innenverteidigung: Der Kapitän nähert sich zum Saisonschluss wieder seiner alten Form, die ihn einst in die Nationalmannschaft brachte. Hielt die Deckung mehr oder weniger zusammen, klärte einmal sogar mit der Hacke in der Luft. Als er Robben im Strafraum zu Fall brachte, war er mit der Entscheidung von Schiedsrichter Manuel Gräfe, keinen Elfmeter zu geben, bestens bedient.
Georg Niedermeier (l.), Innenverteidigung: Schien als gebürtiger Münchner besonders motiviert. Versuchte in der Deckung abzuräumen, was abzuräumen war. Und hatte vorne noch beim Stand von 0:0 eine dicke Chance zur Führung. Aber Bayern-Keeper Neuer wusste das zu verhindern.
Cristian Molinaro (r.), linke Verteidigung: Der Italiener hatte auf seiner Abwehrseite zahlreiche Probleme mit Arjen Robben. Die Tore Nummer zwei und drei fielen über seine Seite. Immerhin bleib ihm diesmal ein so fataler Fehler wie im Ligaspiel gegen die Bayern erspart. Dennoch: Er fand sehr wenig Gelegenheit, etwas zum Offensivspiel beizutragen. Nach 63 Minuten, man muss sagen, erlöste ihn Trainer Bruno Labbadia. Der Japaner Sakai kam für ihn.
Christian Gentner (l.), defensives Mittelfeld: Auf Christian Gentner ruhen eigentlich immer große Erwartungen. Der Mann bringt fußballerisch so viel mit. Aber man muss dieses Potential auch auf die Platte bringen können, und das ist Gentner auch am Samstag nicht gelungen. Von ihm gingen relativ wenig Impulse aus. Er kann es viel besser.
Alexandru Maxim (Mitte), zentrales Mittelfeld: Der Rumäne war vielleicht der VfB-Spieler der Rückrunde, der Wintereinkauf hatte sich schnell in die Startformation gespielt. Der Druck eines Pokalfinales gegen den Champions-League-Sieger war dann aber wohl doch etwas zu groß. Nachdem er zu Beginn gleich eine Großchance zur VfB-Führung nicht nutzen konnte, tauchte er im Lauf der Partie immer mehr ab. Nach 61 Minuten kam für ihn Okazaki, und da war eh alles schon vorbei.
Ibrahima Traoré, linkes Mittelfeld: Mit seinem Namen wird man möglicherweise die Pokalniederlage verbinden. Sein tumbes Angehen gegen Philipp Lahm im Strafraum nach einem viel zu spät gestarteten Laufduell führte zum Strafstoß. Dass er zuvor viel für die Offensive versucht hatte, wird man schnell vergessen haben. Dass er das wohl entscheidende erste Gegentor verschuldet hat, nicht.
Arthur Boka (r.), defensives Mittelfeld: Der Mann von der Elfenbeinküste ist jetzt seit sieben Jahren beim VfB unter Vertrag, er hat die Meisterschaft 2007 erlebt, aber Boka hat auch die diversen Talfahrten des Clubs mitgemacht. Und so war auch seine Leistung im Pokalendspiel. Starke Szenen wechselten sich mit leichten Ballverlusten ab.
Martin Harnik, rechtes Mittelfeld: Robust, aggressiv, bissig - so wollte er das Spiel bestreiten, hat er vorher angekündigt. Und er hat seine Ankündigung wahr gemacht. Wandelte mehrfach mindestens am Rande der Verwarnung. Wenn man es positiv ausdrücken will: Er nahm die Herausforderung FC Bayern an. Übermotivation führt meistens zur Blockade. Bei Harnik war es in jedem Fall so. Aber: zwei Tore im Finale. Das bringt sonst nur Gomez.
Vedad Ibisevic (vorne), Sturm: Der Mittelstürmer, die Torgarantie früherer Tage. Er hatte einen schweren Stand, ließ sich viel zurückfallen, fintierte mit dem Ball in typischer Ibisevic-Manier. Nur zu seiner eigentlichen Kernaufgabe, dem Toreschießen, kam der Bosnier an diesem Abend überhaupt nicht.
Shinji Okazaki, Sturm: Kam beim 0:3-Rückstand für Maxim ins Spiel. Undankbarer geht es ja gar nicht mehr. Aber plötzlich war Schwung im VfB-Spiel. Die Einwechslungen trugen in jedem Fall dazu bei, die Resignation im VfB-Spiel zu überwinden.
Gotoku Sakai (r.), linke Verteidigung: Ihm erging es nach seiner Einwechslung für Molinaro exakt wie seinem Landsmann Okazaki. Was soll man bei 0:3 gegen diese Bayern noch bewirken? Die Antwort hat man gesehen.
Cacau (Archivbild), Sturm: Als er 18 Minuten vor Schluss für Traoré eingewechselt wurde, glaubten notorische VfB-Fans wahrscheinlich wirklich noch an das Wunder. Aber so etwas kann auch der gläubige Cacau nicht vollbringen. Gut aber, ihn nach so langer Verletzung überhaupt wieder auf dem Platz zu sehen.
Cristian Molinaro (r.), linke Verteidigung: Der Italiener hatte auf seiner Abwehrseite zahlreiche Probleme mit Arjen Robben. Die Tore Nummer zwei und drei fielen über seine Seite. Immerhin bleib ihm diesmal ein so fataler Fehler wie im Ligaspiel gegen die Bayern erspart. Dennoch: Er fand sehr wenig Gelegenheit, etwas zum Offensivspiel beizutragen. Nach 63 Minuten, man muss sagen, erlöste ihn Trainer Bruno Labbadia. Der Japaner Sakai kam für ihn.
Foto: Kay Nietfeld/ dpaDie Bayern gewinnen einfach alles: Nach der Meisterschaft und der Champions League holten die Münchner auch den DFB-Pokal und machten damit das Triple perfekt.
Im Endspiel besiegte das Team von Trainer Jupp Heynckes den VfB Stuttgart 3:2.
Für Jupp Heynckes war das Spiel ein ganz besonderes: Zum letzten Mal stand der 68-Jährige als Bayern-Coach an der Seitenlinie. Erstmals in seiner Trainer-Karriere konnte Heynckes dabei den Gewinn des DFB-Pokals bejubeln.
Stuttgart konnte dabei in der ersten Halbzeit lange mit den Bayern mithalten und hatte sogar gute Torchancen (hier Ibrahima Traoré und Münchens Franck Ribéry im Duell).
Mit zwei Glanzparaden innerhalb weniger Sekunden verhinderte FCB-Keeper Manuel Neuer (r.) Mitte der ersten Halbzeit den Rückstand - erst hatte Stuttgarts Vedad Ibisevic geköpft, danach scheiterte Georg Niedermeier (2.v.r.) am kurzen Pfosten.
Auf der Gegenseite konnte sich auch VfB-Keeper Sven Ulreich (l.) mehrfach auszeichnen, hier pariert er gegen Bayerns David Alaba.
In der 37. Minute war dann aber auch Ulreich machtlos: Thomas Müller traf per Elfmeter zur Führung für die Münchner. Philipp Lahm war zuvor im Strafraum der Stuttgarter gefoult worden.
Den Führungstreffer bejubelten Lahm und Daniel van Buyten mit Heynckes.
Ulreich spekulierte bei Müllers Strafstoß auf die falsche Ecke.
Kurz nach dem Seitenwechsel sorgte Mario Gomez für das nächste Tor der Bayern. Nach Vorarbeit von Lahm traf der Stürmer gegen seinen Ex-Verein aus kurzer Distanz zum 2:0 (48.).
Der Treffer gegen seinen Ex-Club war für Gomez ein besonderer. Zumal er die Bayern möglicherweise verlassen wird.
In der 61. Minute legte Gomez sogar noch das 3:0 nach, anschließend wurde der FCB-Stürmer ausgewechselt.
Trotz des deutlichen Rückstands gab sich Stuttgart nicht geschlagen - durch zwei Treffer von Martin Harnik (71./80.) kam der VfB zurück ins Spiel.
VfB-Trainer Bruno Labbadia trieb seine Mannschaft von der Seitenlinie aus an, doch es reichte nicht mehr.
Die Bayern brachte das 3:2 über die Zeit. Die Enttäuschung bei den Stuttgartern war groß - obwohl sie dank der Finalteilnahme für die Europa League qualifiziert sind.
Nach dem Schlusspfiff begann der ausgelassene Jubel bei den Bayern. Ganz besonders gefeiert wurde Heynckes.
Seine Spieler warfen ihren Coach in die Luft. Zuvor hatten sich die FCB-Profis vor ihm verneigt.
Heynckes selbst schien gelöst. Ob der 68-Jährige seine Karriere beenden wird, ist noch offen.
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