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Bundesliga: Bayern zu stark für den BVB

Foto: Matthias Hangst/ Bongarts/Getty Images

Bundesliga-Sieg gegen Borussia Dortmund Ein fünftes Bayern-Tor wäre verdient gewesen

Duell auf Augenhöhe? Das war zwischen Bayern und Dortmund vielleicht im Hinspiel der Fall. Dieses Mal waren nur die Münchner in Top-Form. Neben Lewandowski glänzten vor allem Robben und Ribéry.

Ausgangslage: Prestige-Duell, Spitzen-Match, Glitzer-Spiel? Ja, ja, stimmt schon irgendwie. Doch dieses Mal war die Partie Bayern vs. Dortmund vor allem: ein Lückenfüller vor den Champions-League-Viertelfinals gegen Real Madrid (Bayern) und Monaco (BVB). In der Bundesliga ist die Luft längst raus, Bayern hatte vor dem Spiel 15 Punkte Vorsprung. Doch wie schrieb unser Dichter am Ball, Thomas Gsella, so schön:

Wie öde wäre Spannung an der Spitze!
Wie neu und kleidsam ist ein alter Hut!
Wie lustig sind die Bärte alter Witze!
Der Trost? Das Spiel. Vermutlich wird es gut.

Das Ergebnis: 4:1 (2:1) siegten die Bayern - hier geht es zum Spielbericht.

Die Aufstellungen:
München:
Ulreich - Lahm, Jerome Boateng, Martinez (79. Hummels), Alaba - Alonso - Thiago, Vidal - Robben, Lewandowski (72. Kimmich), Ribery (74. Costa)
Dortmund: Bürki - Ginter, Sokratis, Bartra - Passlack, Castro (46. Rode), Guerreiro (69. Merino), Schmelzer - Dembele (59. Mor), Aubameyang, Pulisic

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Bayern München in der Einzelkritik: Oldies still Goldies

Foto: GUENTER SCHIFFMANN/ AFP


Wer fehlte? Götze, Reus, Schürrle, Durm, Weigl und Kagawa nicht im Kader, Piszczek nur auf der Bank: BVB-Coach Thomas Tuchel ist nicht zu beneiden. Carlo Ancelotti ließ Ex-BVB-Kapitän Mats Hummels lange auf der Bank und Torhüter Manuel Neuer nach seiner Fuß-OP ganz draußen.

Erste Hälfte: Einen verunglückten Schuss von Ousmane Dembélé gab es (2. Minute), dann brach der Bayern-Sturm über den BVB herein: Zunächst traf Ribery mit einer Direktabnahme, die Arjen Robben noch leicht abgefälscht hatte (4.). Dann duckte sich Dembélé in der Mauer weg und machte den Weg für Robert Lewandowski frei, dessen Freistoß nicht einmal platziert sein musste (10.). Immerhin: Raphaël Guerreiro sorgte mit einem Traumtor in den Winkel wieder für Spannung (20.). Und Roman Bürki verhinderte den dritten Bayern-Treffer durch Robben (39.).

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Bundesliga: Bayern zu stark für den BVB

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Zweite Hälfte: Bayern-Tor Nummer drei erzielte Robben kurz nach dem Wiederanpfiff (49., siehe "Der Klassiker"). Dann narrten Ribéry und Robben die BVB-Defensive einige Male, ohne jedoch zu treffen. So kam Pierre-Emerick Aubameyang fast zum Anschlusstreffer, Jérôme Boateng rettete allerdings für den bereits geschlagenen Sven Ulreich kurz vor der Linie (67.). Im Gegenzug lief Lewandowski alleine auf Bürki zu, wurde vom Keeper gefoult (der Gelb sah), und verwandelte den Strafstoß selbst (68.). Joshua Kimmich (76.) und Vidal (84.) verpassten beide den fünften Bayern-Treffer, er wäre verdient gewesen. Dortmund wurde nur noch durch Christian Pulisics Solo gefährlich (87.), Ulreich entschärfte den Schuss jedoch. Sieben Sekunden nach Ablauf der offiziellen Spielzeit wurden die Dortmunder erlöst.

Der Klassiker: Er zieht nach innen und schießt mit links ins Eck - Arjen Robbens Trick kennt wohl jeder Fußballinteressierte. Doch warum soll er etwas ändern? Er klappt ja immer noch - so auch gegen Dortmund, als er den dritten Treffer auf diese Weise erzielte. Zugegeben, in der ersten Hälfte hatte er es bereits dreimal so versucht, hatte zweimal knapp daneben geschossen und war einmal geblockt worden. Aber wie heißt es so schön: Aller guten Dinge sind vier.

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik: Passlack passiv, Aubameyang abgetaucht

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Das Torjäger-Duell: Entschied Lewandowski klar für sich. Mit seinen beiden Treffern zog er an Aubameyang vorbei (26 gegen 25 Tore), der nur eine Chance hatte. Drei Wermutstropfen musste der Pole dennoch hinnehmen: Erst sah er seine fünfte Gelbe Karte (und fehlt gegen Leverkusen), dann bekam er den Schuh von Marc Batra auf die Nase, bevor er beim Foul von Bürki auch noch unglücklich auf die Schulter fiel und ausgewechselt werden musste.

Jungbrunnen des Spiels: "Heute ist der Geburtstag von Franck", hatte Ancelotti am Freitag gesagt: "Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir sein Alter von 34 Jahren auf 27 Jahre runterstufen." Die angeordnete Maßnahme war erfolgreich: Ribéry traf zur Führung, legte Robbens Treffer auf, kämpfte auch in der Defensive mit - und wurde von den Fans mit Sprechchören gefeiert.

Fazit: Dortmund kann froh sein, im Champions-League-Viertelfinale unter der Woche nicht auf Real Madrid, sondern auf Monaco zu treffen. Und Bayern München kann es egal sein, dass sie es nicht mit den Franzosen, sondern mit den Spaniern zu tun bekommen.

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