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Israelischer Erstligist Beitar Unbekannte legen Feuer in Clubhaus

Weiter Aufregung im israelischen Fußball: Auf die Büroräume des israelischen Erstliga-Clubs Beitar Jerusalem ist ein Brandanschlag verübt worden. Im Verdacht stehen radikale, antiarabische Fans, die seit Wochen gegen die Verpflichtung zweier muslimischer Spieler protestieren.

Hamburg - Unbekannte haben in den Büros des israelischen Fußballclubs Beitar Jerusalem Feuer gelegt. Räume des Erstligisten in Jerusalem seien durch den Brand am frühen Freitagmorgen schwer beschädigt worden, teilte die Polizei mit. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr handele es sich um Brandstiftung, die Täter warfen offenbar einen Brandsatz in das Gebäude.

Der Verein war zuletzt wegen rassistischer Fans aufgefallen, die ihren Unmut über die Verpflichtung zweier muslimischer Spieler lautstark kundgetan hatten. Die Clubleitung bezichtige deshalb seine radikalen, antiarabischen Anhänger des Anschlags, berichtete die Zeitung "Times of Israel". Verbrannt seien vor allem Trophäen, historische Trikots und andere Erinnerungsstücke an sportliche Erfolge.

Erst am Vortag hatte ein Staatsanwalt vier Beitar-Fans wegen Rassismus unter Anklage gestellt. Seit Wochen protestiert eine kleine Gruppe von Anhängern gegen die zwei muslimischen Tschetschenen Saur Sadajew und Gabriel Kadijew. Die beiden Spieler mussten zeitweise von Leibwächtern geschützt werden. Im Stadion wurden Spruchbänder mit der Aufschriften wie "Beitar bleibt für ewig rein" gezeigt oder Sprüche wie "Tod den Arabern" skandiert.

Drei der radikalen Fans waren nach einem Punktspiel vor zwei Wochen bereits von der Polizei wegen Volksverhetzung festgenommen worden. Der Club hat den Staat inzwischen um Hilfe bei der Bekämpfung dieser Fan-Gruppe gebeten.

Beitar ist in der Vergangenheit schon mehrfach für fremdenfeindliche Parolen seiner antiarabischen Fans mit Sanktionen belegt worden. In der Geschichte des Clubs spielten nach Vereinsangaben bislang nur drei Muslime.

psk/dpa
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