Belgrad-Derby Partizan-Fans legen Feuer auf der Tribüne
Hamburg - Es waren unglaubliche Szenen, die sich am Samstagabend in Belgrad abspielten: Mitten auf der Tribüne des Marakana-Stadions lodern meterhohe Flammen, Fans tanzen um die insgesamt acht Lagerfeuer auf den Rängen herum, die Feuerwehr versucht verzweifelt, die Flammen zu löschen. Schwarzer Rauch verhüllt Teile der Arena.
Beim brisanten Stadtderby zwischen Roter Stern und Partizan Belgrad (1:0) ist es in der serbischen Meisterschaft zu schweren Krawallen gekommen. Anhänger von Partizan zündeten zu Beginn der zweiten Halbzeit Requisiten einer zuvor präsentierten Choreografie an und sorgten so für mehrere Feuer auf der Südtribüne des Stadions von Roter Stern.
Zwei Feuerwehrwagen wurden eingesetzt, um die Flammen zu löschen. Der Schiedsrichter unterbrach das "Veciti Derbi" (ewiges Derby) für zehn Minuten bis die Einsatzkräfte alle Brände unter Kontrolle hatte.
Seit Jahren kommt es bei Spielen der verfeindeten Clubs immer wieder zu Ausschreitungen. Zwischen Partizan und Roter Stern besteht seit rund 60 Jahren eine tiefe Abneigung, Auseinandersetzungen der Fangruppierungen "Delije" (Helden) von Roter Stern und "Grobari" (Totengräber) von Partizan sind an der Tagesordnung.

Krawalle beim Belgrad-Derby: Feuer und Wasser
Nach den neuesten Vorfällen fordern die Verantwortlichen harte Strafen. "Das ist zu weit gegangen. Ich werde mich persönlich für härteste Strafen einsetzen", sagte der Liga-Wettbewerbskommissar Vladimir Bulatovic: "Das Derby ist der Maßstab unseres Fußballs. Am Samstag hatten wir die Situation, dass 80 Prozent der Zuschauer das Geschehen im Fanblock und nicht auf dem Platz beobachtet haben. Das muss aufhören."
Für das Spiel waren aus Sicherheitsgründen bereits vor Anpfiff sämtliche Sitzschalen entfernt worden, nachdem sie in der Vergangenheit von den Krawallmachern als Wurfgeschosse genutzt worden waren. Der Siegtreffer für den früheren Europapokalsieger Roter Stern resultierte aus einem Eigentor des früheren Gladbacher Bundesligaprofis Milan Obradovic.
