Dortmunds Sieg gegen Hoffenheim "Erschöpft und erleichtert"

Endlich ein Sieg! Borussia Dortmund hat dank des Erfolgs über Hoffenheim vorerst die Abstiegsränge verlassen. Trainer Jürgen Klopp wirkte befreit - und erklärte seinen überraschenden Torwartwechsel.
BVB-Trainer Klopp: "Wollte Frische und Spaß"

BVB-Trainer Klopp: "Wollte Frische und Spaß"

Foto: WOLFGANG RATTAY/ REUTERS

Hamburg - Als der Pfiff ertönte, der das Spiel beendete, blieb Jürgen Klopp verblüffend ruhig. Statt den Sieg seines BVB gegen Hoffenheim im typisch-ausgelassenen Klopp-Gestus zu feiern, wandte er sich ab vom Spielfeld und hin zu seinen Mitarbeitern und Ersatzspielern. Klopp umarmte nacheinander jeden einzelnen.

Der 1:0 (1:0)-Erfolg der Borussia, der dem zuletzt schwer kriselnden Klub dazu verhalf, vorerst die Abstiegsränge zu verlassen, löste nach außen hin keine Euphorie aus bei Klopp. Zumindest schien der Coach einen gefassten Anschein erwecken zu wollen.

"Ich bin erschöpft und erleichtert", sagte Klopp nach dem Spiel. Dem Gefühl, dass die Krise nun vorbei sei, steuerte er ironisch entgegen: "Wir sind der verdiente Sieger, mehr ist aber auch nicht passiert. Jetzt haben wir 14 Punkte, das ist dramatisch besser als die elf Punkte." Die wichtigste Erkenntnis sei, so Klopp, "dass wir ein Tor schießen können und keins kriegen - und das sogar in einem Spiel."

Die Partie hatte noch gar nicht begonnen, da hatte es beim BVB bereits eine erste große Überraschung gegeben: Weltmeister und Stammtorwart Roman Weidenfeller saß nur auf der Bank. Klopp gab dem 26 Jahre alten Australier Mitchell Langerak den Vorzug vor Weidenfeller (34).

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BVB-Sieg gegen Hoffenheim: Sie können es ja doch!

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Es sei ein "reines Bauchgefühl" gewesen, sagte Klopp vor dem Spiel bei Sky. Wer künftig Stammtorwart sein wird, ließ er offen. "Ich wollte die Frische und den Spaß von Mitch Langerak, der lange genug gewartet hat", so Klopp weiter: "Aber ich kenne Weidenfeller seit sechseinhalb Jahren. Er hält jedem Druck stand."

BVB-Manager Michael Zorc wollte sich vor allem beim Dortmunder Publikum für dessen Unterstützung bedanken: "Wir konnten mit dem Sieg etwas zurückgeben", sagte Zorc: "Vor dem Spiel war richtig Druck auf dem Kessel. Aber insgesamt war es ein verdienter Sieg und vor allem in der zweiten Halbzeit eine tolle Leistung."

Wie Klopp mahnte jedoch auch Zorc: "Wir haben zwei Heimspiele in Folge gewonnen, jetzt müssen wir auch auswärts mal was holen."

Borussia Dortmund - 1899 Hoffenheim 1:0 (1:0)
1:0 Gündogan (17.)
Dortmund: Langerak - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Sven Bender, Kehl - Aubameyang (90.+2 Immobile), Gündogan (90.+1 Ginter), Mchitarjan - Ramos (83. Großkreutz)
Hoffenheim: Baumann - Beck, Süle, Bicakcic, Kim - Schwegler (78. Salihovic), Polanski - Volland, Rudy (78. Elyounoussi) - Schipplock (46. Modeste), Firmino
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)
Zuschauer: 80.667 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Kehl, Ramos - Süle, Schwegler (2), Salihovic, Polanski (4)
Torschüsse: 19 / 6
Ballbesitz: 54 / 46 %

Foto: Andreas Gebert/ picture alliance / dpa
mon/dpa/sid
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