BVB-Sieg über Gladbach Ab durch die Hecking

Im Borussen-Duell brillierten beim BVB eine Neuverpflichtung und ein Stürmer, der im Sommer mit einem Wechsel liebäugelte. Mönchengladbach halfen weder eine ungewohnte Taktik noch ein Talisman zwischen den Pfosten.
Pierre-Emerick Aubameyang (r.) und Maximilian Philipp

Pierre-Emerick Aubameyang (r.) und Maximilian Philipp

Foto: Bernd Thissen/ dpa

Mann des Spiels (I): Pierre-Emerick Aubameyang ! Seine Qualitäten sind hinlänglich bekannt. So stand ein Abgang aus Dortmund in der Sommerpause im Raum, doch am Ende blieb er dem BVB erhalten. Zuletzt hatte Aubameyang erklärt, warum er weder zu seinem persönlichen Traumverein Real Madrid, noch zum AC Mailand oder in die chinesische Super League gewechselt ist. Dortmund-Fans sollten sich an seinem Talent erfreuen, solange Aubameyang noch für den BVB kickt. Mit Leistungen wie heute wird das Interesse europäischer Top-Klubs sicher nicht weniger.

Mann des Spiels (II): Maximilian Philipp ! Der BVB wurde zunächst noch belächelt, als er zu Beginn des Sommers 20 Millionen Euro für den Angreifer nach Freiburg überwies. Anschließend brach der Gigantismus auf dem internationalen Transfermarkt aus - und nach vier Toren in sechs Ligaspielen macht dem BVB niemand mehr einen Vorwurf. Ganz im Gegenteil: Der BVB-Anhang feiert den Coup mittlerweile kollektiv. Und ist mit dieser Meinung nicht allein...

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Das Ergebnis: Ultra-defensive Gladbacher hatten keinen Erfolg mit ihrer Kontertaktik. Der BVB spielte sich in einen Rausch, am Ende waren die Gäste mit dem 6:1 (3:0) sogar noch gut bedient. Hier geht's zum Spielbericht.

Kramer, der Krieger: Zuletzt hatte Gladbachs Christoph Kramer gegen Leipzig und den VfB gleich zweimal binnen vier Tagen Gesichtsverletzungen davongetragen. Das hielt den leiderprobten Mittelfeldspieler (WM-Finale 2014!) jedoch nicht davon ab, gegen Dortmund von Beginn an zu spielen, eine Gesichtsmaske schützte ihn. In der 75. Minute wurde er ausgewechselt. Immerhin: Gegen den BVB blieb sein Kopf von neuerlichen Attacken verschont. Das deutliche Ergebnis dürfte ihn dennoch schmerzen.

Mönchengladbachs Christoph Kramer mit Schutzmaske

Mönchengladbachs Christoph Kramer mit Schutzmaske

Foto: PATRIK STOLLARZ/ AFP

Die erste Hälfte: Der BVB agierte selbst für eigene Verhältnisse extrem dominant (79:21 Prozent Ballbesitz). Einzig aus gelungenen Umschaltaktionen oder Dortmunder Fehlpässen konnte Gladbach Chancen kreieren. Thorgan Hazard (10. Minute/ 43.) und Lars Stindl (41.) vergaben diese jedoch fahrlässig. Mit steigender Spieldauer münzte der BVB seine Überlegenheit in Tore um: Nach zwei öffnenden Bällen aus der Tiefe trafen Philipp (28.) und Aubameyang (45.), dem 2:0 durch Philipp ging eine erfolgreiche Gegenpressing-Situation voran. Zudem scheiterte der Gabuner noch zweimal am Pfosten (26./43.).

Gladbacher Gedankenspiele: Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking hatte angekündigt, aus einer kompakten Abwehr heraus über schnelles Umschaltspiel den BVB in Gefahr bringen zu wollen. Mit einem taktischen Kniff sollte Dortmunds wichtiges Zahnrad namens Julian Weigl in der schwarz-gelben Passmaschinerie lahmgelegt werden: Raffael und Stindl positionierten sich als vorderste Angreifer gegen den Ball relativ zentral und schnitten Weigl so anfangs im Deckungsschatten ab. Vor dem Führungstor vernachlässigten die beiden jedoch ihre Spezialaufgabe - und wurden umgehend dafür bestraft. Weigl konnte unbedrängt aufdrehen und einen präzisen Pass in die Tiefe spielen. Das Ergebnis ist bekannt: Aubameyang legte quer, Philipp traf zum 1:0.

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Foto: Bernd Thissen/ dpa

Zweite Hälfte: Am Spielverlauf änderte sich nichts, der BVB erdrückte Gladbach weiterhin mit viel Ballbesitz. Aubameyang schnürte rasch seinen Dreierpack (49./62.). Über Umwege kam der Ball zu Stindl, dem zumindest der Gladbacher Ehrentreffer gelang (66.). Auf der Gegenseite krönte der wiedergenesene Weigl sein Startelf-Comeback mit seinem zweiten Pflichtspieltor für den BVB (79.).

Gladbachs Maskottchen a.D.: Seit 2015 bestritt Tobias Sippel vier Pflichtspiele für die Fohlen. Diese insgesamt 390 Minuten überstand er ohne ein einziges Gegentor und verhalf seinem Team zu vier Siegen. Weil Stammkeeper Yann Sommer weiter verletzt fehlt, durfte Sippel gegen den BVB mal wieder ran. Allerdings büßte er seinen Nimbus ein: Zwar hielt er mehrfach hervorragend in höchster Not (25./43.), doch auch er stand angesichts des Dortmunders Offensivwirbels auf verlorenem Posten.

Borussia Dortmund - Borussia Mönchengladbach 6:1 (3:0)
1:0 Philipp (28.)
2:0 Philipp (38.)
3:0 Aubameyang (45.)
4:0 Aubameyang (49.)
5:0 Aubameyang (62.)
5:1 Stindl (66.)
6:1 Weigl (79.)
Dortmund: Bürki - Piszczek (69. Zagadou), Sokratis (83. Bartra), Toprak, Toljan - Weigl - Mario Götze, Dahoud - Pulisic (63. Kagawa), Aubameyang, Philipp.
Mönchengladbach: Sippel - Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt - Kramer (75. Hofmann), Zakaria - Hazard, Johnson (72. Herrmann) - Stindl, Raffael (61. Cuisance).
Schiedsrichter: Manuel Gräfe
Zuschauer: Zuschauer: 81.360 (ausverkauft)
Gelbe Karten: - / Elvedi

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