Stadion in Donezk: Angriffe auf zwei BVB-Mitarbeiter
Foto: Lars Baron/ Bongarts/Getty ImagesHamburg - Im Rahmen der Champions-League-Partie von Borussia Dortmund in Donezk ist es zu Zwischenfällen mit rechtsextremen Fans aus dem eigenen Lager gekommen. Wie der BVB am Freitag mitteilte, wurden der BVB-Fanbeauftrage Jens Volke und Thilo Danielsmeyer, Mitarbeiter des Fan-Projekts Dortmund, am Mittwoch in der Ukraine von Rechtsradikalen angegriffen.
Der Deutsche Meister sprach gegen die insgesamt drei Angreifer bundesweite Stadionverbote aus. Einer der mutmaßlichen Täter soll BVB-Mitglied sein, gegen ihn wurde ein Ausschlussverfahren eingeleitet. "Die Handlungen waren niederträchtig und stellen einen absoluten Tabubruch dar", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Schon in der Vergangenheit hatte der Club Probleme mit rechtsradikalen Fans und Mitarbeitern im Sicherheitsdienst.
Nach Darstellung des BVB fielen die drei bereits vor dem Spiel auf, weil sie rechtsextreme Parolen riefen. Der Fanbeauftragte Volke wurde von ihnen angegriffen und ins Gesicht geschlagen, als er sich ein Bild von der Situation machen wollte. Ukrainische Ordner unterbanden die Angriffe. Danielsmeyer wurde auf der Toilette in den Rücken getreten, ins Gesicht geschlagen, sein Kopf gegen die Wand geschlagen. Ein BVB-Fan hörte seine Hilferufe und half ihm.
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Offensiver Beginn: Borussia Dortmund - hier Mario Götze (l.) - legte im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gut los. Bei Schachtjor Donezk bestimmte der BVB die Partie.
Dennoch gingen die Gastgeber zweimal in Führung. Zunächst traf Schachtjor-Kapitän Srna (vorne) mit einem Freistoß (31. Minute). Bei diesem sah allerdings Borussias Torhüter Roman Weidenfeller nicht gut aus.
Srna war's egal. Der Außenverteidiger jubelte mit seinen Teamkollegen.
Kurz vor der Pause gelang dem BVB der verdiente Ausgleich. Götze hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt, in der Mitte schlug Robert Lewandowski (Mitte) zwar ein Luftloch, doch dadurch behinderten sich zwei Donezk-Verteidiger gegenseitig und fielen zu Boden. Lewandowski nutzte die Lücke und schob zum 1:1 ein.
Für den Polen war es der bereits fünfte Treffer in der laufenden Champions-League-Saison.
Auch nach der Pause war der Deutsche Meister die bessere Mannschaft, musste aber erneut einen Gegentreffer hinnehmen. Mats Hummels (Nummer 15) schätzte einen vermeintlich harmlosen Ball falsch ein, der eingewechselte Douglas Costa profitierte von dem Fehler und schoss das 2:1 (68.).
Viele der knapp 50.000 Zuschauer in der Donbass Arena rechneten bereits mit einer Niederlage des BVB. Dortmund blieb im Angriff meist zu harmlos, durchschlagskräftige Joker standen ebenfalls nicht bereit.
In der 87. Minute bekam der BVB aber noch einmal die Chance durch eine Ecke. Ausgerechnet Hummels stand im Strafraum frei und köpfte den verdienten Ausgleich. In der ersten Hälfte hatte er bereits einmal die Latte getroffen.
Große Freude gab es auch an der Seitenlinie. Durch das 2:2 spricht die Ausgangslage für das Rückspiel am 5. März in Dortmund eher für den BVB.
Das ist auch Verdienst von Abwehrchef Hummels - doch damit der BVB eine Chance aufs Viertelfinale hat, müssen vor allem in der Defensive viele Fehler abgestellt werden.