Weltfußballer, Weltmeister, Titel in Europa und Brasilien: Nach 24 Jahren Profifußball gibt Rivaldo das Ende seiner Karriere bekannt. Gott habe ihm die Entscheidung in einem nächtlichen Gespräch abgenommen.
Ex-Weltstar Rivaldo: Entscheidung nach Zwiegespräch mit Gott
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Hamburg - Die Entscheidung traf Rivaldo nach eigenen Aussagen im Anschluss an ein Zwiegespräch mit Gott. "Mitten in der Nacht bin ich aufgewacht und habe nach ein paar Minuten der Meditation den Entschluss gefasst, meine Karriere zu beenden", erklärte der frühere Fußball-Weltstar, der zuletzt beim brasilianischen Club Mogi Mirim EC spielte.
Der Schritt, von vielen lange erwartet, kam am Ende doch recht überraschend. "Ich komme aus einfachen Verhältnissen. Alles, was ich habe, verdanke ich dem Fußball. Deshalb liebe ich es zu spielen, und deshalb war es auch schwer, die Entscheidung zu treffen", sagte Rivaldo, mittlerweile 41 Jahre alt.
Bei Instagram veröffentlichte er einen Brief zu seinem Karriereende: "Ich hinterlasse eine Historie, vielleicht ein Beispiel", schrieb der einst torgefährliche Mittelfeldspieler. Seine Blütezeit erlebte Rivaldo beim FC Barcelona, den er 1998 und 1999 zur Meisterschaft führte. Der Weltverband Fifa und die französische Fußballzeitschrift France Football krönten ihn 1999 jeweils zum Weltfußballer.
Mit der 10 auf dem Rücken bestritt er mit der Seleção 1998 (0:3 gegen Frankreich) und 2002 (2:0 gegen Deutschland) jeweils ein WM-Finale und traf in beiden Endrunden insgesamt achtmal.
Vom Spieler zum Präsidenten
Sein Profidebüt gab der am 19. April 1972 geborene Rivaldo Vítor Borba Ferreira 1990, er kam 1996 als Nachfolger seines Landsmanns Bebeto zu Deportivo La Coruña und ersetzte 1997 den zu Inter Mailand gewechselten Ronaldo in Barcelona. 2002 wechselte er zum AC Mailand, wo er seinen Stammplatz zwar an Landsmann Kaká verlor, aber dennoch die Champions League gewann.
Dann war Schluss mit dem Spitzenfußball. Ein frustrierendes Kurzgastspiel in der Heimat bei Cruzeiro Belo Horizonte und der anschließende Wechsel nach Griechenland bugsierten ihn ins Abseits. Mit dem Wechsel 2008 zu Bunyodkor Taschkent nach Usbekistan begann die Odyssee durch die Niederungen des Fußballs.
Zuletzt erfüllte Rivaldo sich noch zwei Träume: Den 900. Einsatz als Profifußballer und ein offizielles Spiel an der Seite seines Sohnes Rivaldinho. Nun ist Rivaldo nur noch Präsident des Mogi Mirim EC.