Umstrittenes Fan-Instrument
Brasilien verbannt Caxirola aus WM-Stadien
Die WM 2014, ein Rassel-Konzert? Auf keinen Fall, hat Brasiliens Regierung entschieden - und die landeseigene Variante der Vuvuzela aus den Stadien verbannt. Grund ist nicht bloß der Lärm, sondern das Sicherheitsrisiko: Fans hatten die faustgroße Caxirolas als Wurfgeschoss missbraucht.
São Paulo - Die Caxirola ist eine Art Rassel, sie funktioniert ganz anders als die Vuvuzela-Tröte. Doch wegen ihrer Funktion als Fan-Instrument wird sie oft als "brasilianische Vuvuzela" bezeichnet - sie sollte zum offiziellen Musikinstrument der WM 2014 werden. Nun aber hat die Regierung in São Paulo die Caxirola aus den Stadien verbannt. Das teilte Brasiliens Justizminister José Eduardo Cardozo mit.
Die Entscheidung, das Instrument nicht zuzulassen, sei nach einer technischen Analyse gefallen, sagte Cardozo. Die brasilianische Variante der Vuvuzela sei "nicht adäquat", erklärte der Minister. Der erste Testlauf mit dem potentiellen WM-Instrument am Spielort Salvador war schiefgegangen. Wütende Fans hatten die Caxirolas als Wurfgegenstände benutzt. Die Fifa hatte daraufhin angekündigt, die Zulassung der Caxirola zu überprüfen. "Im Hinblick auf die öffentliche Sicherheit sind wir zu dem Schluss gelangt, dass die Caxirola nicht in den Stadien genutzt werden sollte", sagte Cardozo.
Die faustgroße gelb-grüne Plastikrassel erzeugt kein monotones Gedröhne wie die afrikanische Vuvuzela, sondern einen eher sanften Klang. Im April war das Instrument auf einer Präsentation mit Präsidentin Dilma Rousseff erstmals öffentlich vorgestellt worden, berichtete Sky News und zeigte ein Video der Caxirola-Vorführung.
Die rasselartige Caxirola kostet etwa 15 Dollar (rund 11,50 Euro). Sie war im Auftrag des lokalen Organisationskomitees Col vom brasilianischen Musiker Carlinhos Brown für den Confederations Cup in der zweiten Juni-Hälfte und die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr entworfen worden.