Bundesliga-Aufstieg St. Pauli lässt den Kiez brennen
Hamburg - St. Pauli gewann vor 44.500 Zuschauern - darunter 10.000 eigene Anhänger - im Nürnberger Frankenstadion mit 2:1 (1:1). Der zur Halbzeit für St.-Pauli-"Urgestein" Andre Trulsen eingewechselte Deniz Baris erzielte in der 76. Minute den entscheidenden Treffer und machte damit den Aufstieg zusammen mit Nürnberg und Borussia Mönchengladbach (siegte 3:0 gegen Chemnitzer FC) perfekt. Dagegen muss der VfL Osnabrück nach einjährigem Gastspiel als viertes Team in die Regionalliga absteigen.
Auf dem Heiligengeistfeld vor dem Millerntor-Stadion in Hamburg verfolgten 25.000 St.-Pauli-Fans das Spiel ihres Vereins live auf einer Riesen-Videoleinwand. Als Schiedsrichter Krug in Nürnberg abpfiff, brach hemmungsloser Jubel aus. Im Frankenstadion stand Pauli-Torwart Heinz Weber derweil und war einfach nur glücklich: "Es ist ein Fußball-Wunder passiert." Sein Trainer Dietmar Demuth schwärmte: "Für das, was wir geschafft haben, muss erst ein neues Wort erfunden werden." Und Mittelfeldspieler Henning Bürger versprach den Daheimgebliebenen: "Jetzt brennt der Kiez!"
Bis zur 76. Minute war Mannheim aufgestiegen
Doch bis der Aufstieg perfekt war, musste am Sonntagnachmittag lange gezittert werden. Vor allem, weil Konkurrent Waldhof Mannheim kräftig vorlegte. Nach 42 Minuten stürmte Mannheim durch den Führungstreffer des Senegalesen Lamine Cisse gegen Mainz 05 erstmals auf den dritten Platz, da die Hamburger zu diesem Zeitpunkt noch 0:1 in Nürnberg zurücklagen. Doch das Team von Trainer Dietmar Demuth schlug zurück: Nach dem Ausgleichstreffer von Dubravko Kolinger (45.) schoss Baris die Hamburger nach 76 Minuten wieder auf den Aufstiegsplatz. Zuvor hatte Torjäger Marcel Rath beim Abschiedsspiel des Nürnberger Ex-Nationaltorhüters Andreas Köpke nur die Latte getroffen.
Anschließend zitterten sich die Hamburger (60 Punkte) zum Sieg. Mannheim (59 Punkte) nutzten auch das durch Treffer von Laszlo Klausz (62./82.) und Hajrudin Catic (90.) herausgeschossene 4:0 gegen die Mainzer nichts mehr. Die ebenfalls noch mit theoretischen Aufstiegschancen ins Rennen gegangenen Greuther Fürth (1:2 bei Hannover 96) und LR Ahlen (1:2 gegen Alemannia Aachen) konnten nicht mehr in die Entscheidung eingreifen.
Bielefeld lässt Osnabrück keine Chance
Der VfL Osnabrück begleitet die schon zuvor als Absteiger feststehenden SSV Ulm, Stuttgarter Kickers und Chemnitzer FC in die Regionalliga. Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld verhinderte mit einem 4:2 gegen den 1. FC Saarbrücken den direkten Rückmarsch in die Regionalliga. Der Armine Achim Wichniarek überragte dabei mit zwei Treffern und sicherte sich mit 18 Toren gemeinsam mit Olivier Djappa (SSV Reutlingen) die Zweitliga-Torjägerkanone.
Somit war das 2:2 des VfL Osnabrück beim MSV Duisburg bedeutungslos. In weiteren Duellen siegte der SSV Ulm bei den Stuttgarter Kickers mit 4:2, der SSV Reutlingen und Rot-Weiß Oberhausen trennten sich 1:1.