Bayern gewinnen in Dortmund Ein umstrittenes Handspiel von Hummels entscheidet das Topspiel

Lieferten sich zahlreiche intensive Laufduelle: Dortmunds Erling Haaland (links) und Bayerns Dayot Upamecano
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In einem aufregenden Bundesliga-Topspiel hat Bayern München 3:2 (2:1) bei Borussia Dortmund gewonnen. In einer chancenreichen Partie trafen Robert Lewandowski per Doppelpack (9. Minute, 77.) und Kingsley Coman (44.) für den Rekordmeister, Julian Brandt (5.) hatte Dortmund früh in Führung gebracht, Erling Haaland zwischenzeitlich ausgeglichen (47.).
Vor der Partie des Tabellenführers (Bayern) gegen den ersten Verfolger war darüber spekuliert worden, wie stark der BVB tatsächlich ist . Zwar trennte ihn vor der Partie nur ein Punkt vom Rekordmeister, in der Champions League schied er aber überraschend vorzeitig aus.
Umso überraschender war der Auftakt in die Partie: Nach einem Diagonalball von Dortmunds Jude Bellingham kam Brandt im Strafraum an den Ball, ließ Alphonso Davies aussteigen und schoss allein vor Manuel Neuer rechts ein (5.). Ohnehin zeigten sich die Bayern in den Anfangsminuten vor allem bei tiefen Pässen anfällig – vor allem auf den schnellen Haaland.
Nach der ersten Dortmunder Angriffswelle übernahmen aber erst einmal die Bayern: Nach einem Fehlpass von Mats Hummels an der Mittellinie verlor der Innenverteidiger beim Hinterhereilen des Balles auch noch einen Zweikampf mit Thomas Müller. Lewandowski eilte als Erster zu Hilfe, schnappte sich den Ball und schloss zum Ausgleich ab (9.).
Dortmund unsicher im Aufbau
Doch nicht nur Hummels, sondern die gesamte Dortmunder Defensive wirkte vor allem mit dem Ball unsicher. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Emre Can am eigenen Strafraum wurde Kingsley Coman im letzten Moment geblockt (22.). Dazu passte die 44. Minute: Raphaël Guerreiro schoss beim Klären Hummels ab, erneut kam der Ball zu Coman, der diesmal einschoss.
Nach der Pause erwischte Dortmund die Bayern aber erneut mit einem Frühstart: Nach einer Flanke von rechts rutschte Dayot Upamecano leicht weg und bekam den Ball nicht geklärt. Bellingham legte zu Haaland, der mit dem schwächeren rechten Fuß ins lange Eck schlenzte – ein wunderbares Tor (47.).
In der Folge blieb das Spiel spannend, aber nicht nur, was das Spielerische betraf: Erst gab es Diskussionen um ein nicht geahndetes Foul von Hernández im Strafraum an Marco Reus (53.), dann Sorgen um Brandt, der nach einem Zusammenprall mit Upamecano hart auf dem Rasen aufschlug und vom Platz getragen werden musste (66.).
Entschieden wurde die Partie dann durch einen Eingriff des Videoassistenten. Der hatte nämlich ein Handspiel im Strafraum von Hummels entdeckt, Schiedsrichter Felix Zwayer entschied auf Elfmeter. Nachdem Lewandowski zur Führung für die Bayern eingeschoben hatte (77.), bekam Dortmunds Trainer Marco Rose wegen anhaltender Proteste, die bereits beim ausgebliebenen Pfiff gegen Reus seinen Anfang genommen hatten, Gelb-Rot.
In einer langen Schlussphase, Zwayer ließ auch aufgrund der Brandt-Verletzung zehn Minuten nachspielen, konnten die Dortmunder nicht erneut ausgleichen.