Fußball-Bundesliga Doppelte Revanche für Bayern und BVB – Hertha verliert bei Dárdai-Rückkehr

In der Hinserie hatten der FC Bayern und Borussia Dortmund gegen Hoffenheim und Augsburg verloren, in den Rückspielen glückte die Revanche. Pál Dárdais Hertha verspielte eine Führung gegen Frankfurt in wenigen Sekunden.
Jérôme Boateng traf zur Führung für die Bayern

Jérôme Boateng traf zur Führung für die Bayern

Foto: ANDREAS GEBERT / AFP

Wenn ein Team wackelnde Bayern bestrafen kann, dann die TSG Hoffenheim: Zwei der drei letzten Begegnungen dieser beiden Klubs hatte die TSG gewonnen, das 4:1 im Hinspiel war die höchste Niederlage von Hansi Flick als Bayern-Trainer. Dafür muss man dann allerdings auch die Chancen nutzen, die einem die Münchner bieten: Ihlas Bebou scheiterte bereits in der Anfangsphase frei stehend am glänzend parierenden Manuel Neuer. In einer munteren Partie traf Thomas Müller auf der Gegenseite die Latte (15. Minute). Dann sorgte Jérôme Boateng für einen seltenen Moment: Der Ex-Nationalverteidiger traf nach einer Ecke von Joshua Kimmich per Kopf (32.). Es war erst Boatengs fünfter Treffer im 302. Bundesligaspiel.

Müller erhöhte noch vor der Pause auf 2:0 (43.), im direkten Gegenzug gelang der TSG der Anschlusstreffer: Andrej Kramaric, schon im Hinspiel Doppeltorschütze, verkürzte per Volleyschuss (44.). Nach der Pause konterten sich die Bayern zur Vorentscheidung: Eine Hereingabe von Kingsley Coman bekamen Oliver Baumann und Stefan Posch nicht aus dem eigenen Fünfmeterraum geklärt, Robert Lewandowski sorgte mit seinem 24. Saisontor für die Vorentscheidung.

Hoffenheim spielte nun mit mehr Risiko, aber machte auch mehr Fehler: Nach einem Fehlpass von Havard Nordtveit erzielte Serge Gnabry den 4:1-Endstand (63.). Ein vermeintlicher fünfter Treffer von Benjamin Pavard zählte nicht, Vorlagengeber Leroy Sané hatte sich im Abseits befunden.

Vergangene Woche beim 2:4 in Mönchengladbach hatte der BVB drei Gegentreffer nach Standardsituationen kassiert, gegen den FC Augsburg half den Dortmundern selbst ein Freistoß weiter. Zuvor erlebten die Borussen noch eine halbe Stunde zum Vergessen: Erst hatte André Hahn den für den verletzten Roman Bürki ins Tor gerückten Marwin Hitz überwunden (10.), dann ging ein von Erling Haaland geschossener Handelfmeter nur an die Latte (21.). Da beruhigte das 1:1 von Thomas Delaney, der nach einer Freistoßflanke per Kopf traf (26.).

Nach dem Seitenwechsel brachte Jadon Sancho die Welt der Schwarz-Gelben endgültig wieder in Ordnung: Nach feinem Zuspiel von Raphaël Guerreiro setzte der Engländer sich über links durch, zog in den Strafraum und legte den Ball in die lange Ecke (63.). Auch das 3:1 fiel über die linke Seite, Erling Haaland hatte sich auf dem Flügel davongestohlen, seine Hereingabe lenkte Felix Uduokhai zum Eigentor über die Linie (75.). In der Hinserie hatte die Borussia in Augsburg noch 0:2 verloren, auch dem BVB glückte also die Revanche im eigenen Stadion.

Beim 1:1 (1:0) zwischen Union Berlin und Borussia Mönchengladbach endeten die Miniserien beider Teams. Union hatte die vergangenen beiden Spiele verloren, Gladbach war zuletzt zweimal siegreich gewesen.

Union übernahm früh die Kontrolle über das Spiel, Gladbach lauerte zunächst auf Konter. In einer chancenarmen ersten Hälfte ging Union durch einen Freistoß in Führung. Robin Knoche traf per Kopf (31.), bereits das 13. Standardtor (Elfmeter eingerechnet) der Berliner in dieser Saison. Noch häufiger erfolgreich waren bislang nur die Gladbacher, die 16-mal nach Standards trafen.

Der verdiente Ausgleich für die Gäste, die nach der Pause offensiver agierten, fiel allerdings aus dem Spiel heraus. Alassane Pléa traf per sehenswertem Schlenzer aus 16 Metern (59.).

Pál Dárdai hat bei seinem Comeback als Cheftrainer von Hertha BSC einen Erfolg verpasst. Nach zwischenzeitlicher Führung verlor Hertha im ersten Spiel unter Dardai seit knapp eineinhalb Jahren 1:3 (0:0) bei Eintracht Frankfurt.

Dárdai setzte bei seinem zweiten Engagement als Cheftrainer der Berliner auf sechs neue Spieler und eine defensivere Herangehensweise. Einer der Neuen war Rune Jarstein: Der Torwart bewahrte sein Team in der ersten Halbzeit gleich zweimal mit starken Paraden vor dem Rückstand (28., 43.) Hertha erspielte sich zunächst keine nennenswerte Torgelegenheit.

Nach der Pause ging Berlin zunächst überraschend durch Krzysztof Piatek in Führung (66.). Aber nicht mal eine Minute später glich André Silva für die spielbestimmenden Frankfurter aus. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit drehte Martin Hinteregger die Partie dann mit einem Kopfballtor (85.), per Strafstoß erzielte Silva in der Nachspielzeit den Endstand (90.+5).

Im November 2019 hatte der FC Schalke 04 das letzte Mal ein Auswärtsspiel in der Bundesliga gewonnen, 2:1 in Bremen. 20 Spiele auf fremdem Platz später führte Schalke beim gleichen Gegner lange. Am Ende reichte es in Bremen aber nur zu einem 1:1 (1:0).

Auch gegen den Tabellenletzten überließ Bremen dem Gegner wie gewohnt den Ball und lauerte auf Konter. Wenig überraschend wussten die Schalker mit dem Ballbesitz recht wenig anzufangen. Bot sich dem Gastgeber mal eine Kontergelegenheit, wurde diese durch Fehlpässe vertan.

Die Führung durch Omar Mascarell kam etwas überraschend. Der Spanier kam allerdings 14 Meter vor dem Tor völlig frei und konnte so unbedrängt abschließen (38.). Nach der Pause tat Bremen mehr fürs eigene Angriffsspiel und glich durch Kevin Möhwald verdient aus (77.). Direkt nach dem Ausgleich kam es bei Schalke zum Comeback von Klaas-Jan Huntelaar, der aber nicht mehr entscheidend eingreifen konnte. In der Nachspielzeit bejubelten die Bremer einen vermeintlichen späten Siegtreffer von Maximilian Eggestein, Vorlagengeber Theodor Gebre Selassie aber hatte im Abseits gestanden (90.+5).

mfu/svs
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