

Borussia Dortmund muss bereits am zweiten Spieltag die erste Saisonniederlage hinnehmen. RB Leipzig siegte dank eines Last-Minute-Treffers von Naby Keita (90. Minute). Zuvor hatte André Schürrle mehrfach die Chance vergeben, sein Team in Führung zu bringen. Der Aufsteiger steht in der Tabelle damit vor dem BVB.
Thomas Tuchel setzte etwas überraschend auf den zuletzt formschwachen Mario Götze. Unter der Woche hatte der Trainer die Medien für ihren Umgang mit dem Nationalspieler kritisiert. Neben Götze liefen Schürrle und Gonzalo Castro im offensiven Mittelfeld auf. Bei den Gastgebern begannen Timo Werner und Yussuf Poulsen, die Zugänge Kyriakos Papadopoulos und Oliver Burke saßen zunächst nur auf der Bank.
Bei der Heimpremiere des Aufsteigers erwischte Dortmund den etwas besseren Start. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß in Strafraumnähe sorgte Schürrle mit einem abgefälschten Schuss erstmals für Gefahr (7. Minute). Doch auch Leipzig erspielte sich Chancen. So kam Timo Werner nach einem Zuspiel von Dominik Kaiser aus 14 Metern frei zum Schuss, den BVB-Schlussmann Roman Bürki jedoch parieren konnte (20.).
Die beste Gelegenheit der ersten Hälfte hatte kurz darauf erneut Schürrle: Der ehemalige Wolfsburger wurde von Götze 18 Meter vor dem Tor schön in Szene gesetzt und verzog aus aussichtsreicher Position nur um wenige Zentimeter (30.). Leipzig war in der Folge ebenbürtig und war vor allem nach Standardsituationen gefährlich. Ein Kaiser-Freistoß kurz vor der Pause flog knapp am Tor vorbei (45.).
Im zweiten Abschnitt setzte Leipzig auf Konter. Doch es gelang dem Team von Trainer Ralph Hasenhüttl nicht, die sich bietenden Gelegenheiten gut auszuspielen. Dem BVB merkte man indes an, dass sich das neuformierte Mittelfeld erst noch finden muss. Julian Weigl, der erstmals seit der WM in der Startformation stand, offenbarte ungewohnte Passschwächen. Auch die Einwechslungen von Ousmane Dembélé und Raphael Guerrerio änderten nichts an der Harmlosigkeit der Gäste.
Stattdessen hatte Leipzig Chancen: Nach einem Konter legte sich der schnelle Werner den Ball an Bartra vorbei und versuchte es aus spitzem Winkel. Bürki konnte den Ball zur Ecke klären und war anschließend auch beim Kopfball von Halstenberg gefordert (78.).
Schürrle hätte dann doch noch beinahe getroffen. Nach einer Einzelleistung von Lukasz Piszczek stand der Nationalstürmer frei vor Péter Gulácsi und traf aus 17 Metern nur die Latte (82.). Besser machte es in der Schlussminute der eingewechselte Naby Keita. Nach einem Zuspiel von Burke verwertete der 21-Jährige aus fünf Metern zum Siegtreffer (89.).
RB Leipzig - Borussia Dortmund 1:0 (0:0)
1:0 Keita (89.)
Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg - Ilsanker, Demme - Kaiser, Sabitzer - Werner, Poulsen
Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Bartra, Schmelzer - Rode, Weigl - Castro, Götze, Schürrle - Aubameyang
Schiedsrichter: Wolfgang Stark
Zuschauer: 42.900 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Castro
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Mit großer Vorfreude hatte die Stadt Leipzig das erste Bundesligaspiel im Zentralstadion seit 1994 erwartet. Die meisten Spieler von RB sind zu jung, um sich an das Erstligajahr des VfB zu erinnern.
Thomas Tuchel schenkte Mario Götze das Vertrauen und brachte den Rückkehrer in der Startelf.
Götze zeigte eine ansprechende, aber letztlich wirkungslose Leistung. Mit seinem Tempo und seiner Spielintelligenz stellte er RB gerade in der ersten Hälfte vor einige Probleme.
Das Spiel wurde auf taktisch und physisch hohem Niveau geführt. Dazu gehörten auch zahlreiche Zweikämpfe, die Schiedsrichter Wolfgang Stark mit vier Gelben Karten ahndete.
Die beste Chance für den BVB hatte wenige Minuten vor Schluss André Schürrle, der aus guter Position die Latte traf.
Für RB vergab Timo Werner mehrere gute Gelegenheiten, sodass es bis kurz vor Spielende nach einem verdienten Unentschieden aussah.
Aber dann kam die 89. Minute. Die drei eingewechselten Leipziger Emil Forsberg, Oliver Burke und Naby Keita kombinierten sich in den Strafraum, wo Keita mit einer Direktabnahme unter die Latte traf.
Es war das Tor, das den ersten Bundesligasieg in der Geschichte von RB Leipzig besiegelte. Und ein erster Rückschlag für den BVB im Kampf um den Meistertitel.