Gladbachs Unentschieden gegen Schalke Eingenullt

Benito Raman ärgerte sich über seine vergebene Chance
Foto: SASCHA STEINBACH/EPA-EFE/REXBrand in Mönchengladbach: "Die Seele brennt, für unseren einzig wahren Star, die Seele brennt, für Mönchengladbach VfL Borussia", sangen die Fans der Gladbacher, als die Mannschaften auf den Rasen gingen. Der alte Song, "Die Elf vom Niederrhein", wird jetzt immer zehn Minuten früher gesungen. Für die nächsten zwei Stunden sollte es der emotionalste Moment bleiben.
Das Ergebnis: Borussia Mönchengladbach und der FC Schalke 04 haben sich ohne Tore 0:0 getrennt. Ein mauer Start. Hier gehts zum Spielbericht.
Nicht übel, Herr Nübel: In der letzten Viertelstunde parierte Schalkes Torwart Alexander Nübel gleich dreimal stark gegen Marcus Thuram, Raffael und Alassane Pléa. "Alles in allem war es ein gutes Spiel", sagte Nübel. Unklar war, ob er nur von sich selbst sprach.
Mach neu: Mit Spannung wurden die Bundesligadebüts von Gladbachs Marco Rose und Schalkes David Wagner auf den Trainerbänken erwartet. Beide stehen für schnellen und dynamischen Fußball und sollen ihre Klubs im Idealfall dauerhaft unter die Topteams der Bundesliga führen. Um die Fans aber nicht direkt mit zu viel Neuem zu überfordern, hat die DFL beide Mannschaften zum neunten Mal in der Bundesliga-Geschichte zum Auftakt gegeneinander spielen lassen. Kein Duell gab es am ersten Spieltag häufiger.
9 - Zum 9. Mal in 57 #Bundesliga-Jahren heißt die Partie am 1. Spieltag @borussia gegen @s04, keine anderer Paarung gab es zum Auftakt einer BL-Saison so oft. Gewohnt. #BMGS04 pic.twitter.com/n5JL1lVMIw
— OptaFranz (@OptaFranz) August 17, 2019
Die erste Hälfte: Aggressiv und tatsächlich auch mit offensiven Ansätzen begann das Spiel. Doch sowohl Schalke als auch Gladbach zügelten ihre Angriffsversuche bald und versuchten lieber, kein Gegentor zu kassieren. So wurden sechs der elf Schüsse in der ersten Hälfte geblockt. Und wenn einer durchkam, sah er so aus: Schalkes Benito Raman lief nach einem Steilpass von Guido Burgstaller auf das Gladbacher Tor zu, schloss aber viel zu überhastet ab, sodass ihm der Ball über den Außenrist rutschte und an der Werbebande landete (27.).
Tedesco 2.0? Schalke war sehr auf defensive Ordnung bedacht. Das erinnerte fast ein wenig an Ex-Trainer Domenico Tedesco, der Schalke in seiner ersten Saison vor allem durch konzentrierte Abwehrleistungen auf Platz zwei der Liga geführt hatte. Einen kleinen Aperitif auf Wagner-Fußball gab es aber trotzdem, wenn Schalke hin und wieder versuchte, sich aus der Abwehr heraus nach vorne zu kombinieren.

David Wagner (l.) und Marco Rose (r.) begrüßten sich herzlich
Foto: SASCHA STEINBACH/EPA-EFE/REXDie zweite Hälfte: Begann mit einer Großchance für die Gastgeber, denn Thuram steckte zu Pléa durch, der mit seinem Schuss aber nur den linken Außenpfosten traf (55.). Dennoch blieben gefährliche Chancen eine Seltenheit - und ein Produkt des Zufalls. So in der 73. Minute, als Schalkes Benjamin Stambouli im eigenen Fünfer Fabian Johnson anschoss. Nübel parierte jedoch gegen Thuram. Als Rose aber kurz darauf Raffael einwechselte, bekam das Spiel etwas Schwung. Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung fiel er gleich mit einem Distanzschuss auf (78.). Alexander Nübel hielt das Unentschieden für Schalke fest.
Angriffswucht verpufft: Gladbachs Aufstellung versprach mit den drei robusten Stürmern Pléa, Thuram und Breel Embolo, der auf seinen Ex-Klub traf, viel Durchschlagskraft. Zu sehen war davon aber lange kaum etwas. Der neue Trainer Marco Rose setzt gerne auf Kraft, Fitness und Geschwindigkeit. Vielleicht wäre ein Einsatz von Spielmacher Raffael oder Flügelstürmer Patrick Herrmann aber sinnvoller als Ergänzung zu einem Sturmduo gewesen.
Borussia Mönchengladbach - FC Schalke 04 0:0 (0:0)
Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt - Zakaria, Bénes, Neuhaus (63. Johnson) - Embolo (77. Raffael) - Thuram (82. Traoré), Pléa
Schalke: Nübel - Kenny, Stambouli, Nastasic, Oczipka - McKennie (85. Sané), Mascarell - Raman (74. Reese), Harit (Mercan), Caligiuri - Burgstaller
Gelbe Karten: Bénes, Neuhaus, Lainer / Stambouli, Caligiuiri
Schiedsrichter: Brych
Zuschauer: 53.000