Nach Abbruch von Bundesliga-Übertragung DFL will weiter Spiele in Russland ausstrahlen lassen – um »Friedensbotschaften« zu senden

Wegen proukrainischer Botschaften im Stadion hatte ein russischer TV-Sender die Übertragung eines Topspiels gestoppt. Die DFL will die Liga dennoch weiter in Russland zeigen lassen. Das Ziel: »die Menschen erreichen«.
Pro-Ukraine-Botschaften im Dortmunder Stadion

Pro-Ukraine-Botschaften im Dortmunder Stadion

Foto: Alex Grimm / Getty Images

Trotz des Abbruchs der Übertragung des Bundesligaspiels zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig im russischen Fernsehsender Match TV wird die Deutsche Fußball Liga den Vertrag mit dem Medienunternehmen zunächst fortsetzen.

»Die DFL setzt gegenwärtig weiterhin auf die Möglichkeit, mit Friedensbotschaften aus den Stadien die Menschen in Russland zu erreichen«, teilte die DFL mit. Zugleich beobachte man »selbstverständlich genau, ob und inwieweit diese Möglichkeit weiterhin gegeben ist«.

Der russische Sender hatte die Übertragung der Spitzenpartie am vergangenen Samstag noch vor dem Ende der ersten Hälfte abgebrochen. Grund dafür waren im Stadion zu sehende proukrainische und gegen den russischen Angriffskrieg gerichtete Botschaften.

»An den vergangenen Spieltagen waren Friedensappelle aus den Stadien der Bundesliga und 2. Liga durch Live- und zeitversetzte Übertragungen für die russische Bevölkerung präsent. Gleichzeitig haben wir zur Kenntnis genommen, dass es – bis hin zum Übertragungsabbruch nach Antikriegsbotschaften – zum Teil auch massive Einschränkungen gegeben hat«, teilte die DFL dazu mit. Dies sei gegenüber Match TV »in der gebotenen Deutlichkeit« thematisiert worden.

Bereits Anfang März hatte die DFL entschieden, die Einnahmen aus dem Vertrag mit Match TV für humanitäre Hilfe in der Ukraine zu spenden. Insgesamt will die Dachorganisation des deutschen Profifußballs eine Million Euro an Spenden zur Verfügung stellen. Für den Fall, dass keinerlei Lizenzzahlungen mehr aus Russland eingehen würden, will die DFL die Spende komplett tragen.

cev/dpa
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