Fußball-Bundesliga Mit Fährmann auf der Ersatzbank - Schalke bezwingt Wolfsburg

Die größte Überraschung gab's bereits vor dem Anpfiff: Schalke-Torwart Ralf Fährmann wurde von seinem Trainer Domenico Tedesco auf die Bank gesetzt. Der Plan ging auf.
Schalkes Daniel Caligiuri (2.v.l.)

Schalkes Daniel Caligiuri (2.v.l.)

Foto: Bernd Thissen/ dpa

Schalke 04 hat sich von der Abstiegszone der Bundesligatabelle abgesetzt. Im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg feierten die Gastgeber einen 2:1 (1:1)-Erfolg. Daniel Caligiuri brachte Schalke früh in Führung (8. Minute/Foulelfmeter). Wolfsburgs Elvis Rexhbecaj traf zum Ausgleich (20.); in der Schlussphase sicherte Caligiuri Schalke mit seinem zweiten Treffer den Sieg (79.).

Durch den Erfolg verbesserte sich Schalke auf den zwölften Platz. Der Vorsprung auf Platz 16 beträgt nun sechs Punkte. Wolfsburg ist Sechster.

Das Thema des Spiels stand schon lange vor dem Anpfiff fest. Am Nachmittag wurde vermeldet, dass Schalkes Torwart Ralf Fährmann auf der Bank sitzen würde. Fährmann, Kapitän und seit Jahren Stammkeeper des Klubs, habe sich zuletzt Unsicherheiten geleistet, sagte Trainer Domenico Tedesco: "Wir hatten das Gefühl, dass sein Kopf nicht frei ist."

Ralf Fährmann

Ralf Fährmann

Foto: Bernd Thissen/ dpa

An seiner Stelle stand Alexander Nübel, der in der Hinrunde für den damals verletzten Fährmann eingesprungen war. Damals wie heute machte er seine Sache gut. Nübels starke Parade gegen Admir Mehmedi in der fünften Minute verhinderte, dass Schalke einem Rückstand hinterherlaufen musste. Damit legte er den Grundstein für den Sieg seiner Mannschaft.

Falls sich Tedesco mit dem Torwartwechsel einen Ruck versprochen hatte, der durch die Mannschaft geht, wurde er aber enttäuscht. Die Gastgeber hatten weniger vom Spiel als der VfL, und wäre nicht der Elfmetertreffer gewesen (William foulte Alessandro Schöpf), wäre Schalke in der ersten Hälfte ohne echte Torchance geblieben. Das erinnerte an die enttäuschende Hinrunde.

Während der 90 Minuten gab es nur eine kurze Phase, in der Schalke konstant druckvoll spielte: In den zehn Minuten nach der Halbzeitpause schossen die Gastgeber sechsmal aufs Tor. Besonders gefährlich: Mark Uths Kopfball (stark pariert von VfL-Keeper Koen Casteels, 50.), Sebastian Rudys Abschluss nach der anschließenden Ecke (Latte) und der Versuch von Kevin McKennie (vorbei, 52.).

Ansonsten hatte meist Wolfsburg den Ball, wenn auch kaum im Schalker Strafraum. So gut wie beim Treffer zum 1:1, als Mehmedi nach einem wunderbaren Pass von Renato Steffen den Pfosten traf und Rexhbecaj den Nachschuss versenkte, klappte das Offensivspiel des VfL nur selten. Yannick Gerhardt scheiterte an Nübel (27.), Wout Weghorst schoss am Tor vorbei (66.).

Weil gleich mehrere Wolfsburger McKennie nicht attackierten, als dieser durchs Mittelfeld dribbelte, fiel schließlich doch noch ein Treffer. McKennie bediente Caligiuri, der von rechts im Strafraum mit einem Schuss ins lange Eck drei Punkte für Schalke sicherte.

Schalke 04 - VfL Wolfsburg 2:1 (1:1)
1:0 Caligiuri (8., Foulelfmeter)
1:1 Rexhbecaj (20.)
2:1 Caligiuri (78.)
Schalke: Nübel - Caligiuri, Salif Sane, Nastasic, Oczipka - Stambouli, Rudy - Uth (90. Wright), McKennie (90.+1 Serdar), Schöpf - Skrzybski (90.+3 Kutucu). - Trainer: Tedesco
Wolfsburg: Casteels - William, Knoche, Brooks, Roussillon - Arnold - Gerhardt (87. Malli), Rexhbecaj (72. Brekalo) - Steffen (84. Klaus), Weghorst, Mehmedi. - Trainer: Labbadia
Schiedsrichter: Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 58.827
Gelbe Karte: McKennie (5) -

In einer früheren Version hieß es, Alexander Nübel habe zu Spielbeginn einen Kopfball von Yannick Gerhardt pariert. Tatsächlich kam der Kopfball kam von Admir Mehmedi.

mon
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