
Nürnberg vs. HSV: Hattrick in acht Minuten
Bundesliga Hamburg demütigt Nürnberg im Abstiegskampf
Hamburg - Der Hamburger SV hat am achten Bundesliga-Spieltag den ersehnten Befreiungsschlag gefeiert. Dem Team von Trainer Bert van Marwijk gelang ein deutlicher 5:0 (1:0)-Sieg beim 1. FC Nürnberg. Die Treffer erzielten Rafael van der Vaart (17. Minute) und Tolgay Arslan (74.) - Pierre-Michel Lasogga markierte gleich drei Tore (59./63./67.). Die letzten vier Treffer schoss der HSV innerhalb einer Viertelstunde. Noch nie wurde ein noch schnellerer Auswärts-Hattrick als der von Lasogga in der Bundesliga-Geschichte erzielt.
Im Duell des Tabellen-15. gegen den 16. aus Hamburg hatten beide Teams nach verpatztem Saisonstart dringend Punkte im Kampf gegen den Abstieg gebraucht. Durch den Erfolg klettert der HSV nun auf Platz 14, Nürnberg rutscht auf Relegationsrang 16.
Nach dem neuen Trainer Bert van Marwijk hoffte der HSV auf eine sichtbare Veränderung im Spiel: "Er wird auf die Partie schon mehr Einfluss nehmen können. Es werden aber sicherlich noch einige Wochen vergehen, bis eine echte Handschrift des Trainers zu sehen ist", hatte Sportchef Oliver Kreuzer vor der Partie gesagt.
Volleyschuss zur Führung
Tatsächlich legte der HSV den besseren Start hin, konnte sich aber zunächst keine Großchancen herausspielen. Nürnberg wirkte verunsichert und leistete sich im Spielaufbau viele Fehler. Die Führung gelang den Gästen bereits in der 17. Minute nach einer Hereingabe von Heiko Westermann. Am Elfmeterpunkt stand van der Vaart und verwandelte mit einer sehenswerten Direktabnahme zum 1:0 für den HSV.
In der Folge spielte Nürnberg mit etwas mehr Druck nach vorne. Gefährliche Chancen konnte sich der "Club" aber nicht erspielen. Dafür hatte der HSV eine weitere gute Möglichkeit durch eine Standardsituation: Nach Foul von Mike Frantz entschied Schiedsrichter Schmidt auf Freistoß (28. Minute) am rechten Strafraumrand. Hakan Calhanoglu schlenzte den Ball rechts um die Mauer, Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer konnte aber parieren.
In der 41. Minute bekam Nürnbergs Timothy Chandler den Ball an den linken Unterarm. Der HSV forderte Elfmeter wegen Handspiels, Schiedsrichter Schmidt ließ aber weiterspielen. Dem "Club" fehlte es an Ideen und Präzision bei der Passgenauigkeit. Der HSV absolvierte in der ersten Hälfte dagegen ein gutes Auswärtsspiel und ging verdient mit der Führung in die Pause.
Vier Treffer in 15 Minuten
In den zweiten 45 Minuten fanden die Nürnberger dann zunächst besser in die Partie. Die Mannschaft von Coach Michael Wiesinger übernahm zunächst die Kontrolle, allein klare Torchancen wollten dem Team nicht gelingen.
Der HSV lauerte auf Konterchancen und war damit in der 59. Minute erfolgreich. Wieder war van der Vaart beteiligt, der den Treffer vorbereitete. Sein Querpass landete bei Lasogga, der vom linken Strafraumrand unhaltbar für Schäfer ins linke Eck zum 2:0 traf.
In der Folge gelang den Nürnbergern nichts mehr. Vier Minuten später war es erneut der HSV-Stürmer, der für die Gäste die Vorentscheidung markierte. Und wieder war van der Vaart der Vorbereiter. Seinen Eckstoß schob Lasogga aus kurzer Distanz zum 3:0 über die Linie.
Doch es kam noch besser für Lasogga, den Leihspieler von Hertha BSC: Nach einem Fehlpass von Nürnbergs Per Nilsson (67. Minute) schnappte er sich den Ball und zog aus rund 25 Metern ab. Der Ball klatschte gegen den Innenpfosten und rollte hinter die Linie zum 4:0.
Damit war der HSV aber noch nicht fertig: Arslan erhöhte für die Hamburger noch auf 5:0. Schäfers Befreiungsschlag landete bei dem Mittelfeldspieler, der aus der zweiten Reihe per Lupfer zum 5:0-Endstand traf.
1. FC Nürnberg - Hamburger SV 0:5 (0:1)
0:1 van der Vaart (17.)
0:2 Lasogga (60.)
0:3 Lasogga (63.)
0:4 Lasogga (67.)
0:5 Arslan (74.)
Nürnberg : Schäfer - Chandler,Nilsson, Pogatetz, Plattenhardt - Hasebe - Kiyotake (73. Stark), Drmic, Frantz (66. Feulner), Hlousek - Pekhart
Hamburger SV: Adler - Westermann, Tah, Djourou, Jansen - Badelj, Arslan (81. Jiracek) - Zoua (61. Beister), van der Vaart, Calhanoglu - Lasogga (84. Rudnevs)
Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)
Zuschauer: 35.000
Gelbe Karten: Pogatetz - /
