Schiedsrichter-Boss Fandel droht Guardiola die Tribüne an

Bayern-Coach Guardiola: "Hier sind Grenzen überschritten worden"
Foto: CHRISTOF STACHE/ AFPHamburg - Nach dem ehemaligen Fifa-Referee Urs Meier hat auch der deutsche Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel Trainer Josep Guardiola von Fußball-Rekordmeister Bayern München kritisiert. Der Vorsitzende der Schiedsrichter-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) drohte dem Coach mit einem Verweis auf die Tribüne, falls er sich erneut danebenbenehmen sollte.
Guardiola hatte im Punktspiel der Bayern gegen Schalke 04 (1:1) wiederholt die Coaching-Zone verlassen. "Bei allem Verständnis für Emotionen im Spiel sind hier Grenzen überschritten worden. Ein Trainer, der die Coaching-Zone verlässt und bis zur Eckfahne zum Assistenten läuft, gehört vom Schiedsrichter eigentlich auf die Tribüne geschickt", sagte Fandel der "Sport Bild": "Dass er gegen Schalke mit einer Ermahnung davongekommen ist, sollte ein Einzelfall bleiben."
Fandel will zukünftig auch nicht mehr hinnehmen, dass Guardiola die Schiedsrichter und die 4. Offiziellen anfasst. "Man kann über den Körperkontakt, den er mit den Schiedsrichtern sucht, vielleicht schmunzeln. Dennoch werden so auch Distanz und Respekt vor dem Schiedsrichter in Zweifel gezogen", sagte der 50-Jährige: "Guardiola täte so gesehen gut daran, dieses Verhalten unmittelbar zu ändern."
Meier hatte zuletzt ähnliche Kritik geübt. In einem Beitrag für Focus Online schrieb der Schweizer: "Pep Guardiola sind Linien egal, der Bayern-Trainer turnt mittlerweile nicht nur durch seine Coaching-Zone, sondern taucht sogar an der Eckfahne auf. Ohne Konsequenzen! Dass sich das einige Schiedsrichter bieten lassen, ist ein Unding."
Dadurch entstehe der Eindruck, "der Katalane dürfe sich alles erlauben und habe einen Promi-Bonus", so Meier: "Mit solchen Aktionen untergräbt Guardiola die Autorität der Schiedsrichter und macht sie lächerlich." Meier nannte Guardiolas Verhalten im Schalke-Spiel "respektlos".