Bundesliga im TV
Bezahlsender Sky geht in die Offensive
Sky startet im Überlebenskampf auf dem deutschen Pay-TV-Markt einen neuen Anlauf. Der angeschlagene Münchner Bezahlsender will sich für "die nächsten 20 bis 30 Jahre die Live-Rechte an der Fußball-Bundesliga" sichern und einen Rund-um-die-Uhr-Sportkanal installieren.
Kameramann im Stadion: Bilder auch weiterhin für Sky?
Foto: dapd
Hamburg - "Wir wollen nicht nur der Bundesliga-Partner in der laufenden Rechteperiode sein, sondern natürlich auch darüber hinaus", sagte der Vorstandschef von Sky Deutschland, Brian Sullivan, zu den Plänen für die nächsten Jahrzehnte. Der Sky-Vertrag mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) läuft noch bis zum Ende der Saison 2012/13. Die DFL bereitet derzeit die Ausschreibung der Rechte ab der Saison 2013/14 vor.
Zudem startet im kommenden Winter "Sky Sport News HD" mit einer 24-Stunden-Sportberichterstattung. Der Fokus liegt laut Sky auf Ereignissen in Deutschland und Österreich. Für den Sender sollen hundert neue Mitarbeiter eingestellt werden. Das Angebot soll die Kunden auch über Internet, Smartphones und weitere Kanäle wie beispielweise soziale Netzwerke erreichen.
Redaktion und Hauptstudio werden in Unterföhring am Stadtrand Münchens angesiedelt. Finanziert wird der Sender durch Sky-Großaktionär Rupert Murdoch. Dessen Medienimperium News Corporation wird Sky ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von rund 48 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
"Es gibt noch viel zu tun"
Trotz der finanziellen Zuwendungen von Murdoch, der im vergangenen Jahr 340 Millionen Euro und im Januar noch einmal 60 Millionen Euro bereitgestellt hatte, schrieb der Sender 2010 weiter rote Zahlen. Der Verlust belief sich auf rund 407 Millionen Euro nach 676 Millionen Euro im Jahr zuvor.
Bei den Abo-Zahlen konnte Sky jedoch vor allem im vierten Quartal aufholen und hat nun etwa 2,653 Millionen Kunden. Der Sender braucht nach eigenen Angaben jedoch rund 3 Millionen Kunden, um schwarze Zahlen zu schreiben. "Ich bin ermutigt durch unsere Fortschritte, aber mir darüber im Klaren, dass wir uns immer noch in der Anfangsphase unserer Entwicklung befinden, und dass es noch viel zu tun gibt", sagte Sullivan.