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Bundesliga: Pause? Nein, Elfmeter!

Foto: KAI PFAFFENBACH/ REUTERS

Bundesliga Mainz schlägt Freiburg dank Videobeweis in der Halbzeitpause

Der FSV Mainz hat durch einen Heimsieg gegen Freiburg den Relegationsplatz verlassen. Kurios: Als Schiedsrichter Winkmann den vorentscheidenden Elfmeter pfiff, waren die Gäste schon in der Kabine.

Durch einen Handelfmeter und ein halbes Eigentor hat der FSV Mainz das Bundesliga-Kellerduell gegen den SC Freiburg gewonnen, den Sportclub damit in der Tabelle überholt und sich vorerst von den direkten Abstiegsplätzen abgesetzt. Der Videobeweis sorgte erneut für Diskussionen, weil der Strafstoß zur Mainzer Führung zu einem Zeitpunkt gegeben wurde, als die erste Hälfte eigentlich schon beendet war.

Die Freiburger hatten sich zur Halbzeit bereits in die Kabine zurückgezogen, als sie wieder aufs Feld gerufen wurden. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatte Marc-Oliver Kempf den Ball am eigenen Fünfmeterraum an die Hand bekommen, vorangegangen war eine halbhohe Hereingabe des Mainzer Kapitäns Daniel Brosinski. Schiedsrichter Guido Winkmann hatte das Handspiel übersehen. Videoassistentin Bibiana Steinhaus machte ihn darauf aufmerksam, als Winkmann gerade auf dem Weg in die Kabine war.

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Bundesliga: Pause? Nein, Elfmeter!

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Führungstor in der siebten Minute der Nachspielzeit

Der Unparteiische drehte um, schaute sich die Szene nochmal an und entschied dann, die Mannschaften zurück auf den Platz zu holen, um den fälligen Elfmeter ausführen zu lassen. Pablo De Blasis verwandelte sicher unten links, offiziell fiel der Treffer in der siebten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte.

Bis dahin war Mainz das bessere von zwei schwachen Teams, ohne sich große Torchancen erspielen zu können. Der einzige gefährliche Abschluss bis zum Führungstreffer resultierte aus einer Mainzer Standardsituation: Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld verpasste der aufgerückte Außenverteidiger Abdou Diallo das Tor am zweiten Pfosten nur knapp (19. Minute).

Fehler von Schwolow bringt die Entscheidung

Nach der Pause wurde Freiburg stärker, das Niveau der Partie blieb aber so niedrig, wie man es anhand der Tabellensituation beider Mannschaften erwarten musste. Die beste Chance der zweiten Hälfte hatten erneut die Mainzer - bezeichnenderweise durch einen Freiburger. Der eingewechselte Tim Kleindienst köpfte eine Freistoßflanke von Brosinski auf die eigene Latte (64.).

Für die endgültige Entscheidung sorgte erneut De Blasis nach einem katastrophalen Fehler von Alexander Schwolow. Der Freiburger Torwart wollte einen Rückpass nach links zu Caglar Söyüncü weiterleiten, spielte den Ball mit dem Außenrist aber genau in den Fuß des Mainzer Stürmers Robin Quaison, der uneigennützig auf den besser postierten De Blasis querlegte (79.).

Kurz vor Schluss kam Freiburg zur ersten guten Chance, als Nils Petersen nach einer Flanke von rechts mit einem Volleyschuss den linken Pfosten traf (88.). Insgesamt waren die Gäste aber mal wieder zu ungefährlich vor dem gegnerischen Tor.

Freiburg rutscht auf den Relegationsrang

Durch den Sieg ist Mainz in der Tabelle an Freiburg vorbeigezogen und hat den Sportclub auf den Relegationsplatz geschoben. Beide Teams haben mit 30 Zählern acht Punkte Vorsprung auf den Hamburger SV und liegen neun Punkte vor dem Tabellenletzten aus Köln. Am kommenden Wochenende tritt Freiburg zum nächsten Kellerduell beim HSV an.

Protest gegen Montagsspiele in Mainz

Protest gegen Montagsspiele in Mainz

Foto: KAI PFAFFENBACH/ REUTERS

Für Gesprächsstoff und Verzögerungen sorgte nicht nur der Elfmeterpfiff in der Halbzeitpause, sondern auch der Protest der Mainzer Fans gegen Montagsspiele. Die Partie war mit fünf Minuten Verspätung angepfiffen worden, weil Fans ihren Unmut in zwei Meter großen Buchstaben aufs Feld getragen hatten.

Bis zum Beginn der zweiten Hälfte dauerte es sogar noch deutlich länger, weil aus dem Mainzer Fanblock gleich mehrfach Hunderte Rollen Toilettenpapier in den Freiburger Strafraum flogen, die zunächst beseitigt werden mussten. Während des gesamten Spiels protestierte das Publikum mit Trillerpfeifen und Trompeten gegen die ungewohnte Anstoßzeit am Montagabend.

FSV Mainz 05 - SC Freiburg 2:0 (1:0)
1:0 De Blasis (45.+7, Handelfmeter)
2:0 De Blasis (79.)
Mainz: Adler - Diallo, Hack, Balogun, Brosinski - Latza, Gbamin, Serdar (80. De Jong) - De Blasis (90.+1 Ujah), Quaison, Öztunali (85. Holtmann)
Freiburg: Schwolow - Kempf (46. Kleindienst), Gulde, Söyüncü - Günter, Koch (69. Schuster), Höfler, Stenzel - Höler (77. Kath), Haberer - Petersen
Schiedsrichter: Guido Winkmann
Zuschauer: 26.407
Gelbe Karten: Balogun / Haberer, Gulde

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