Hattrick-Schütze Petersen Freiburg hat wieder einen Knipser

Er hat nur 45 Minuten gespielt und sich in Freiburg schon unsterblich gemacht: Nils Petersen kam, sah und traf drei Mal gegen Eintracht Frankfurt. Es war der erste Hattrick der Freiburger Bundesliga-Geschichte.
SC-Stürmer Petersen: Im ersten Spiel gleich drei Treffer

SC-Stürmer Petersen: Im ersten Spiel gleich drei Treffer

Foto: Patrick Seeger/ dpa

In Freiburg bevorzugte man bisher als Biersorte das heimische Ganter Bräu, vielleicht auch das Tannenzäpfle aus dem Schwarzwald. Demnächst könnte ein findiger Brauer aber auch auf die Idee kommen, zusätzlich das Petersen Pils anzubieten. Schließlich hat Nils Petersen, seit 45 Bundesliga-Minuten Stürmer des SC Freiburg und schon jetzt mit einem Platz in der Vereinsgeschichte, nach seinen drei Treffern beim 4:1 über Eintracht Frankfurt gesagt: "Da hätte man auch eine Kiste Bier hinstellen können, die hätte die Dinge auch reingemacht."

Eingewechselt zur zweiten Halbzeit und 40 Minuten später schon den ersten Hattrick der Freiburger Bundesligageschichte erzielt, die Fans des SC, bis dahin Tabellenletzter, wussten wahrscheinlich selbst nicht, wie ihnen geschah. Falls sich einige von ihnen ungläubig gefragt haben sollten, wer dieser Nils Petersen noch einmal genau ist, wird ihnen hiermit geholfen.

Alles wichtige zum Spieler des Spieltages:

Datenblatt: Nils Petersen, 26 Jahre alt, geboren in Wernigerode, 83 Bundesligaspiele, 23 Tore.

Karriereaufstieg: Über Carl Zeiss Jena ging es für Petersen zu Energie Cottbus. Sein erstes Bundesligaspiel war gleichzeitig für Energie das Allerletzte. In der zweiten Liga stieg er zum Torschützenkönig auf und weckte damit das Interesse von Bayern München.

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Bundesliga-Samstag: Eiskalter Petersen, blasser Olic

Foto: Stuart Franklin/ Bongarts/Getty Images

Karriereloch: Beim FC Bayern war er Teamkollege von Franck Ribéry, Arjen Robben, Thomas Müller, Mario Gomez sowie Philipp Lahm und hatte die Ehre, die klassische Rückennummer 9 zu tragen. Mehr als Staunen darüber blieb ihm allerdings nicht, in den zwei Jahren kam er gerade zu neun Liga-Einsätzen. Immerhin gelang ihm dabei auch sein allererstes Erstligator - treffenderweise gegen seinen jetzigen Verein SC Freiburg.

Karriereneustart: Ab 2012 versuchte er es bei Werder Bremen mit dem für ihn ganz ungewohnten Gefühl, schon im ersten Jahr alle Bundesliga-Pflichtspiele bestritten zu haben. Als Viktor Skripnik Werder-Coach wurde, war Petersen allerdings nur noch Ersatz - Grund genug, sich an die Freiburger ausleihen zu lassen.

Nationalmannschaft: Immerhin U21. Zwei Einsätze im Jahr 2009 stehen zu Buche, so lief er beim Valeri-Lobanowskiy-Pokal in Kiew für die U-Mannschaft des DFB auf.

Das sagt der Trainer: "Nils hat sich in seinem ersten Spiel schon als absolutes Vorbild gezeigt", lobte Christian Streich seinen neuen Mittelstürmer. "Er hat sich nur auf das Spiel konzentriert und nichts anderes gemacht."

Das sagen die Mitspieler: Immanuel Höhn: "Es war eine Super-Show von ihm." Und Oliver Sorg: "An ihm werden wir noch viel Freude haben."

Das sind die Vorgänger: In Freiburg denken sie immer noch wehmütig an den Knipser zurück. Der Niederländer Harry Decheiver sorgte in den Neunzigerjahren für die Tore im Breisgau. Später schwang sich Papiss Demba Cissé zur Lebensversicherung des Klubs auf - so sehr, dass er bald nicht mehr zu halten war. So wie auch Max Kruse, der in Freiburg Nationalspieler wurde und jetzt bei Borussia Mönchengladbach trifft. Rekordtorschütze des SC ist aber immer noch ein anderer: Der Mann heißt Joachim Löw.

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