Bundesliga Novakovic erlöst Köln, Drobny rettet Hertha
Hamburg - Der Hamburger SV und Hertha BSC haben im Verfolgerduell der Bundesliga die Punkte geteilt und damit Tabellenführer VfL Wolfsburg und Meister Bayern München in die Karten gespielt. Das 1:1 (1:0) bedeutet für beide Clubs jedenfalls einen Rückschlag im Titelkampf. Hertha liegt vier Spieltage vor Schluss vier Punkte hinter Wolfsburg, der HSV hat fünf Zähler Rückstand.
Mit dem ersten Heimsieg seit einem halben Jahr hat sich der 1. FC Köln wohl endgültig aller Abstiegssorgen entledigt. Die Mannschaft von Trainer Christoph Daum feierte am Sonntagabend durch das 16. Saisontor von Kapitän Milivoje Novakovic ein 1:0 (0:0) gegen eine B-Elf von Werder Bremen und hat mit 35 Punkten vier Spieltage vor dem Ende der Saison neun Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz und elf auf den ersten Abstiegsrang.
Marcell Jansen (8.) hatte den HSV zunächst in Führung gebracht. Gojko Kacar (66.) erzielte den Ausgleich für Berlin mit einem Dropkick aus 25 Metern. Das Ergebnis war für Hertha letztlich nicht unverdient, denn die Gäste hatten sich in der HSV-Arena nie versteckt, sondern wollten von Anfang an ihre Chance nutzen. Das Team von Trainer Lucien Favre begann die Partie offensiv und versuchte, die Hamburger unter Druck zu setzen.
Weil auch der HSV den Weg nach vorne suchte, entwickelte sich ein offenes Spiel mit Zweikämpfen im Mittelfeld und vielen Torszenen. Die Hamburger konnten dabei bereits ihre erste klare Gelegenheit nutzen. Olic hatte auf der linken Seite Steve von Bergen ausgetanzt, seine Flanke verwertete Jansen direkt zur Führung.
In der 19. Minute hatte Hamburg Pech, als ein Schuss von Piotr Trochowski nur an die Latte klatschte. Der Nationalspieler hatte den Ball von der linken Seite vor das Tor getreten. Vor der Pause hatten aber auch die Berliner noch zwei gute Gelegenheiten. Zunächst scheiterte Cicero mit einem Kopfball an Torwart Frank Rost (32.). Anschließend konnte Raffael einen schweren Fehler von HSV-Abwehrspieler Michael Gravgaard nicht nutzen. Der Brasilianer schoss freistehend am Tor vorbei.
Nach dem Wechsel hatten zunächst die Norddeutschen wieder mehr vom Spiel. Jansen verpasste nach einer Eckenvariante einen möglichen Treffer, als er über den Ball trat (48.). In der 51. Minute hatte Torwart Jaroslav Drobny Probleme bei einem Schuss von Trochowski. Obwohl die Berliner weiterhin mehr Ballbesitz hatten, fiel der Ausgleich trotzdem überraschend. Kacar zog aus 25 Metern einfach mal ab und der Ball landete genau im Torwinkel.
In der Schlussphase stand Berlin kompakt in der Abwehr und war nach vorn jederzeit gefährlich. Die größte Chance zur erneuten HSV-Führung hatte zwölf Minuten vor Schluss Jonathan Pitroipa, der bei einer unübersichtlichen Situation im Hertha-Strafraum den Ball aus kurzer Distanz nicht im Tor unterbringen konnte. Kurz vor Schluss parierte Hertha-Keeper Drobny einen Kopfball von Joris Mathijsen und rettete den Berlinern den Punkt.
Köln dankt dem Torjäger-Kapitän
In Köln kam es zu einer unausgeglichenen Partie - denn das Auswärtsspiel war für Werder Bremen nach einer durchwachsenen Saison bedeutungslos. Deshalb schonte Werder-Trainer Thomas Schaaf in Hinblick auf das Halbfinal-Rückspiel im Uefa-Cup am Donnerstag beim Hamburger SV zahlreiche angeschlagene Stammspieler.
Gar nicht erst mitgereist waren Spielmacher Diego und Stürmer Hugo Almeida. Zudem fehlte der gesperrte Kapitän Torsten Frings sowie die verletzten Aaron Hunt, Mesut Özil und Daniel Jensen. Insgesamt hatte Schaaf nur 16 Spieler dabei.
Trotz der zahlreichen Ausfälle bestimmte Werder die erste Halbzeit und erarbeitete sich durch Markus Rosenberg (12.) und Jurica Vranjes (16.) erstklassige Torchancen. Die Kölner, deren letzter Heimsieg ein 2:1 gegen Hannover 96 am 7. November vergangenen Jahres war, traten viel zu nervös auf und erspielten sich in der ersten Hälfte keine einzige Tormöglichkeit.
Das Bild änderte sich in der zweiten Hälfte, in der die Kölner mutiger wurden. Novakovic verfehlte zunächst noch aus aussichtsreicher Position das Tor (51.), doch nach einer guten Stunde drückte er eine herrliche Hereingabe von Vucicevic (61.) aus kurzer Distanz zum Siegtreffer über die Linie.