Sahin-Rückkehr zum BVB "Ich bin überglücklich, zu Hause zu sein"
Schon lange hatte Borussia Dortmund auf ein Zeichen gehofft, dass Nuri Sahin zurück zu seinem alten Verein möchte. Nun ist der Transfer perfekt - und auch der Fußballer selbst könnte kaum glücklicher sein: endlich wieder zu Hause! Dafür nimmt der Mittelfeldspieler sogar Gehaltseinbußen hin.
Hamburg - Kaum geschlafen habe er, sagte Nuri Sahin, er wollte unbedingt wieder nach Hause. Zu Hause, das ist für den Mittelfeldspieler Borussia Dortmund. Der Deutsche Meister holte Sahin nun zurück, ihm gelang damit ein echter Transfercoup. Bis zum Ende der Saison 2013/2014 wird der 24-Jährige vom spanischen Meister Real Madrid ausgeliehen. "Ich bin überglücklich, wieder zurück zu sein", so Sahin bei seiner offiziellen Präsentation.
Ob die Borussia eine Leihgebühr zahlen muss, war zunächst nicht bekannt. Eine Kaufoption bestätigte Sportdirektor Michael Zorc nicht, sagte jedoch, dass der BVB Vorkehrungen getroffen habe. Sahins Vertrag bei Real läuft noch bis zum 30. Juni 2017. Vor zwei Jahren hatten die "Königlichen" den Dortmundern rund zehn Millionen Euro für Sahin bezahlt.
"Wir haben immer gesagt: Wenn du zurückkommen willst, gib uns ein Zeichen", sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Das Zeichen, dass Real mit Dortmund über Sahin verhandeln würde, habe es vor rund 48 Stunden gegeben.
Vor wenigen Tagen hatte Watzke zu den Gerüchten um eine Rückkehr des Mittelfeldspielers noch gesagt: "Diese Spekulationen lösen bei mir Belustigung und Kopfschütteln aus." Nun erklärte der BVB-Geschäftsführer, dass es zum Zeitpunkt seiner Aussage noch keine Verhandlungen gegeben habe und diese nicht allein auf Sahin bezogen waren, sondern auch auf Spekulationen um einen Abschied von Sven Bender und eine mögliche Verpflichtung von Mainz-Stürmer Adam Szalai.
Schmelzer verlängert bis 2017
Sahin sagte, dass rund eine Woche verhandelt worden sei, wirklich konkret sei es aber erst vor zwei Tagen geworden. Watzke betonte, dass Sahin signifikant auf Geld verzichtet habe, um zum BVB zurückzukehren. Sportdirektor Zorc ergänzte, dass ein italienischer Club in den letzten Stunden vor Abschluss des Transfers versucht habe, Sahin zu verpflichten. Doch der 24-Jährige wollte nur zurück in seine Heimat: Er wuchs im etwa 60 Kilometer von Dortmund entfernten Meinerzhagen auf und spielte seit seinem zwölften Lebensjahr für den BVB.
Der türkische Nationalspieler war in der Meistersaison 2010/2011 der überragende Spieler des BVB gewesen, hatte sechs Tore erzielt und acht weitere vorbereitet. Im defensive Mittelfeld machte Sahin das Spiel der Borussia, bei ihm liefen alle Fäden zusammen.
"Ich stehe zur Verfügung", sagte Sahin mit Blick auf den Rückrundenstart des BVB am 19. Januar gegen Werder Bremen (18.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE). Auch für die Champions League ist er spielberechtigt. Mit Jürgen Klopp habe er ebenfalls schon gesprochen. "Ich habe ihm gesagt, dass er jetzt wieder einen sicheren Elfmeterschützen hat", so Sahin, der im Meisterjahr 2010/2011 drei Strafstöße in der Bundesliga verschossen hatte.
Zorc warnte vor einer zu hohen Erwartungshaltung. In den vergangenen eineinhalb Jahren hatte Sahin kaum Spielpraxis sammeln können. Für Real Madrid bestritt er wettbewerbsübergreifend insgesamt zehn Spiele. Für den FC Liverpool, an den er seit dem Sommer ausgeliehen war, waren es in der Hinrunde zwölf Begegnungen.
Für den BVB war der Wechsel von Sahin nicht die einzige gute Nachricht. Linksverteidiger Marcel Schmelzer verlängerte seinen Vertrag um drei Jahre bis zum 30. Juni 2017. Der 24 Jahre alte deutsche Nationalspieler spielt seit 2005 beim Deutschen Meister.