

Eintracht Frankfurt und der 1. FC Nürnberg haben sich im Bundesliga-Relegations-Hinspiel 1:1 (0:1) getrennt. Die Nürnberger Führung durch ein Eigentor von Marco Russ (43. Minute) glich Mijat Gacinovic aus (65.). Vor dem Rückspiel in Nürnberg am Montag (20.30 Uhr, High-Liveticker SPIEGEL ONLINE) hat der FCN durch das Auswärtstor nun einen leichten Vorteil.
Bei Frankfurt kehrte ein großer Hoffnungsträger zurück ins Team: Alexander Meier, Torschützenkönig aus der Saison 2014/2015, stand in der Startelf und machte sein erstes Spiel seit Ende Februar. Er blieb jedoch unauffällig und wurde in der 70. Minute ausgewechselt. Russ lief ebenfalls von Beginn an auf, obwohl bei ihm am Mittwoch eine Krebserkrankung diagnostiziert worden war.
Die Eintracht war zu Beginn das bessere Team, kam in der ersten Hälfte aber nur zu einer guten Gelegenheit: Stefan Aigner scheiterte nach Vorarbeit des Ex-Nürnbergers Timothy Chandler aus spitzem Winkel an Gäste-Torwart Raphael Schäfer (7.). In der 31. Minute hatte der "Club" Glück. Nach einem Zweikampf zwischen Nürnbergs Georg Margreitter und Frankfurts Bastian Oczipka hätte es Elfmeter für die Eintracht geben können.
Und plötzlich lag Nürnberg zur Halbzeit vorn, ohne bis dahin ein einziges Mal aufs Tor geschossen zu haben. Denn Russ unterlief kurz vor der Pause nach einem Freistoß von Sebastian Kerk ein Eigentor (43.). In der zweiten Hälfte sah der Kapitän für ein Foul an Ondrej Petrák im Mittelfeld die Gelbe Karte (57.), damit fehlt der Verteidiger im Rückspiel. Aber wenig später kam Frankfurt zurück ins Spiel: Ein Pass in den Strafraum von Chandler fand Gacinovic, der Serbe kontrollierte den Ball technisch stark und traf zum Ausgleich (65.).
Schäfer verhinderte zu Beginn der Schlussphase zweimal die Frankfurter Führung: Erst lenkte er einen Kopfball von Chandler über die Latte (77.), dann klärte er auch beim Schuss von Haris Seferovic aus spitzem Winkel (78.). In der letzten Minute der Nachspielzeit hielt erneut der Nürnberger Torwart das Unentschieden fest (90.+3.).
Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg 1:1 (0:1)
0:1 Russ (43., Eigentor)
1:1 Gacinovic (65.)
Frankfurt: Hradecky - Chandler, Abraham, Russ, Oczipka - Hasebe, Huszti - Aigner (61. Ben-Hatira), Meier (70. Stendera), Gacinovic (84. Castaignos) - Seferovic
Nürnberg: Schäfer - Brecko, Margreitter, Bulthuis, Sepsi - Petrak, Behrens - Kerk (74. Blum), Leibold (89. Gislason) - Burgstaller, Füllkrug (85. Hovland)
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer: 51.500 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Russ (10) - Schäfer (2)
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Nico Kovac muss um den Erstligaverbleib mit Eintracht Frankfurt bangen: Im Relegationshinspiel kam die SGE nicht über ein 1:1 (0:1) gegen den 1. FC Nürnberg hinaus. Sein Team geriet kurz vor der Pause durch ein Eigentor in Rückstand.
Er stand in der Startelf: Am Tag vor der Partie wurde bekannt, dass Frankfurts Verteidiger Marco Russ an Krebs erkrankt ist. Der 30-Jährige trotzte der Tumordiagnose und lief ebenso wie Rückkehrer und Top-Torjäger Alexander Meier von Beginn an auf.
Zuversicht für Russ: Die Frankfurter Fans haben ihren erkrankten Spieler mit einem Transparent mit der Aufschrift "Kämpfen & Siegen Marco" begrüßt. Bereits im Vorfeld erhielt der Abwehrspieler viel Unterstützung. "Unsere Duelle mögen noch so wichtig sein, noch viel wichtiger ist aber, dass Marco wieder gesund wird", twitterte etwa Frankfurts Gegner Nürnberg.
Bevor es losging, sorgten die Anhänger für Aufregung: In beiden Fankurven wurden Feuerwerkskörper gezündet. Die Nürnberger Fans wurden auch während der Partie immer wieder vom Stadionsprecher ermahnt.
Die Choreographie der Eintracht: Auch die Frankfurter Anhänger waren an den Rauchwolken im Stadion beteiligt.
Kaum zu halten: Frankfurts Offensive um Szabolcs Huszti (r.) begann schwungvoll und erarbeitete sich einige gute Szenen. Doch die acht Torschüsse bis zum Halbzeitpfiff reichten dem Bundesligisten nicht zur Führung.
Stattdessen jubelte Nürnberg über das 1:0 - ohne überhaupt nur einen Torschuss in der ersten Hälfte abgegeben zu haben. Durch ein Eigentor von Russ (43. Minute) ging der Club in Führung. Nach einem Freistoß von Sebastian Kerk lenkte der Frankfurter den Ball unglücklich ins eigene Tor ab.
Der Jubel kam überraschend: Die Nürnberger hatten nicht nur keinen Torschuss in der ersten Hälfte, der Zweitligist hatte nicht mal eine Ballberührung im gegnerischen Strafraum. Das Auswärtstor hätte glücklicher nicht fallen können.
Was soll man dazu sagen? "Ausgerechnet" Russ sorgte für die Nürnberger Führung. In der 56. Minute sah der Frankfurter zudem seine zehnte Gelbe Karte im laufenden Spieljahr. Er wird damit im Rückspiel am kommenden Montag (20.30 Uhr, High-Liveticker SPIEGEL ONLINE) fehlen.
Er kam kaum zum Abschluss: Frankfurts Top-Torjäger Meier (zwölf Saisontore) hatte nach seiner langen Verletzung Probleme, für Akzente zu sorgen. Oft hatte er gegen Nürnbergs starke Verteidiger das Nachsehen. Nach 70 Minuten war für den 33-Jährigen Schluss. Marc Stendera kam für ihn ins Spiel.
Fünf Minuten zuvor durfte die SGE jedoch jubeln: Mijat Gacinovic gelang inmitten einer Nürnberger Unordnung der Ausgleich. Das 1:1 in der 65. Minute war hochverdient.
Danach hatte der Bundesligist Chancen für den Sieg. Doch ein weiterer Treffer fiel nicht mehr - trotz insgesamt 21:1 Torschüssen. In Nürnberg muss das Team seine Möglichkeiten besser nutzen und auf jeden Fall ein Tor schießen, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren.
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