Bundesliga-Relegation Nürnberg bezwingt Augsburg knapp

Nürnbergs Eigler (r.): Siegtreffer gegen den FC Augsburg erzielt
Foto: Daniel Karmann/ dpaHamburg - Er scheint ein Spezialist für Relegationen zu sein: Nürnbergs Christian Eigler glänzte vor einem Jahr als zweifacher Torschütze gegen Energie Cottbus - nun köpfte der Angreifer den Club in der 84. Minute zum 1:0 (0:0)-Erfolg im ersten Relegationsspiel gegen den FC Augsburg. Der 26-Jährige verschaffte dem 1. FC Nürnberg damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel beim Zweitliga-Dritten am Sonntag (18 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE). Dem Erstligisten reicht nun bereits ein Unentschieden zum Klassenerhalt. Wenn die Nürnberger in Augsburg mindestens einen Treffer erzielen sollten, sind sie sogar sogar bei einer Niederlage mit einem Tor Differenz gerettet.
Vor Eiglers Tor hatten 40.509 Zuschauer im Nürnberger Stadion ein Spiel der nicht genutzten Chancen gesehen. Die größte Gelegenheit vergab Eiglers Sturmpartner Albert Bunjaku: Der zwölffache Saison-Torschütze scheiterte in der 67. Minute mit einem Foulelfmeter am überragenden FCA-Keeper Simon Jentzsch. Zuvor hatte Abwehrspieler Jonas de Roeck Nürnbergs Eric-Maxim Choupo-Moting im Strafraum am Trikot gezogen.
"Es war klar, dass wir heute Geduld haben mussten. Wir sind froh, dass wir 1:0 vorne liegen. Jetzt müssen wir sehen, dass wir das am Sonntag klar machen", sagte FCN-Trainer Dieter Hecking, dessen Vertrag sich beim Klassenverbleib seines Teams um ein Jahr verlängert. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, nur die Chancenverwertung hätte besser sein können", so Torschütze Eigler.
Nürnberg beginnt verunsichert und verkrampft
Zwölf Monate nach dem in der Relegation gegen Cottbus erkämpften Aufstieg war der Club als leichter Favorit ins erste Duell gegen den bayerischen Rivalen gegangen - doch dieser Rolle wurden er zunächst nicht gerecht. Während sich der Zweitligist als kompaktes Team präsentierte und immer wieder seinen Top-Torjäger Michael Thurk in der Spitze suchte, wirkten die Nürnberger wie schon in den vergangenen Bundesliga-Partien verunsichert und verkrampft.
Trainer Hecking hatte Routinier Marek Mintal nach seiner schwachen Vorstellung gegen den 1. FC Köln wieder auf die Bank beordert. Für ihn spielte Choupo-Moting. Doch die HSV-Leihgabe konnte sich in einer zerfahrenen Partie mit vielen Fehlern und Ballverlusten nicht gegen FCA-Kapitän Uwe Möhrle durchsetzen, der trotz Knieproblemen von Anfang an mitwirken konnte.
Erst Mitte der ersten Halbzeit legte der FCN seine Nervosität ab und erspielte sich erste Möglichkeiten. In der 25. Minute blockte der frühere Nürnberger Dominik Reinhardt einen Schuss von Bunjaku zur Ecke ab, kurz darauf stand Augsburgs Keeper Jentzsch richtig, als Ilkay Gündogan zum Kopfball hochstieg.
Pinola und de Roeck sind für das Rückspiel gesperrt
Die größte Chance zur Führung vor der Pause verpasste Bunjaku, als er nach Freistoß von Mike Frantz aus fünf Metern völlig unbedrängt über das Tor köpfte (36.). "Nürnberg hat das Tempo hochgehalten und wir kamen nicht mehr gut raus. In der ersten Halbzeit haben wir uns nicht versteckt und jede Gelegenheit genutzt, auf Angriff umzuschalten. Aber es fehlten immer ein paar Zentimeter", sagte FCA-Trainer Jos Luhukay.
Im zweiten Durchgang verhinderte Augsburgs Keeper Jentzsch beim Kopfball von Nürnbergs Abwehrchef Andreas Wolf zunächst den drohenden Rückstand (57.), wenig später zischte ein Schuss von Gündogan knapp am Tor vorbei. Erst Eiglers Kopfball bescherte den Gastgebern den verdienten Sieg.
Im Rückspiel in Augsburg muss der Club allerdings auf Abwehrspieler Javier Pinola verzichten, der zum zehnten Mal in dieser Saison die Gelbe karte sah. Dem FCA fehlt in der zweiten Partie Verteidiger de Roeck (5. Gelbe).
1. FC Nürnberg - FC Augsburg 1:0 (0:0)
1:0 Eigler (84.)
Nürnberg: Schäfer - Judt, Wolf, Maroh, Pinola - Gündogan (80. Mintal), Ottl, Frantz (79. Risse) - Eigler, Bunjaku, Choupo-Moting
Augsburg: Jentzsch - Reinhardt, Möhrle, de Roeck, Bellinghausen - Hegeler, Brinkmann - Baier (89. Hain), Traore (90. Buck) - Thurk, Ndjeng (70. da Costa)
Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover)
Zuschauer (in Nürnberg): 40.590
Gelbe Karten: Wolf (9), Pinola (10) - Reinhardt (6), Thurk (8), de Roeck (5), Baier, Möhrle (9)
Besonderes Vorkommnis: Jentzsch hält Foulelfmeter von Bunjaku (67.)