Niederlage gegen Hoffenheim Lage für glücklose Schalker spitzt sich zu

Vorn stand der Pfosten im Weg, hinten die eigene Unzulänglichkeit – Schalke 04 hat gegen die TSG Hoffenheim die nächste Niederlage kassiert. Für Trainer Frank Kramer wird es eng.
Enttäuschte Schalker Spieler in Blau-Weiß

Enttäuschte Schalker Spieler in Blau-Weiß

Foto: IMAGO/RHR-FOTO / IMAGO/RHR-Foto

Frank Kramer blickte ins Leere, auf den Rängen waren vereinzelte »Kramer raus!«-Rufe zu hören: Nach dem nächsten Rückschlag könnte der Trainer beim FC Schalke 04 womöglich nicht mehr zu halten sein. Der Bundesligaaufsteiger kassierte nach einer lange engagierten, aber glücklosen Leistung beim 0:3 (0:2) am Freitagabend zu Hause gegen die TSG Hoffenheim die vierte Niederlage in Serie.

In der Kabine habe »natürlich eine Totenstille« geherrscht, sagte Torjäger Simon Terodde bei Dazn. Sportdirektor Rouven Schröder war »einfach enttäuscht« – eine Entscheidung in der Trainerfrage wollte er unmittelbar nach dem Spiel nicht fällen: »Gar nichts steht fest. Frank Kramer ist unser Trainer, trotzdem werden wir das Spiel analysieren.«

Schalkes sportliche Leitung hatte zuvor eine Reaktion des Teams gefordert, die in kämpferischer Hinsicht auch erfolgte – doch Punkte gab es erneut keine. Stattdessen hatte das Kramer-Team viel Pech bei zwei Pfostentreffern und zwei berechtigten Elfmetern für Hoffenheim, die aber erst nach Intervention des Videoschiedsrichters gegeben wurden.

Robert Skov verwandelte beide Strafstöße sicher (11. Minute/59.). Zudem traf Munas Dabbur (45.+2) kurz vor der Pause während einer Schalker Drangphase nach einem Konter. Dadurch rückt das Team des früheren Schalker Trainers André Breitenreiter zumindest für einen Tag auf Champions-League-Platz drei vor. »Wir haben wieder eine gute Leistung gezeigt und waren effektiver«, sagte TSG-Mittelfeldspieler Grischa Prömel.

Schalkes Trainer Frank Kramer muss um sein Amt bangen

Schalkes Trainer Frank Kramer muss um sein Amt bangen

Foto: Bernd Thissen / dpa

Schon direkt nach dem Anpfiff hatten sich Kramers Sorgen erhöht, Schalke half beim 0:1 kräftig mit. Im Strafraumgewühl kam Leo Greiml im Kampf um den Ball gegen Christoph Baumgartner zu spät, der österreichische Innenverteidiger trat seinen Landsmann an das Schienbein. Schiedsrichter Florian Badstübner blieb nach Ansicht der Bilder auf dem Videomonitor keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Skov verwandelte sicher.

Der Pfosten steht im Weg

Die Königsblauen ließen sich nicht hängen, was die Fans mit lautstarken Anfeuerungen honorierten. Der Einsatz stimmte, die Knappen erkämpften sich Tormöglichkeiten. Bei der Doppelchance von Florent Mollet und Thomas Ouwejan nach einer halben Stunde verhinderte erst der Pfosten und dann Gäste-Torhüter Oliver Baumann den verdienten Ausgleich.

Hoffenheims Spieler bejubeln den Auswärtssieg

Hoffenheims Spieler bejubeln den Auswärtssieg

Foto: IMAGO/Gerhard Schultheiß / IMAGO/Jan Huebner

In der Abwehr offenbarte Schalke jedoch erneut große Lücken bei Kontern. Georginio Rutter nahm die Einladung zum 2:0 aber nicht an (23.). Besser machte es Dabbur kurz vor der Halbzeit mit einem sehenswerten Schlenzer. Dabei wurden die Schalker, die vorn durch Simon Terodde eine Chance vergaben, erneut bei einem Tempogegenstoß förmlich überrannt.

Skov trifft zweimal per Strafstoß

Kramer reagierte und brachte zur Halbzeit Schalke-Eigengewächs Mehmet Aydin für Cedric Brunner – doch das Pech blieb Schalke hold. Fast unmittelbar nach dem Pfostentreffer von Marius Bülter (56.) verursachte Ouwejan einen Handelfmeter, den Skov zur Vorentscheidung nutzte. Danach ließen die Gäste Ball und Gegner geschickt laufen.

Nach dem zehnten Spieltag fällt Schalke dagegen in jedem Fall auf einen direkten Abstiegsplatz zurück. Ob Kramer am Dienstag beim erneuten Duell beider Klubs im DFB-Pokal in Sinsheim noch einmal auf der Schalker Bank sitzen wird, ist unklar.

mfu/dpa
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