BVB-Boss Watzke
"Mich wundert, wie dünnhäutig Hoeneß reagiert"
Nachkarten im Meisterkampf: Bayern-Präsident Uli Hoeneß scheint sich nicht mit einem Machtwechsel in der Bundesliga anfreunden zu können. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erzähle "Märchen", so Hoeneß. Der Angegriffene reagiert mit Unverständnis.
Dortmunds Geschäftsführer Watzke: "Man hat mich noch nie des Sozialismus verdächtigt"
Foto: Friso Gentsch/ dpa
Hamburg - Die Meisterschaft ist so gut wie entschieden - doch die Bosse der beiden Top-Clubs kämpfen weiter. Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat nun verbale Attacken von Uli Hoeneß gekontert. "Mich wundert sehr, wie dünnhäutig Uli Hoeneß reagiert. Sollen wir künftig extra gegen Bayern verlieren, damit er nicht meckern muss?", sagte Watzke in der "Bild"-Zeitung und konterte Bemerkungen des Präsidenten von Bayern München am Sonntagabend in der TV-Sendung Sky90.
"Die Märchen, die Herr Watzke erzählt, mit seinen 45 Millionen Personalkosten nächstes Jahr, die kann er jemandem erzählen, der sich im Geschäft nicht auskennt. Der muss aufpassen, dass er nicht der zweite Willi Lemke wird, der erzählt: hier die Reichen, da die Armen", hatte Hoeneß unter anderem gesagt.
"Ich erzähle keine Märchen, sondern Tatsachen. Unsere Zahlen sind eins zu eins nachlesbar, und die von Bayern sind nun mal rund dreimal höher", sagte Watzke. Und zum Vergleich mit dem ehemaligen Werder-Manager Willi Lemke sagte Watzke: "Da bin ich wirklich überrascht - man hat mich noch nie des Sozialismus verdächtigt."
"Die Dortmund-Aktie kann man an die Wand kleben"
Außerdem hatte sich Hoeneß über die BVB-Aktie und auch über den sportlichen Bereich der Borussen ausgelassen. "Die Dortmund-Aktie kann man an die Wand kleben. Ich werde meine verkaufen, weil sie nach dem Sieg gegen uns nicht gestiegen, sondern gefallen ist. Das ist ein schlechtes Zeichen", so Hoeneß.
Zum bevorstehenden zweiten Triumph der Dortmunder im Titelrennen gegen die Bayern sagte Hoeneß: "Dortmund bekommt von mir erst den Ritterschlag, wenn sie nicht nur national, sondern auch international erfolgreich spielen. Dann sage ich: Chapeau." Dortmund verfüge derzeit über keinen Weltklassespieler.
BVB-Boss Watzke sprach in der "Bild"-Zeitung hingegen vorwiegend positiv über den Konkurrenten aus München: "Ich rede über Bayern schon immer in den höchsten Tönen. Alle Erfolge, die sie erreicht haben, haben sie sich selbst erarbeitet. Und das ist zu großen Teilen ein Verdienst von Uli Hoeneß."