Deutlicher BVB-Erfolg gegen Beşiktaş Es ist egal, aber...

Borussia Dortmund gelang gegen Beşiktaş zum Abschluss der Champions League ein Kunststück: ein wichtiger Sieg in einem bedeutungslosen Spiel. Erling Haaland baute seine überragende Bilanz aus.
Erling Haaland beim ersten seiner zwei Kopfballtreffer

Erling Haaland beim ersten seiner zwei Kopfballtreffer

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UWE KRAFT / AFP

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Szene des Spiels: Viele Beine, wenig Platz – da bedarf es Geschwindigkeit oder eines Geniestreichs. Einen solchen zeigte Marco Reus nach der Pause, als er erst einen seiner zahlreichen Gegenspieler im Strafraum tunnelte, nur um den nächsten mit einer wundervollen Ballmitnahme aussteigen zu lassen. Zur Krönung schob er den Ball ins linke Eck (53. Minute). So schön kann die Goldene Ananas glänzen.

Ergebnis: Borussia Dortmund hat das abschließende Gruppenspiel der Champions League 5:0 (2:0) gegen Beşiktaş gewonnen. Hier geht es zum Spielbericht.

Es ist egal, aber: Das Spiel des fixen Dritten gegen den fixen Vierten hatte tabellarisch keinen Belang. Einerseits. Andererseits steckte dem BVB die 2:3-Niederlage gegen die Bayern und das deprimierende Champions-League-Aus noch in den Knochen. Trainer Marco Rose ist lange genug dabei, um einen drohenden Stimmungsumschwung zu wittern. Dementsprechend stellte er bis auf Erling Haaland und Raphaël Guerreiro seine bestmögliche Elf auf. »Es gibt viele gute Gründe, heute komplett da zu sein«, beschwor Rose vor der Partie. Es ging dann doch um mehr als um »nur« 2,8 Millionen Euro Prämie für einen Sieg.

Erste Hälfte: Dominant auftretende Gastgeber gingen vor 15.000 Zuschauenden nach einem Konter in Führung. Jude Bellingham fand auf halblinks Donyell Malen, der mit freundlicher Unterstützung von Gästetorhüter Ersin Destanoğlu zum 1:0 traf (29.). Reus erhöhte per Strafstoß auf 2:0 (45.+2), Verursacher Welinton sah nach seinem Einsatz gegen Mahmoud Dahoud die Rote Karte.

BVB-Trainer Marco Rose

BVB-Trainer Marco Rose

Foto: UWE KRAFT / AFP

Zweite Hälfte: Gegen nur noch zehn Gästespieler stand der BVB weiter auf dem Gaspedal und belohnte sich mit dem Traumtor von Reus (53.). Der durfte nach einer Stunde runter. Rose brachte für ihn keinen um Einsatzminuten ringenden Profi aus der zweiten oder dritten Reihe, sondern Erling Haaland. Dieser traf fünf Minuten nach seiner Hereinnahme per Kopf (68.). Sein 22. Treffer im 19. Champions-League-Spiel. Nummer 23 dann in der 81. Minute: Ecke Dahoud, Kopfball Haaland, Tor.

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Alte Bekannte: Der Ex-Dortmunder Michy Batshuayi oder Can Bozdoğan, der in der vergangenen Saison noch bei Schalke 04 spielte – Beşiktaş bot einige Spieler mit »Ausgerechnet!«-Faktor auf. Zu diesem »Ausgerechnet!« sollte es allerdings nicht kommen. Dafür war die Offensivleistung der Türken zu schwach.

Was bleibt: Mit einem 2:1-Sieg bei Beşiktaş war Borussia Dortmund Mitte September in die Champions-League-Saison gestartet. Es folgte ein 1:0-Erfolg gegen Sporting, die Brust war breit, das Achtelfinale im Blick. Doch die beiden harschen Niederlagen bei Ajax (0:4) und Sporting (1:3) haben das Selbstverständnis des BVB als aufregendstes Zweite-Reihe-Team in Europa schwer erschüttert. Als einer der beiden klaren Achtelfinalkandidaten in die Gruppe gestartet, muss man jetzt in der Europa League versuchen, die verpassten Millionen einzusammeln.

Nullnummer: 1:2, 0:2, 1:4, 0:4, 1:2, 0:5 – Beşiktaş beendet die Gruppe C ohne Punktgewinn. Dieses Kunststück war zuletzt dem griechischen Vertreter AEK Athen in der Spielzeit 2018/2019 gelungen. Größere Kopfschmerzen dürfte den Verantwortlichen die Leistung in der heimischen Süperlig bereiten. Dort liegt man nach einigen kapitalen Niederlagen derzeit nur auf Rang neun.

Was soll man erwarten? Obwohl Schiedsrichter Francois Letexier bei der Roten Karte für Welinton eine womöglich zu harte Entscheidung traf, sind keine Nach-Spielschluss-Interviews aktenkundig, die ins Geld gehen könnten. Sportkamerad Bellingham muss nach der Kritik an Felix Zwayer und dessen nicht vollumfänglich blütenweißer Vergangenheit 40.000 Euro Strafe zahlen.

Achtung, Neues: Für den BVB geht es nach dem Aus in der Königsklasse in der Europa League weiter. Genauer gesagt in den erstmals ausgetragenen Finalrunden-Play-offs. Dort treffen die Dortmunder am 17. und 24. Februar auf einen der Zweiten der Europa-League-Gruppenphase. Bei der Auslosung am kommenden Montag warten unter anderem Gegner wie Glasgow Rangers oder Betis Sevilla.

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