Champions League Barcelona geht in Lissabon unter, Chelsea verliert bei Juve

Die Krise des FC Barcelona verschärft sich, auch das zweite Champions-League-Spiel verlor Barça 0:3. Vorjahressieger Chelsea unterlag im Topspiel gegen Juventus – und Cristiano Ronaldo schoss Manchester United spät zum Sieg.
Barcelonas Starstürmer Memphis konnte die Niederlage bei Benfica nicht verhindern

Barcelonas Starstürmer Memphis konnte die Niederlage bei Benfica nicht verhindern

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PATRICIA DE MELO MOREIRA / AFP

In der Champions League findet der FC Barcelona nicht in die Spur, 0:3 (0:1) unterlag Barça bei Benfica Lissabon. Juventus gewann 1:0 (0:0) gegen Titelverteidiger Chelsea, RB Salzburg 2:1 (1:0) gegen OSC Lille und Cristiano Ronaldo rettete Manchester United gegen den FC Villarreal ein 2:1 (0:0).

Der FC Barcelona befindet sich in einer Krise. Lediglich drei der ersten sechs Ligapartien konnte man gewinnen, zudem verlor Barça zum Auftakt in die Champions-League-Saison 0:3 gegen die Bayern. Der 3:0-Sieg in der Liga am vergangenen Wochenende gegen Levante war da schon ein Lichtblick, bezeichnend, dass der umstrittene Trainer Ronald Koeman dabei aufgrund einer Sperre nicht auf der Bank saß. Für die Partie in Lissabon kehrte Koeman zurück – und es sollte keine freudige Rückkehr werden.

Bereits in der dritten Minute schockierte Benficas Darwin Núñez nach einem Pass des Ex-Dortmunders Julian Weigl die Barça-Defensive, indem er erst Eric García auswackelte und Marc-André ter Stegen dann auf dem falschen Fuß erwischte. Barcelona hatte zwar Chancen zum Ausgleich, Sturmzugang Luuk de Jong vergab aber teilweise kläglich wie bei seinem Versuch aus kurzer Distanz vor dem leeren Tor an den Pfosten (55.). Stattdessen erhöhte Benfica durch Rafa Silva (69.) und einen Handelfmeter von Núñez (79.).

Zum gebrauchten Abend für Barcelona passte, dass García aufgrund eines taktischen Fouls auch noch Gelb-Rot sah. Koeman steht vor schwierigen Tagen, zumal am Samstag (21 Uhr, Stream: DAZN; Liveticker: SPIEGEL.de) in der Liga das Topspiel bei Meister Atlético Madrid ansteht.

Der Champions-League-Sieger schien vor der Partie gegen den zu Saisonbeginn so schwächelnden italienischen Rekordmeister als klarer Favorit. Erst in der vergangenen Woche, am fünften Spieltag, holte Juventus den ersten Sieg in der Liga. Wirklich deutlich wurde das im Spiel aber nicht: Kaum einmal kam es im ersten Durchgang zu Torchancen, am ehesten zeigte sich noch Juves Federico Chiesa als Aktivposten.

Jener Chiesa war es unmittelbar nach dem Wiederbeginn dann auch, der die Führung erzielte (46. Minute). Chelsea kam auch in der Folge nur schwerlich in die Partie, Trainer Thomas Tuchel wechselte in der 62. Minute gleich auf drei Positionen, das ging aber fast nach hinten los: Federico Bernardeschi verpasste nur wenig später die Vorentscheidung (64.). In der Schlussphase wurde Chelsea besser, aber sowohl Romelu Lukaku (82.) mit dem Fuß als auch Kai Havertz mit dem Kopf (90.+5) verpassten den Ausgleich.

In Gruppe F gab es am Abend die Neuauflage des vergangenen Europa-League-Finals. Durch den Sieg im Elfmeterschießen qualifizierte sich Villarreal erst für die Champions League – und auch im Old Trafford in Manchester bereiteten die Spanier United große Probleme; vor allem in Person von Arnaut Danjuma. Der Flügelstürmer wurde immer wieder gefährlich, erst scheiterte er am starken Torhüter David de Gea (10.), dann vergab auch Paco Alcácer auf Vorarbeit von Danjuma gegen De Gea (17.). Danjuma war es dann auch, der die Führung für Villarreal vorbereitete: Nach einer erneuten Hereingabe schob Alcácer ein (53.).

United reichte ein wunderbarer Freistoßtrick zum Ausgleich: Bruno Fernandes spielte einen Flugball von der rechten Strafraumseite in den Rückraum, Linksverteidiger Alex Telles nahm den Ball aus der Luft direkt und traf ins lange Eck (60.). In der Nachspielzeit war es dann Cristiano Ronaldo, der mit seiner ersten gefährlichen Aktion nach Ablage von Jesse Lingard aus kurzer Distanz die Partie entschied (90.+5). Für Ronaldo war es der 178. Einsatz in der Champions League, damit stieg er zum alleinigen Rekordhalter auf.

Über zu wenig Spielglück darf sich RB Salzburg in dieser Champions-League-Saison gewiss nicht beschweren. Erst am ersten Spieltag gegen den FC Sevilla bekamen die Österreicher drei Elfmeter zugesprochen – gegen die OSC Lille waren es nun zwei. Erst wurde Karim Adeyemi im Strafraum von Sven Botman umgegrätscht, der Gefoulte verwandelte selbst (31.). Adeyemi war es gegen Sevilla auch, der alle drei Elfmeter herausgeholt hatte, im zweiten Spiel war es demnach bereits der vierte Strafstoß, der ihm zugesprochen wurde.

In der zweiten Hälfte ging es munter so weiter, einen Freistoß blockte Lilles Burak Yilmaz mit dem Arm, Adeyemi verwandelte den Handelfmeter (53.). Yilmaz gelang durch einen Freistoß, den Salzburgs Torhüter Philipp Köhn ins eigene Tor lenkte, zwar noch der Anschlusstreffer (62.), mehr aber nicht.

hba
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