Bayerns Sieg gegen Arsenal Es geht immer noch besser
Ausgangslage: 0:2 verloren. Und das nicht einmal unverdient. Das Hinspiel in London zeigte, dass auch die Bayern nicht unbesiegbar sind. Hinterher taten die Münchner ihre Niederlage beim FC Arsenal als Betriebsunfall ab. Dabei schien Arsenals Umschaltspiel einen wunden Punkt bei den Über-Bayern offenzulegen. Beim Rückspiel in München ging es also nicht nur darum, am Einzug ins Achtelfinale zu arbeiten. Das Spiel würde zeigen, wie stabil die Mannschaft von Josep Guardiola gegen Spitzenteams wirklich ist.
Ergebnis: 5:1 (3:0) für den FC Bayern. Robert Lewandowski (10. Minute), Thomas Müller (29.) und David Alaba (44.) machten bereits zur Pause alles klar. Arjen Robben (55.) legte nach. Olivier Giroud (69.) verkürzte für Arsenal, ehe erneut Müller den Endstand herstellte (89.).
Die erste Hälfte: Erinnerte an die erste Halbzeit im DFB-Pokalspiel der Bayern gegen Wolfsburg. Die Münchner erdrückten den Gegner und kamen zu Chancen. Beim 1:0 erstarrte Arsenals Santi Cazorla in Ehrfurcht vor Thiago, der Lewandowski bediente. Müllers 2:0 ging ein verunglückter Schuss von Kingsley Coman voraus. Den Preis für das schönste Tor sicherte sich Alaba, der den Ball aus mehr als 20 Metern in den Winkel schlenzte.
Die zweite Hälfte: Lief in etwa so, wie man es erwarten durfte: Bayern legte durch Robben nach, überanstrengte sich anschließend nicht mehr, was Douglas Costa nicht davon abhielt, seine Gegenspieler gefühlt im Minutentakt zu tunneln. Girouds Treffer zum 1:4 war zwar herrlich anzusehen, spannend wurde es aber nicht mehr.

Auftritt des Spiels: 55 Minuten lang saß Arjen Robben auf der Bank, dann durfte er endlich eingreifen. 37 Sekunden später stand es 4:0. Vor seinem Treffer war Robben erst gen Strafraum getrabt, sprintete dann zum Tor, um sich plötzlich in Richtung des ersten Pfostens zu bewegen. Exakt dorthin spielte Alaba, Robben vollendete mit seinem ersten Ballkontakt.
Und Arsenal? Wie die Gunners es diesmal auch versuchten, sie machten es falsch. Beim ersten Gegentor verteidigten sie tief und passiv, beim zweiten versuchten sie es mit Pseudo-Pressing, also ohne wirkliche Intention, den Ball zu gewinnen, und wurden überspielt. Zur Geschichte dieser Pleite gehört aber auch, dass die verletzten Laurent Koscielny, Hector Bellerín und Aaron Ramsey nicht annähernd gleichwertig ersetzt werden konnten.
Hommage des Spiels: War Lewandowskis 1:0. Dem Tor ging ein Thiago-Lupfer hinter Arsenals Abwehr voraus, der jedoch einen Tick zu lang geriet. Lewandowski musste improvisieren. Mit dem Rücken zum Tor stehend fixierte er den Ball, trippelte nach hinten und lenkte den Ball per Kopf im Fallen ins Netz. Klingt kompliziert, war es aus motorischer Sicht auch. Es war quasi ein Thomas-Müller-Gedächtnistor, das Lewandowski da erzielt hatte.
Symbol des Spiels: War ein Eckball von Xabi Alonso, der es bei der Ausführung fertigbrachte, zunächst die Eckfahne und erst dann den Ball zu treffen. Seine Hereingabe hoppelte wenige Meter ins Feld und landete bei Arsenals Alexis Sánchez. Dass die Bayern den Ball sofort zurückeroberten und durch Lewandowski tatsächlich noch zu einer Chance kamen, zeigt nur zu deutlich: Diese Mannschaft ist selbst dann gut, wenn sie sich ungeschickt anstellt.
Erkenntnis des Spiels: Vorne waren die Bayern gefährlicher als im Hinspiel, vor allem aber schafften sie es weitgehend, gegnerische Konter zu unterbinden, weil das Gegenpressing wieder besser funktionierte. Der Härtetest wurde bestanden. Mit Sternchen.