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FC Arsenal: Samtfüße und fleißige Künstler

Foto: Laurent Gillieron/ AP/dpa

Bayern-Gegner Arsenal Noch stärker dank Özil

Bayern München spielt im Achtelfinale gegen den FC Arsenal - da war doch was? Genau: schon in der vergangenen Saison wäre der spätere Triple-Sieger fast an den Londonern gescheitert. Und mit Mesut Özil ist das Team noch stärker geworden.
Alle Partien des Achtelfinals im Überblick

HINSPIELE

Dienstag, 18. Februar
Manchester City - FC Barcelona
Bayer Leverkusen - Paris St. Germain

Mittwoch, 19. Februar
FC Arsenal - FC Bayern München
AC Mailand - Atlético Madrid

Dienstag, 25. Februar
Olympiakos Piräus - Manchester United
Zenit St. Petersburg - Borussia Dortmund

Mittwoch, 26. Februar
Galatasaray Istanbul - FC Chelsea
Schalke 04 - Real Madrid

RÜCKSPIELE

Dienstag, 11. März
FC Bayern München - FC Arsenal
Atlético Madrid - AC Mailand

Mittwoch, 12. März
FC Barcelona - Manchester City -
Paris St. Germain - Bayer Leverkusen

Dienstag, 18. März
FC Chelsea - Galatasaray Istanbul
Real Madrid - Schalke 04

Mittwoch, 19. März
Manchester United - Olympiakos Piräus
Borussia Dortmund - Zenit St. Petersburg

Karl-Heinz Rummenigge bemühte sich gar nicht erst, gute Laune zu heucheln. "Kann man nicht ändern", lautete der Kommentar des Bayern-Bosses nach der Auslosung zum Achtelfinale in der Champions League. Die Münchner haben den schwersten möglichen Gegner erwischt: den FC Arsenal.

Die Londoner mit den deutschen Nationalspielern Per Mertesacker, Lukas Podolski und Mesut Özil sind Tabellenführer der Premier League, doch präsenter als die aktuellen Leistungen des Gegners dürfte den Münchnern die Vergangenheit sein.

So prachtvoll die Triple-Saison war, so dominant und ungefährdet der FCB letztlich Sieg an Sieg reihte - nur ein Tor hatte im März gefehlt, und Bayern München wäre bereits im Achtelfinale der Champions League ausgeschieden. Der Gegner damals: der FC Arsenal.

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Achtelfinal-Gegner der deutschen Clubs: Ronaldo, Ibrahimovic, Hulk

Foto: Peter Powell/ dpa

Souverän hatten die Münchner 3:1 in London gewonnen, der Viertelfinal-Einzug schien nur noch Formsache. Dann traf im Rückspiel Olivier Giroud nach drei Minuten - und das große Zittern begann. Laurent Koscielny traf in der Schlussphase zum 2:0, der K.o. war nah, blieb aber aus. Von einem "blauen Auge" sprach der damalige Bayern-Trainer Jupp Heynckes anschließend, und von einer "Warnung". Wie die Saison weiter verlief, ist bekannt.

Einiges hat sich bei Bayern München seitdem verändert, die Mannschaft von Josep Guardiola ist eine andere, wohl noch bessere, als das Team von Jupp Heynckes. Doch auch der FC Arsenal ist nicht mehr vergleichbar mit der Elf von damals. "Arsenal ist besser geworden. Das ist für uns der härteste Gegner", ließ Bayern-Kapitän Philipp Lahm aus Marokko verlauten, wo das Team gerade im Rahmen der Club-WM weilt. Dieser Qualitätssprung hat vor allem einen Namen: Mesut Özil.

"Gib das verdammte Geld aus", lautet - zurückhaltend übersetzt - einer der Standardgesänge der "Gunners"-Fans, gerichtet an Arsène Wenger. Der Trainer setzt lieber auf den Nachwuchs statt auf teure Stars, für Özil machte er eine Ausnahme: Rund 50 Millionen Euro wurden in den Mittelfeldspieler investiert. Schon jetzt kann man sagen: Es hat sich gelohnt.

Die Formkurve der Londoner zeigt nach unten

Mit elf Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen führen die in England gern als Schönspieler belächelten Londoner die Liga vor dem FC Liverpool, Manchester City und dem FC Chelsea an. Nüchternen Ergebnisfußball zeigt die Mannschaft auch in diesem Jahr nicht, wie auch, mit solchen Spielern? Özil ist mit sieben Tor-Vorlagen bester Vorbereiter, im Premier-League-Ranking belegt er Platz zwei hinter seinem Team-Kollegen Aaron Ramsey. Jack Wilshere, Theo Walcott und Olivier Giroud sind die weiteren Stars im Team. Doch trotz dieser geballten Kreativität war ausgerechnet die Defensive die Stärke Arsenals in dieser Saison. Bis zum vergangenen Wochenende.

3:6 gingen die "Gunners" bei Manchester City unter, drei Gegentore oder mehr hatten sie seit dem ersten Spieltag gegen Aston Villa nicht mehr kassiert. "Bis heute hatten wir die beste Abwehr der Liga", sagte Wenger nach der Partie: "Wir haben unsere Disziplin auf dem Platz verloren und in solch großen Spielen zahlt man dann den Preis dafür."

In den sozialen Netzwerken machte schnell ein Video die Runde, in dem ein aufgebrachter Mertesacker seinem Kollegen Özil an den Kragen wollte, als der sich lieber Richtung Kabine trollte, als noch zu den Fans zu gehen. Es konnte einem wie ein Sinnbild vorkommen: Der gewissenhafte Abwehrspieler, der ob des Unwillens der Offensive, auch mal unangenehme Aufgaben anzugehen, verzweifelt.

Die Stimmung ist nicht schlecht in London, aber gereizt. Die Pleite am Wochenende war bereits die dritte Partie in Folge ohne Sieg, dem Top-Spiel in der Liga gegen Everton (1:1) folgte in der Champions League die 0:2-Niederlage beim SSC Neapel, die den Gruppensieg kostete. Auf der Pressekonferenz in Italien hatte Wenger noch einen Wunsch formuliert: "Wir hatten die vergangenen Jahre immer schwierige Lose im Achtelfinale, vielleicht haben wir in diesem Jahr mehr Glück."

Die Bescherung ist vorerst ausgeblieben, aber vielleicht beschenkt sich der FC Arsenal ja im März selbst.

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