Bayern-Coach Guardiola
"Messi ist nicht zu stoppen"
Josep Guardiola lobt Lionel Messi und den FC Barcelona vor dem Champions-League-Halbfinale in höchsten Tönen - und schiebt seinem Ex-Klub die Favoritenrolle zu. Bayern-Keeper Manuel Neuer glaubt hingegen: "Barcelona hat auch Respekt vor uns."
Bayern-Trainer Guardiola: Duell gegen sein altes Leben
Foto: AP/dpa
Es ist eine emotionale Rückkehr für Josep Guardiola. "Der FC Barcelona war mein Leben", sagte der Coach des FC Bayern. Nun muss er am Mittwoch im Halbfinal-Hinspiel der Champions League (20.45 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE; TV: ZDF und Sky) sein altes Leben besiegen. Seine Rückkehr nannte der 44-Jährige wunderschön und speziell. Er fügte aber wenig überraschend an: "Ich bin nicht hier als Hommage. Ich bin hier, um zu gewinnen."
Von den vielen Nebengeräuschen, die sein Wiedersehen begleiten, lasse er sich keinen Moment ablenken, sagte Guardiola. Zwischen 2008 und 2012 gewann er als Trainer 14 Titel mit Barcelona und prägte mit seiner Fußballphilosophie eine ganze Ära. Nach Guardiolas Abschied fiel der Klub in ein Loch, konnte "nur" noch einmal die Meisterschaft und einmal den spanischen Supercup gewinnen.
Doch in dieser Saison hat der FC Barcelona zu alter Stärke zurückgefunden. Und so redete Guardiola seine eigene Mannschaft subtil in die Außenseiterrolle. Barcelona, das seien die "momentan Besten der Welt" und Superstar Lionel Messi "ist nicht zu stoppen". Es gebe kein Defensivsystem, dass das könne. "Er ist einfach zu gut", sagte Guardiola über seinen einstigen Schützling. Die Frage, ob er einen Schwachpunkt bei Barcelona gefunden hätte, verneinte Guardiola.
Messi und sein bester Freund: 51 Tore in 50 Pflichtspielen in dieser Saison
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Während Guardiola nichts zu seiner Tatik verriet, kündigte Bayern-Torhüter Manuel Neuer an: "Wir wollen uns nicht hinten reinstellen. Wir wollen zeigen, wer wir sind." Der Keeper sprach von einem "Duell auf Augenhöhe. Barcelona hat auch Respekt vor uns." Auf den laut Guardiola nicht zu stoppenden Messi hat sich Neuer nicht speziell vorbereitet - aber der Argentinier hat schließlich auch noch nie gegen den deutschen Nationalkeeper getroffen.
Von vornherein wollen die Münchner die lange Verletztenliste nicht als Ausrede gelten lassen. "Wir hätten gerne alle dabei gehabt, aber das ist kein Vorwand", sagte Xabi Alonso. Zuvor hatte bereits Messi gesagt, dass die Ausfälle "keine Entschuldigung sind".
Immerhin äußerte sich Guardiola zur Frage, ob der angeschlagene Robert Lewandowski auflaufen kann. "Wenn Robert fit ist, wird er spielen", sagte der Bayern-Coach. Ausführlich will er sich aber mit dem Stürmer darüber unterhalten, wie das Gefühl unter der schwarzen Maske ist. Erst danach soll es eine Entscheidung über einen Einsatz geben.
FC Barcelona - FC Bayern München (Mittwoch, 20.45 Uhr)
(Voraussichtliche Aufstellungen) Barcelona: Ter Stegen - Dani Alves, Piqué, Mascherano, Jordi Alba - Rakitic, Busquets, Iniesta - Messi, Suárez, Neymar München: Neuer - Rafinha, Boateng, Benatia, Bernat - Alonso - Lahm, Schweinsteiger, Thiago - Müller, Lewandowski Schiedsrichter: Nicola Rizzoli (Italien)