

Ausgangslage: Seit neun Jahren war kein Team mehr aus der niederländischen Eredivisie für das Champions-League-Achtelfinale qualifiziert. PSV Eindhoven, erster seiner Liga, brach jetzt den Negativ-Lauf, und schaffte es direkt ins deutsche Free-TV (mehr dazu unter Free-TV-Ärger). Gegner Atlético Madrid, Finalist 2014 und aktuell Zweiter in Spanien, ging als Favorit in die Partie.
Ergebnis: 0:0. Hier lesen Sie den Spielbericht.
Aufstellungen:
PSV Eindhoven: Zoet - Arias, Moreno, Bruma, Willems - Narsingh (65. Isimat-Mirin), Pröpper, van Ginkel, Guardado (75. Hendrix), Locadia (86. Lestienne) - Pereiro
Atlético Madrid: Oblak - Juanfran, Savic, Godin, Filipe Luís - Koke, Gabi, Saúl Ñíguez (74. Correa), Óliver Torres - Griezmann, Vietto (61. Torres)
Erste Hälfte: Kein Hingucker, kein CL-Kracher. Dafür taktisch anspruchsvoll. Im 4-4-2-System verschob PSV fleißig von links nach rechts und ließ gegen die spanische Top-Mannschaft nur wenige, dafür zwei gefährliche Chancen zu. Atlético stand selbst auch tief und versuchte mit Steilpässen in die Spitze zu kommen. Bereits in der vierten Minute hatte der Klub eine gute Chance durch Luciano Vietto, später scheiterte Antoine Griezmann (30. Minute).
Zweite Hälfte: Stand im Zeichen der Defensivtaktik. Und ehrlich gesagt: der Langeweile. Bei keinem Team hatte man das Gefühl, es würde ein Tor schießen. Eindhoven konnte nicht und Atlético wagte es nur selten, aus dem defensiven Muster auszubrechen. Dann die 68. Minute: Gaston Pereiro kassierte für ein leichtes Vergehen Gelb-Rot. Für Madrid war es der Startschuss für die Jagd auf das Auswärtstor. Na ja, hätte es sein können.
Free-TV-Ärger des Spiels: Juve gegen Bayern. Kein Zweifel, Millionen Fernsehzuschauer haben sich dieses Top-Spiel im Free-TV gewünscht. Stattdessen: PSV gegen Atlético, schlimmer als jede Wiederholung von Rosamunde Pilcher. Aber das ZDF ist an die Regeln aus dem Fernsehvertrag mit der Uefa gebunden und darf daher nur CL-Partien am Mittwoch übertragen. Erst, wenn nur noch ein deutsches Team im Wettbewerb vertreten ist, darf das ZDF frei wählen.
Free-TV-Ausblick des Spiels: Weil ein Weiterkommen der PSV überraschend wäre, weil das ZDF definitiv nicht das Rückspiel live übertragen wird, weil kein niederländischer Klub mehr in der Europa League vertreten ist und weil "Oranje" nicht für die EM in Frankreich qualifiziert ist, können Sie sich (fast) sicher sein, keinen weiteren Auftritt einer niederländischen Auswahl in der laufenden Saison mehr im Free-TV sehen zu müssen.
Ex-Gladbacher des Spiels: Wäre Luuk de Jong gewesen. Der 25-Jährige ist bei PSV Kapitän, und war für das Hinspiel gesperrt. De Jong kam 2012 vom FC Twente für zwölf Millionen Euro nach Gladbach - ein teures Missverständnis. Bei der Borussia hat der Stürmer wenig getroffen, später kaum gespielt und wurde dann verliehen - erst seit seiner Rückkehr in die niederländische Eredivisie blüht de Jong wieder auf: 17 Treffer in 23 Spielen sind in der laufenden Saison gezählt. Seine Torgefahr wurde gegen Atlético schmerzlich vermisst.
Schichtarbeiter des Spiels: Fernando Torres. El Niño (das Kind) musste lange auf der Bank warten. Erst in der 61. Minute kam der Stürmer, der von Atlético Fans wie ein Gott verehrt wird. Bei seiner Rückkehr im Januar 2015 (zuvor spielte er von 1995 bis 2007 für seinen Jugendklub) strömten über 45.000 Zuschauer ins Estadio Vicente Calderón, um den Heimkehrer zu feiern. Heute gab es höchstens ein kurzes Raunen, als Torres aus 15 Metern über das Tor schoss (78.).
Atlético-Trainer Simeone: Beim FC Chelsea im Gespräch
Foto: AP/dpaAktivposten des Spiels: Diego Simeone - wie fast immer muss man sagen. Der Trainer der Madrilenen unternahm so ziemlich alles, was ein Trainer in seiner Coachingzone unternehmen kann: Hüpfen, pfeifen, klatschen, motzen, mit dem Zeigefinger fuchteln, Grashalme wegtreten, rufen, brüllen, nie flüstern, immer auf und ab marschieren, den vierten Unterparteiischen nerven, wippen, einfach alles kommentieren. Vielleicht tut er all das ab Sommer beim FC Chelsea. Dort gilt er als Nachfolger von Guus Hiddink.
Frisur des Spiels: Die von Arjen Robben in der Galerie verdienter Spieler im Philipps-Stadion zu Eindhoven. Der Bayern-Profi war von 2002 bis 2004 bei PSV unter Vertrag - damals noch mit Haaren auf dem Kopf.
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Gute Stimmung im Phillips-Stadion: Erstmals nach neun Jahren war wieder ein Klub aus der heimischen Liga im CL-Achtelfinale vertreten.
Das Spiel in Eindhoven begann aus Sicht der Gäste vielversprechend. Schon in der vierten Minute hatte Luciano Vietto eine große Chance zur Führung, scheiterte aber an Torhüter Zoet.
Sechs Minuten später der erste Aufreger der Partie: Jürgen Locadia fiel im Strafraum Atléticos über das Bein Gabis, ein Elfmeterpfiff blieb aber aus.
Nach einer halben Stunde hätte Madrids Torstürmer Antoine Griezmann, rechts (gegen Jeffrey Bruma) das 1:0 schießen müssen, doch auch der Franzose konnte PSV-Keeper Zoet nicht überwinden.
Ansonsten blieb es ein Spiel ohne große Torszenen, was vor allem wegen der Gäste nicht wirklich verwundert. In der Liga hat der Klub von Trainer Diego Simeone in 23 Spielen nur elf Gegentreffer kassiert.
Immer ein umkämpftes Duell: Gabi vs. Marco van Ginkel.
In der zweiten Halbzeit lag der Ball dann im Eindhovener Tor, doch das zählte nicht: Diego Godin hatte sich aufgestützt.
Atlético-Trainer Simeone animierte seine Mannschaft zu mehr Engagement, spätestens nach dem Platzverweis...
...gegen PSV-Profi Pereiro durfte der Argentinier auf einen Sieg seines Teams hoffen. Doch es blieb beim 0:0.
Eindhoven war am Ende zufrieden, auch wenn die Ausgangsposition vor dem Rückspiel in Madrid alles andere als gut ist.
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